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WHISKEY RITUAL – Kings (2022)

(8.120) Maik (8,0/10) Black’n‘Roll


Label: Folter Records
VÖ: 09.12.2022
Stil: Black’n’Roll

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Dass aus Italien nicht nur zuckergussverzierter Symphonic Metal kommt, sollte mittlerweile bekannt sein. Die können auch mal ganz fies und dreckig vor sich hin rocken, die Stiefelbewohner. Eine dieser Krawallbrigaden sind die unter dem plakativen und richtungsweisenden Namen WHISKEY RITUAL agierenden fünf Bagaluten aus der Emiglia Romana.

Seit 2008 lärmen die Knaben im Untergrund herum und haben nun unter dem schlichten Titel „Kings“ ihren fünften Langspieler eingehämmert. Und der beginnt zuerst einmal mit schönem schwarzmetallischen Riffing, welches den Jüngern dieser Musiziersparte von den Ohren über das Rückenmark direkt in die Eier fährt. Der Gesang kommt dann aber eher etwas strange rüber.

Man hat dabei irgendwie den Eindruck, dass hier zwei Gesangsspuren (mindestens!) übereinandergelegt und mit jeder Menge Hall versehen wurden. Das klingt natürlich recht räudig und fies und dreckig, wirkt auf Dauer allerdings eher etwas störend.

Eine stark punkige Note haben sie bei einigen Songs auch drauf, gerade beim zweiten Song „Robin Hood“. Eine Prise MOTÖRHEAD wird beispielsweise bei „Trve Escort“ eingestreut, was schon mal ein wenig das Tanzbein zucken lässt. „Rien Ne Vas Plus“ beginnt wieder rasend, und dockt an brutalen War Black Metal an. Das ist ja auch mal reizvoll, aber mittlerweile geht einem der gewollt rausgegrölte Gesang, der die ganzen mitreißenden Riffs unter sich begräbt. etwas gegen den Strich.

Etwas Benzin aus der THE GASÖLINES- Tankstelle, aufgehübscht mit etwas MIDNIGHT- Oktan, wurde in den Tank von „Jetlag“ gepackt, und geht eher in die Black’n’Roll- Schiene. Ordentliche Schlagzahlen werden auch mit „Goodfellas“ erreicht, doch auch hier zermatscht der Gesang den ganzen Kram. Wären die Vocals etwas klarer zusammengemischt, könnte man dem Song eine Schnittmenge aus DØDHEIMSGÅRD und DARKTHRONE bescheinigen. Wenn Grölifant Dorian Bones mal eben so Cronos-mäßig röhrt, wie in „Eye For An Eye“, kommt das ganz gut. Warum macht der das nicht öfter? Hört Euch mal BLIZZARD an! So macht man das!

So ist am Ende meine Wertung recht dreigeteilt. Für das Riffing, ins besonders das endgeile Anfangsriff von „Welcome To The Gray Zone“, hob die Jury einhellig die Zehn. Die punkige R’n’R- Attitüde kurvt mit einer souveränen Acht über die Ziellinie. Nur der schrottig verwaschen reingemischte Vokalismus humpelt mit einer knappen Sechs gegen den Begrenzungspfeiler. Das ergibt am Ende „nur“ eine solide Acht.

„Kings“ hat auf jedenfalls ein ordentliches Arschtrittpotential, eine schön dreckige Punk/Rock- Attitüde und einige richtig gute Schwarzwurzelriffs im Gepäck. Der Sänger würde, sauberer produziert, dem fetten Mops noch den Helm auf den Arsch stanzen, aber diese Hürde haben WHISKEY RITUAL leider nicht ganz nehmen können. Solide Scheibe, die jede Drecksauparty mit passender Dröhnung versieht, aber eben auch noch etliches an Luft nach oben hat.

Anspieltipp: „Jetlag“ und „Eye For An Eye“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


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