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VINCENT CROWLEY – Anthology Of Horror (2024)
(8.775) Maik (8,8/10) Death/Doom/Black Metal
Label: Hammerheart Records
VÖ: 23.02.2024
Stil: Death/Doom/Black Metal
Drei Jahre nach dem Debütalbum „Beyond Acheron“ meldet sich Mr. Crowley zurück und veröffentlicht das Zweite Album seiner aktuellen Band, die, wer hätt’s gedacht, VINCENT CROWLEY heißt. „Anthology Of Horror“ heißt der Scheibling und bietet eine Mischung aus Death Metal, Black Metal und ein wenig Doom. Grusel und Horror ist hier Programm.
Und zwar der Horror der alten Schule. Das zeigt schon das Coverartwork. In düster dräuendem Dämmerlicht glotzt uns das Amityville House an und bringt uns gleich in KING DIAMONDsche Gruselstimmung. Nach einem düsteren Horrorintro, in welchem für mich irgendwie die Filme „Psycho“ und die „Omen“- Trilogie hineinspielen, geht es auch gleich nach Amityville. „Amityville’s Horror“ ist ein Gruslikon erster Kajüte. Unheilsschwanger entführt uns die Band in die Welt der alten Horrorklassiker, die noch fern von ausgeklügelten CGI- Grafiken und Computereffekten für Schauder und Entsetzen sorgten.
Dabei verläßt die Band größtenteils die engen Pfade stilistischer Kategorien. Death, Doom und Black sind nur Gewürze in dem insgesamt eher heavylastigen Eintopf. Natürlich, ACHERON 2.0 hätte ja auch wenig Sinn, außerdem paßt die eher in Richtung MERCYFUL FATE, KING DIAMOND oder ROOT gehende Musik besser zum Horrorthema. Teilweise verspielt wirkende Momente wie in „That Which Lurks Below The Sea“ haben eher den Charakter eines Filmsoundtracks, was die Band durchaus beabsichtigt haben könnte.
Die Tatsache, dass das Tempo selten mal anzieht, verstärkt den Horroreffekt noch zusätzlich. Außer der Dramatik kommt auch die Schwere CANDLEMASSschen Dooms zum Tragen. Was VINCENT CROWLEY von den oben genannten Einflüssen abhebt, ist natürlich der Gesang, der noch immer finster grollend todesmetallische Vibes in die Musik einbringt.
Ansonsten scheuen sich die Mannen um Crowley nicht, auch Elemente des Heavy Metal einzuarbeiten, was insgesamt ein recht intensives Klangerlebnis bewirkt. Man könnte nun einwenden, daß einige Songs etwas zu lang geraten sind. Gerade „Under The Hanging Tree“ hat mit sechs Minuten ein wenig Überlänge. Dadurch entsteht natürlich ein schöner Kontrast zum flotter beginnenden „Nowhere To Hyde“. Hier streifen VINCENT CROWLEY teilweise sogar das Epic Power Genre. Wuchtiges Riffing und melodisch verspielte Soli tun ihr Übriges.
Im Ganzen setzt die Band mehr Augenmerk auf Atmosphäre und Stimmung als auf Aggression und vordergründige Brutalität. Parallelen zu anderen Bands zu ziehen ist nicht leicht. Am ehesten fallen mir hier noch DOOMENTOR oder BLACK CRUCIFIXION ein. Natürlich kann Vincent Crowley auch heute noch gelegentlich bösiglich keifen, allerdings wirkt dies eher konstrastierend zur melodischen Ausrichtung der Mucke. Da ja nun schon oft Parallelen zum KING DIAMONDschen Musikschaffen gezogen wurde, leisten VINCENT CROWLEY mit dem letzten Stück ihren Tribut an den dänischen Horrorguru, indem sie das Stück „Killer“ covern, welches auf dessen „The Spider’s Lullabye“ zu hören war.
„Anthology Of Horror“ kann man als klassischen Heavy Metal bezeichnen, der durch die Vermischung mit Elementen des Death, Black und Doom Metals ordentlich nachgedunkelt wurde und die Horroratmosphäre perfekt einfängt.
Anspieltipp: „Gods Of Crimson Cullings“ und „Nowhere To Hyde“
Bewertung: 8,8 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Intro VI VI VI
02. Amityville’s Horror
03. That Which Lurks Below The Sea
04. Under The Hanging Tree
05. Nowhere To Hide
06. Blood Moon Lycanthropy
07. Gods Of Crimson Cullings
08. Coupe De Poudre
09. Madame Laveau
10. Killer (KING DIAMOND- Cover)