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VÖLUR – Death Cult (2020)
(6.671) Timo (9,2/10) Ambient Folk Doom/Avantgarde
Label: Prophecy Productions
VÖ: 13.11.2020
Stil: Ambient Folk Doom/Avantgarde
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Das in der schönen Mosellandschaft ansässige Label Prophecy Production bewiesen nicht selten ein gutes Gehör für hoffnungsvolle Künstler, Bands mit Potential und welche die eine gewisse Einzigartigkeit besitzen. Nun ist mit „Death Cult“ bereits das dritte Album des Trios aus Toronto erschienen. Schon auf den Vorgängeralben beherzten Völur durchaus ein unglaublich eigenen Charme, der von der wilden Violinen und Viola-Instrumentierung seitens Laura Bates sicher reichlich komplex, sogleich auch fordernd den geneigten Hörfreund in den Würgegriff nahm. Kompositorisch zeigen diese kanadischen Ausnahmemusiker auf dem nunmehr dritten Album, mit minimalistischen Mitteln, wie sie vortrefflich ohne schwermütige Gitarrenriffs eine imposante, tiefst bedrückende Stimmung intonieren können.
Völur setzen auf „Death Cult“ ihren experimentellen, eigensinnigen Weg wird. Die einzig aus Violine, Bass und Drums bestehenden Songs überzeugen vortrefflich, kraftvoll umringt von einem rauchigen, gar bratzigen Soundkosmos. Jederzeit darf man überrascht sein wie gut dies hier funktioniert, man zu keiner Zeit die genretypischen doomigen Gitarrenriffs vermisst, die großartig von der Violinistin übernommen werden. Dosiert setzt die Band auf gesangliche Nuancen, der mal mit düsteren Growls, schwarzmetallisch keifig oder gar in choralen Gesängen seine Vollendung findet.
Völur klingen mittlerweile mehr catchy, deutlich griffiger, was den Zugang zu den Songs enorm erleichtert. Das Trio hat einen guten Weg gefunden auch verkopfte, progressivere Einflüsse stimmig in das Gesamtbild einzubinden, was einen zu jeder Zeit wohl passend an das Erhabene musikalische Geflecht fesselt, was in „Freyjan Death Cult“ sehr gut in Erscheinung tritt. Überraschend ziehen Völur phasenweise in „Reverend Queen“ auch etwas das Tempo an, was einen schönen kontrastreichen Effekt hat.
Das Besondere bei Völur ist durchaus der Verzicht auf klassische Genreideen, auch das die Musik selbst ohne Gitarrenriffs funktioniert. Musikalisch ist das hier ein unglaublich intensiver Mix, den ich umfassend als Avantgarde beschreiben würde. So findet sich neben prägenden Folk Ambient, recht deutlich Neo Klassik, Death Doom bis Black Metal darin, auch ein wenig Jazz zeigt sich in wendiger Pose. Völur beweisen hier am deutlichsten ihr enormes Potential, so ist „Death Cult“ ein atemraubendes, kurzweiliges Album geworden, das ein völlig losgelöstes Alleinstellungsmerkmal aufweist, das am besten mit der virtuosen Kraft einer Band wie Pan Thy Monium beschrieben werden kann. Eines der spannendsten Alben in diesem Jahr für mich!
Anspieltipps: „Dead Moon“ und „Reverend Queen“
Bewertung: 9,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Inviolate Grove
02. Dead Moon
03. Freyjan Death Cult
04. Reverend Queen