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VISCERA – Carcinogenesis (2023)

(8.306) Timo (9,8/10) Technical Death Metal/Core


Label: Unique Leader Records   
VÖ: 03.03.2023      
Stil: Technical Death Metal/Core   






Nach drei Jahren Wartezeit legen die Briten Viscera auf Unique Leader mit ihrem zweiten Album endlich nach. Was war das auch für ein Debut, des Ex Sylosis Sängers Jamie Graham, und den ehemaligen Abhorrent Decimation bzw. Martyr Defiled Members. Gleich zwei Jahre nach der Gründung, so aufzutrumpfen muss man halt auch erstmal schaffen. So konnte Siggi in seiner Rezension dazu durchaus von einem aufgeräumten und druckvollen Mix sprechen. So betitelte er „Obsidian“ gar als kleines Meisterwerk. Dem ich ungebrochen auch beipflichten möchte. Selten klang moderner Death Metal ergreifender, virtuoser und spannender.

Wieder bei Unique Leader legen Viscera erneut nach und haben ein Album auf die Kette bekommen, welches dem Debut absolut das Wasser reichen kann. Mit Charlie Michael ist ein neuer Gitarrist mit von der Partie, die sich exzellent in das Gesamtgefüge einbinden kann. Verändert haben sich Viscera dadurch nur marginal, dafür liefern sie wieder exzellent ab. Ihren Stil dezent verfeinert und zweifellos vorangetrieben haben sie jedenfalls absolut. 9 Songs innerhalb von 40 Minten sprechen da eine klare Sprache.

Moderner Death Metal, angetrieben von progressiver und technischer Eleganz. Dabei drücken die Herren immer wieder ordentlich aufs Tempo, bringen dabei wuchtigen Deathcore meets modernen Death Metal und musikalische Schönheit in Einklang. Wie so etwas funktionieren kann, haben auch schon Entheos im letzten Monat mit ihren Karten wunderbar ausgespielt. Gesanglich zeigt Jamie Graham wieder ein vielseitiges Spektrum, von Growls, heiseren bis stimmigen cleanen Parts, die dem Album einen besonderen Anstrich einverleiben.

Angefangen vom melodischen und erfrischenden Opener „Carcinogenesis“, der gleich eine umfangreiche Palette auffährt. Über atmosphärische, messerscharfe Riffs und bretternder Härte, sorgen epische Synth-Elemente und traumhafte Solis für ein zielführendes Miteinander. „Rats with Wings“ mit einem brachialen, donnernden Groove. Das geniale „Layers of Skin“ formt sich durch eine drückende Power, überaus melodischen und nicht poppigen Art. Und das technisch anspruchsvolle „Resolver“ ist einfach schön und spannend inszeniert. Und geht in das deathcorige „Omnipotence“ über. Das technical Death Metal mit progressiven Feinheiten und ein paar grindigen Ausflügen auf die Tagesordnung setzt. Mit postigen, avantgarden Black Metal überrascht „Lex Talionis“, das sphärisch und modern auftrumpft. Über das dynamische eher getragene „Demon Queen“, das mit dem epischen und auch schwarzmetallisch, beeinflussten „On Earth as it, it‘s in hell“, einen sehr beachtlichen Schlusspunkt setzt.

So haben Viscera wieder ein bockstarkes Album veröffentlicht, das alle Qualitäten des Debut’s, noch deutlicher zum Vorschein bringt und so ein sehr herausragendes Album an die Speerspitze des Tech Death Genre für dieses Jahr stellt. Zusammen mit einer Band wie Entheos muss einem um die Zukunft dieses Stils nicht bange sein. Da solche Bands neue und vielschichtige Nuancen einbinden, ohne an Härte und Flexibilität einzubüßen. Bockstark.  


Bewertung: 9,8 von 10 Punkten


TRACKLIST:




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