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VENDETTA - Black as coal (2023)
(8.463) Olaf (3,5/10) Thrash Metal
Label: Massacre Records
VÖ: 14.07.2023
Stil: Thrash Metal
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Immer wenn ich beispielsweise mit Maik in unserer Sendung in Erinnerungen an die alten Zeiten schwelge und einen Blick auf die deutsche Thrash Szene werfe, landen wir unweigerlich bei den Schweinfurtern Vendetta, die Ende der Achtziger zwei Klassiker des Genres veröffentlichten, die bis heute zu meinen absoluten Lieblingen gehören. Ungezügelt, roh, schnell wie Flitzekacke auf einem Festival und mit absoluten Ohrwürmern behaftet, blieb ich selbst nach der Auflösung 1990 Fan und freute mich dementsprechend recht dolle, als die Truppe 2007 mit „Hate“ versuchte, an alte Erfolge anzuknüpfen. Dumm dabei war nur, dass gerade die beiden Gründungsmitglieder Daxx und Micky nicht mehr am Start waren und somit die sogenannte Reunion einen etwas faden Beigeschmack hatte.
Dennoch waren Vendetta wieder da, veröffentlichten bis zum heutigen Tag zwei weitere Alben, um nun aktuell mit Numero 6 namens „Black as coal“ erneut zu versuchen, in der Thrash Szene wieder Fuß zu fassen. Doch leider (und das LEIDER meine ich verdammt ernst) ist dieser Schuss so grandios nach hinten los gegangen, wie das Ansinnen der Damen Fußball Nationalmannschaft, bei der WM etwas zu reißen. Tja, Südkorea ist wohl unser Kryptonit. Doch zurück zur Musik…wobei…
Ja, es gibt eine Menge Töne und durchaus ab und an auch mal Riffs, die als solche durchaus zu bezeichnen sind, doch ansonsten klingen die 11 Songs so dermaßen abgeschmackt und lasch, als würde ein Mensch ohne Geschmacksnerven in einem Zwei-Sterne Restaurant am Herd stehen. Die Soli klingen, als ob diese ein Gitarrenschüler in seinem zweiten Jahr versucht, seinen Maestro gnädig zu stimmen, die Songstrukturen klingen nach Schülerband, 8.Klasse Oberstufenzentrum und die Stimme von Frontmann Mario Vogel ist so facetten- und abwechslungsreich wie früher der Schwarze Kanal auf DDR 1.
Ganz grauselig wird es, wenn der Gute wie bei „For dear life“ versucht, melodisch zu singen, was mich an diverse Demo Tapes aus den Achtzigern erinnert, mit denen niemand auch nur im Entferntesten einen Plattendeal an Land hätte ziehen können. Noch schlimmer allerdings wird es, wenn wie auf „No hands but a gun“ auch noch deutsch gesungen wird, was so furchtbar klingt wie mein Bro Christian, wenn er nachts sämtliche Wälder Kanadas abholzt.
Die Songs sind lieblos zusammengeklöppelt, ein vernünftig spannender Songaufbau findet in den seltensten Fällen statt und wenn man im Ansatz meint, mal einen guten Song wie „Beast in her eyes“ zu Gehör zu bekommen, wird dieser bei einsetzender Geschwindigkeit komplett zunichte gemacht.
Bitte, ich bitte Euch aufs schärfste: Hört auf, Euch mit solch liebloser, fasriger und uninspirierenden Mucke selber Euer Grab zu schaufeln und Euer bei mir immer noch vorhandenes Denkmal zu zerstören. Manchmal ist es einfach Zeit loszulassen und den Jüngeren das Feld zu überlassen oder den Altvorderen, die ihren Job immer noch ernstnehmen. „Black as coal“ ist einfach komplett überflüssig und ärgerlich!
Bewertung: 3,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Shoot to kill
02. Strangehold of terror
03. No hands but a gun
04. AK-47
05. Black as coal
06. Time to change
07. Death means relief
08. Cheap death
09. Pallbearer
10. For dear life
11. Best in her eyes