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VERILEHTO – Kuoleman Siipien Havina (2023)

(8.646) Maik (7,5/10) Black Metal


Label: Inverse Records
VÖ: 10.11.2023
Stil: Black Metal






Seit 2017 geistert das schwarzmetallische Konglomerat VERILEHTO, bestehend aus Mr. Tuikkala und Mr. Partanen durch die finnische Tundra. Und nach einer Single steht nun das erste Langspielscheibchen auf der Matte. Schwarzmetall der traditionellen Spielart hat sich das Duo auf die Fahnen geschrieben, und so dürfte gerade die alte Black Metal Garde auf dieses Ding fliegen.

Instrumentell stehen die klassischen Vorbilder zu Buche. Alte MAYHEM, alte IMMORTAL, bei den getragenen Stücken wie dem Titeltrack vielleicht noch ENSLAVED oder HADES ALMIGHTY. Beim Song „Alla Tähtitaivaan“ kommen sogar vereinzelt Reminiszenzen an DISSECTION auf. Doch obwohl Gitarrensound und Rifftechnik den Geist der alten Zeit heraufbeschwören, geht es bei VERILEHTO nicht so weit, dass auch die Räudigkeit der Aufnahmetechnik dupliziert wurde. Im Gegenteil, die Produktion ist klar und völlig frei von biestiger Verratztheit.

Der Gesang ist eher rau bellend, und dank der finnischen Texte erinnert dieser eher an IMPALED NAZARENE, mit der Knarzigkeit von GORGOROTH, allerdings ohne den punkigen Einschlag. Was des Albums Stärke ist, der Bezug auf die Frühjahre des Black Metals nämlich, stellt allerdings auf Dauer auch ein wenig die Schwäche dar. Denn einzeln für sich gesehen, beziehungsweise gehört, hat die Band schon recht feine Kompositionen auf Lager. Auf Dauer und als Ganzes beginnt die LP dann aber doch etwas zu plätschern.

Zu sehr ähneln sich doch die Songstrukturen und besonders, wenn VERILEHTO im langsamen Modus unterwegs sind, passiert da einfach zu wenig. Die Rotzigkeit von Songs wie „Lohduton Kylmä Polku“ wird dann durch getragene Stücke wie „Kirottu Kiolu“ wieder heruntergezogen. Es baut sich nicht wirklich die ergreifende Atmosphäre auf, die Alben wie „The Shadowthrone“, „De Mysteriis Dom Satanas“ oder „In The Nightside Eclipse“ zu Pretiösen schwarzmetallischer Ohrenverödung machten. Da fehlt mir ein wenig die Frostigkeit, der dem Black Metal anhaftete, sondern stellt eher ein Spiegelbild zu dem winterlichen Schmuddelwetter dar, welches sich mir beim Blick aus dem Fenster bietet.

Das soll alles nicht heißen, dass „Kuoleman Siipien Havina“ ein schlechtes Album wäre, bei Weitem nicht. Dennoch fehlt dem Scheibchen der entscheidende Kick, der mich zum Veitstanz im Dienste des Gehörnten verleiten könnte. Da kann auch das an BATHORY erinnernde Riffing im Schlussstück „Kalman Seppä“ nichts ändern. Doch die Band ist ja noch am Anfang, und für ein Debüt geht diese Platte auf jeden Fall in Ordnung.

Anspieltipp: „Lohduton Kylmä Polku“ und „Hirtetyn Hyvästit“


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten


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