Label: Metal Blade Records
VÖ: 26.06.2016
Stil: Metal / Deathcore
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Whitechapel… das im Deathcore manifestiertem „Urgestein“ eben jener Szene, mit so ziemlich jeder Scheibe ein richtig dickes Ding gelingt, dürfte wohl allgemein bekannt sein. Bereits 2007 legten die Jungs mit den drei Klampfern ihr Debüt auf den Markt. Mit dem ersten unter Metal Blade Records erschienene Album „This is Exile“ (2008) wurden damals alle Erwartungen weit übertroffen und ich weiß es noch wie heute...sage und schreibe 5900 Tonträger, einer damaligen Newcommerband (!!!), in der ganzen Welt verkauft.
Doch die folgende Platte „A New Era of Corruption“ (2010), sollte mich etwas straucheln lassen. Irgendwie wurde mir da zu viel experimentiert. Dies war Qualitativ natürlich nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Für mich als süchtiger Fan des gewohnten progressiven geballers, schwerster Rythmen und tiefster Stimmen, ohne viel drumherum und Kompromisse, war das einfach nicht das selbe... Sei es drum – direkt mit der Gleichnamigen Scheibe „Whitechapel“ (2012), hatten sie mich eindeutig wieder auf ihrer Seite.
Es folgten weitere und weitere Platten in einem durchaus regelmäßigen, von viel Fleiß und Eifer kündendem Zeitrhythmus – Alle 2 Jahre ein Studioalbum. Als letztes dann „Our Endless War“ (2014), aber auch ein remake des Debütalbums „The Somatic Defilement“ (2007/2013 re-release), sowie ein Live-Album „Brotherhood of the Blade“ (2015).
Und nun, schlussendlich schreiben wir das Jahr 2016. Die Band aus dem US-amerikanischen Knoxville feiert in diesem Jahr ihr 10 jähriges bestehen und dazu ihr sechstes Studioalbum. Dieses Zahlengulasch kann doch kein Zufall sein, oder? Nein, ganz und gar nicht. Obgleich reine Interpretation meinerseits oder auch ein Zeichen des Universums selbst, WHITEfuckingCHAPEL lassen mit diesem Jubiläum einmal mehr derartig die Fetzen fliegen, dass ich froh war im Auto beim ersten hören angeschnallt zu sein.
Lang ersehnt und Seitens der Bandmitglieder Zach Householder (Git) und Phil Bozeman (Voc) reichlich kommentiert via Twitter, ist sie nun da: „Mark of the Blade“!!! Von einem neuen Album war die Rede, klar. Doch was ist daran nun so besonders? Ganz einfach: wenn eine Band wie Whitechapel plötzlich über clean vocals spekuliert, erregt das mehr als nur ein fünkchen Aufsehens und -horchens in der Szene.
Was haben die denn nur vor? Einen Stilwechsel? Ein Featuring? EXPERIMENTE? Was Ursprünglich im Scherze begriffen nur ein Tweet mit dem Synonym „LOL“ war, wurde nun zu einer derart großen Blase, dass Sänger Phil einfach mal die Stimme kreisen ließ, sich einsang, ins Studio ging und die Scheiße mal so was von gerockt hat!!!
Zwei Songs der softeren Gangart bekamen die Stimme so unverfälscht „clear“ und doch so authentisch zugrunde gelegt, dass die Fragen eines eventuellen Featurings direkt beim ersten hören ausgeschlossen ist. Man hört ihn, man erkennt ihn und das mit dem unvergleichlichen Grundcharakter des Mörderviertels rund um die „Whitechapel“ zu Zeiten „Jack the Rippers“. Hierzu nehme man „Bring me Home“, als absoluten Anspieltipp, um die Band einmal vollkommen neu kennenzulernen. Mir standen die Haare dabei so dermaßen zu Berge, wie noch nie zuvor im Jahr 2016.
Doch wir wollen den Rest nicht außen vor lassen.
Das „Zeichen der Klinge“ hinterlässt auf allen Ebenen Spuren, die man als Fan oder auch nur Liebhaber der Metallischen Kunst nicht so schnell vergessen dürfte. Man bekommt einfach was für's Geld – Whitechapel, wie sie Leiben und Leben.
Das heißt im Klartext: Eine brutal walzende progressive Death Metal Bestie, mit weniger Melodiösem Vordergrund, dafür, der drei Klampfen sei Dank, aber ein Spektrum mit Raffinesse, viel Tiefgang und Feeling an allen Fronten. Das alles gepaart mit der Stampfenden Gewalt einer neuen Generation Death Metals, wie sie an erster Front auch Whitechapel, Carnifex, oder auch Thy Art is Murder seit Anfang der 2000er prägen und voran treiben.
Fazit: Von mir gibt es keine Kaufempfehlung, dafür eine Bringepflicht – euer Geld zum nächsten Store zu bringen, um dann „Mark of the Blade“ zu eurem CD-Player zu bringen. Dies ist somit mein unangefochtenes TOP-Album 2016...bisher.
Bewertung: 10,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Void
02. Mark of the Blade
03. Elitist Ones
04. Bring me Home
05. Tremors
06. A Killing Industry
07. Tormented
08. Brotherhood
09. Dwell in the Shadows
10. Venomous
11. Decennium
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WHITECHAPEL "Mark of the Blade" (2016)
(2.880) - Morten (10/10)