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WITHERFALL – Nocturnes And Requiems (2017)

(4.172) - Peter (9,0/10) Progressive Metal

Label: Century Media Records
VÖ: 06.10.2017
Stil: Progressive Metal

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Nocturnes And Requiems“ ist nicht nur das vielsagende Debütalbum der aus Los Angeles stammenden Formation WITHERFALL, vielmehr ist es eine innige Widmung an das Leben ihres am 07.12.2016 viel zu früh verstorbenen Schlagzeugers Adam Sagan. Sein Tod kam in der Endphase der Produktion des Albums und erschütterte die Band letztlich in ihren Grundfesten. Das ist sicher die traurige und tiefgründige Botschaft, die mit dieser Neuveröffentlichung im Zusammenhang steht. Ferner, und dies war sicher das Ziel von WITHERFALL, sollte dieses Debütalbum den Progressive-Metal in neuem Lichte erstrahlen lassen. Mit der geballten Banderfahrung der jeweiligen Musiker sollte dies gleichwohl gelingen. Neben Jake Dreyer (Gitarre), Anthony Crawford (Bass), Joseph Michael (Vocals) und dem verstorbenen Adam Sagan (Drums) waren die Voraussetzungen geschaffen. Jene Protagonisten standen bereits bei Bands wie Iced Earth, White Wizzard, Circle II Circle oder Into Eternity im Fokus. In letzteren beiden Bands steuerte Adam Sagan vor dem Wechsel zu WITHERFALL seine beeindruckenden Fähigkeiten am Schlagzeug bei.

Das Album beginnt unverkennbar progressiv mit „Portrait“ und sehr schnell wird deutlich, worauf hier Wert gelegt wird. Dem Progressive-Metal wird nicht selten nachgesagt, dass die Kompositionen zu komplex und sprunghaft, teilweise unzusammenhängend seien. Aber genau das ist die Herausforderung dieses Genre. Lässt man sich auf die Struktur des Tracks ein, spürt man die Geschichte des Songs und weiß ihn in den musikalischen Kontext einzuordnen. Im Falle von „Portrait“ erfahren wir akzentuiert-antreibende Drums, auf deren Grundlage die meisterhafte Gitarre zum Tragen kommt und zaghaft an Dream Theater erinnern lässt. Ein weiteres Merkmal ist nach den straighten Hooklines der kurze unerwartete Abriss zum Refrain, der abermals Genretypisch und glänzend intoniert ist. Joseph Michael veredelt hier mit seiner stimmlichen Gewalt den ohnehin schon sehr geilen Song. Begleitet wird dieser Track von Mystik und Melancholie.

Der stete Wille, Härte und kreatives Songwriting zu leben, schwebt auch über „What We Are Dying For“. Dieser Song hat ein vordringlich dramatisches Thema, welches durch einen überwiegend mit akustischer Gitarre gezupften Zwischenpart in einen ruhigen Hafen der Besinnung gezwungen wird. Das Gitarrensolo geleitet die ruhigeren Töne der Vocals anschließend wieder in das dezente Zupfen, bis der Song zum Ende hin wieder das Thema aufnimmt und ausklingt. „Act II“ und „Finale“ sind sehr kurz gehaltene düster anmutende Instrumentals, die meines Erachtens aber sicher zum Konzept des Albums gehören.

Eine weitere höchst anspruchsvolle Nummer ist sicher „Sacrifice“, in ihr versammeln sich derart viele verschiedene Ideen und so kann dieser Track lupenrein als progressives Meisterwerk gelten.

Das große Erwachen – „The Great Awakening“ beschreibt unnachahmlich einfühlsam einen Teil des Weges von Adam Sagan, so interpretiere ich diesen Song zumindest und sollte deshalb auch ohne weitere Worte genauso stehen gelassen werden.

Ein herausragendes Ergebnis künstlerischen Schaffens stellt für mich „End Of Time“ dar. In zwingender Gegenwart von Ideenreichtum, Emotion und feinsinniger Kreativität entführt mich WITHERFALL in höhere Sphären des Progressive-Metal.

Mit „Nobody Sleeps Here“ wird dieses Album auf eindrucksvolle Weise beendet. Wenn einem wie mir dann die Worte fehlen, so sollte man einfach nur hören und die Eindrücke auf sich wirken lassen. Das ist bei „Nocturnes And Requiems“ grundsätzlich meine Empfehlung.

Ich versuche mich zu einem Fazit durchzuringen: dieses Album lebt, WITHERFALL lebt und sicher wird auch Adam Sagan in dieser Erinnerung weiterleben. Ein großes Glück ist dem geneigten Progressive-Metal Hörer hier widerfahren. Ich hoffe sehr, dass WITHERFALL ihre Reise fortsetzen werden, denn sie bereichern dieses Genre nachhaltig.

Anspieltipps: „Portrait“, „The Great Awakening“ und „End Of Time

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Portrait
02. What We Are Dying For
03. Act II
04. Sacrifice
05. The Great Awakening
06. End Of Time
07. Finale
08. Nobody Sleeps Here


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