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WISENT – The Acceptance. The Sorrow (2023)

(8.682) Timo (9,0/10) Post Hardcore


Label: DevilDuck Records           
VÖ: 01.12.2023                  
Stil: Post Hardcore  







Nach der „Seething“ Ep kehrt der Leipziger Post Hardcore Vierer mit einem ersten vollständigen Album zurück. Dabei ist der Langspieler auch ein Konzeptalbum geworden, dass sich dem Thema zwischen Schicksalen und der daraus folgenden Trauer und dessen Bewältigung befasst, oder die Distanz, die zu Menschen besteht, die früher mal enge Freunde waren. Was auch in der Gestaltung des Covers nicht zu übersehen ist. Für das Album konnte man das Hamburger Label Devil Duck begeistern, die nun zum ersten Mal auch in etwas härteren Gefilden unterwegs sind. 

Dabei gibt man sich zwischen emotionalen und harten Riffs sehr gelungen die Klinke in die Hand. „Lullaby To The Lost“ eröffnet mit einer packenden Portion Post Metal und Hardcore. Das Material ist stets kraftvoll. Aber der Opener setzt auch nachdenkliche Ruhepole. Dabei verstehen es Wisent immer wieder Spannungen zu erzeugen, die einen mitnehmen. Zwischen Schönheit, melodisch aber jederzeit frei von Kitsch wissen die Leipziger stets zu berühren und begeistern dadurch recht schnell. Bei „Scars That Remain“ entdeckt man dann auch mal einen satten Stoner-Groove. Wisent sprengen dann auch mal schnell die Grenzen. Selbst wenn wie bei „Martyr“ auch mal deutlicher dem Einhalt geboten wird. Was in der gesamten Gemengelage stets gut funktioniert.

Diese Spannung wird auch bei fortschreitender Spielzeit aufrechterhalten. Atmosphärisch klar und emotional berührend. Noch deutlicher hat man mich mit dem packenden „Withered Away“ überzeugt. Das auch druckvoll wabert, groovt und dazu noch überraschend variabel agiert. Wow. Für mich einer der stärksten Songs des Albums. Auch „Alone in the Nothingness“ funktioniert mit dem anziehenden Tempo, mit den stilergreifenden cineastischen, bildhaften Elementen durch Trompete bis Piano grandios. Ein wirklich mutiger und fast schon gewaltiger Song.  Mit dem rasenden Tempo, im Post Black Metal Flair, setzten sie dem Album dann auch noch die Krone auf, spannend in seiner unverklemmten und emotional aufbrausenden Art in jedem Fall.

Mit „The Acceptance. The Sorrow” ist Wisent ein starkes Album gelungen, das vielschichtig zwischen Post Metal und Hardcore angenehm selbstsicher und wegweisend agiert. Dazu noch thematisch in all seiner Wichtigkeit auch die schweren Themen wie Trauer, menschliche Schicksale und emotionale Leere bis Verlorenheit aufzugreifen weiß.


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01.Lullaby To The Lost
02.Invicible
03.Scars That Remain
04.Martyr
05.A Sea To Scream At
06.Withered Away
07.Burden
08.Alone In The Nothingness
09.The Last Scavenger
10.Over The Horizon 




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