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VOODOO CIRCLE – Hail to the King (2024)

(9.217) Olaf (8,0/10) Heavy Metal


Label: AFM Records
VÖ: 15.11.2024
Stil: Heavy Metal







Jedes Album erzählt eine Geschichte, und bei Hail to the King von Voodoo Circle liest sich diese wie eine leidenschaftliche Liebeserklärung an die Großen des Hardrocks. Alex Beyrodt (Gitarre), David Readman (Gesang), Alex Jansen (Bass) und Markus Kullmann (Schlagzeug) haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: das Vermächtnis von Whitesnake, Deep Purple, Rainbow und Led Zeppelin in die Gegenwart zu transportieren – und zwar ohne die leiseste Scheu, ihre Inspirationsquellen stolz zur Schau zu stellen.

Was dabei herauskommt, ist zeitloser Hardrock, der mit viel Herzblut und Stilsicherheit daherkommt. Keine Innovation um jeden Preis, sondern die bewusste Pflege einer großen Tradition. Doch die Frage bleibt: Ist das nun königlicher Hardrock oder doch eher eine nostalgische Audienz mit der Vergangenheit?

Die Entstehung von Hail to the King ist nicht ohne ihre kleinen Geschichtchen. Zwei Songs – All for One und Billy’s Song – stammen aus der Feder von Tony Carey, ehemaliger Keyboarder von Rainbow. Alex Beyrodt erinnert sich mit einem Schmunzeln daran, wie er als junger Musiker im Studio mit der Legende stand und die Hammond-Orgeln wummern hörte. Diese Kompositionen fanden endlich ihren Weg auf ein Voodoo Circle-Album und sorgen für einen Hauch von Rainbow-Nostalgie.

Und dann ist da noch Black Country, ein Song, der Sänger David Readmans Wurzeln als Sohn eines englischen Bergarbeiters reflektiert. Wer hier nicht sofort an Kashmir von Led Zeppelin denkt, hat eindeutig den falschen Film erwischt. Dieser Track zeigt exemplarisch, wie Beyrodt und Co. die Grenzen des Genres ausloten, ohne dabei die Essenz zu verlieren.

Natürlich mangelt es auch nicht an den typischen Whitesnake-Momenten. Sweet Little Sister und Castles Made of Glass könnten genauso gut verlorene Perlen von Slide It In sein. The Sound of the Eagles lässt hingegen den Geist von John Sykes aufleben. Doch während die klassischen Hardrock-Momente stark an die Ikonen der Vergangenheit erinnern, wagen sich Voodoo Circle immer wieder an kleine Experimente – allen voran Alex Beyrodt, der sich als Gitarrist flexibel, wie ein königlicher Hofnarr zeigt: mal akustisch, mal brachial.

Produziert wurde das Ganze von Achim Köhler, der einen erstklassigen Mix abliefert. Jedes Riff sitzt, jeder Basslauf dröhnt, und jedes Drumfill kracht. Die Produktion ist wie das Cover-Artwork: bombastisch, aber nicht überladen.

Hail to the King ist keine Revolution, aber das war auch nie der Anspruch. Stattdessen servieren Voodoo Circle einen festlichen Hardrock-Schmaus, der sich stolz auf die Schultern von Giganten wie Whitesnake und Rainbow stellt. Es ist ein Album, das alte Tugenden feiert, ohne sich groß um Modernität zu scheren – und genau das ist seine Stärke.

Für Fans von klassischem Hardrock gibt es keinen Grund, hier nicht zuzuschlagen. Und live wird das Ganze erst richtig glänzen, wenn Beyrodt und Co. die Bühne zur Königshalle machen. Wer sich also nach Nostalgie, dicken Gitarrenwänden und ein bisschen dicke Eier sehnt, darf sich das Teil gerne ins Regal wuchten und die Konzerte besuchen. Es lohnt sich!


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Lay down your Lovin
02. Let it rock
03. On the Edge
04. Sweet little Sister
05. Castles made of Glass
06. Stand your Ground
07. Black Country
08. Billy’s Song
09. Strangers in the Night
10. All for one
11. The Sound of the Eagles
12.Hail to the King




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