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WOLFHEART – Constellation of the black light (2018)

(4.963) – Olaf (9,5/10) Melo Death Metal

Label: Napalm Records
VÖ: 28.09.2018
Stil: Melo Death Metal


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Es ist schon bemerkenswert, wenn eine musikalisch so anspruchsvolle Band wie Wolfheart definitiv eine ist, lediglich eineinhalb Jahre braucht, um das von allen Seiten vielgelobte „Tyhjyys“ Album mit einem Nachfolger auszustatten. Vor allem dann, wenn ich als eigentlicher Verschmäher der finnischen Melo-Death-Kost mit diesem nicht allzu viel anfangen konnte und somit ein wenig Bauchschmerzen hatte, Album Nummer vier namens „Constellation of the black light“ auf Herz und Nieren zu überprüfen, um dann am Ende festzustellen, dass die Scheibe runtergeht, wie ein dickes Kind auf der Wippe und den von mir beim diesjährigen Party San gewonnen, positiven Eindruck des Quartetts mehr als nur bestätigt. Doch genug mit dem Vorspiel, widmen wir uns dem eigentlich Essentiellen: Der Musik! Und die ist mehr als grandios.

Der Opener „Everlasting fall“ beginnt mit einem fast dreieinhalb Minuten andauernden atmosphärisches Vorgeplänkel, um dann schwarzmetallisch zurückzuschlagen und mit schönen Soli im Mittelteil bei einer solch exorbitanten Länge keine Langeweile aufkommen zu lassen. Einen solchen Brocken als Opener zu platzieren nötigt mir durchaus Respekt ab, doch ich hätte das Teil eher ans Ende gestellt und mit einem solchen Nackenbrecher wie „Breakwater“ begonnen, der mit vielen Tempiwechseln und einem schicken, kleinen Chor für weitere Pluspunkte sorgt und ebenfalls meine These vom „Abwechslungsreichtum“ nachhaltig unterstreicht.

The saw“ ist bereits im Vorfeld die perfekte Wahl der ersten Single gewesen, die nicht nur alteingesessene Fans der Band vor Verzückung aufjuchzen lässt, sondern ebenfalls eine Menge neuer Gesichter um sich scharen sollte und Wolfheart in 5 Minuten perfekt zusammenfasst. Schöne Akustikgitarren, die komplett in gefühlsbetonter Brutalität aufgehen. Komische Ausdrucksweise fürwahr, doch nicht anders zu erklären, denn Wolfheart sind im Gegensatz solcher Jammerkapellen wie Insomnium einfach anders und eine ganze Spur härter, was dieser Track mehr als eindrucksvoll untermauert. Mein Favorit ist allerdings das etwas härtere und mit fetten Doublebass-Attacken unterlegte „Forge with fire“, welches alles in sich vereint, was diese wirklich rundum gelungene Scheibe so außergewöhnlich macht. Das Tempo variiert, die Keys legen einen mehr als angenehmen Teppich, die Soli treffen exakt ins Schwarze und der Nacken bewegt sich automatisch im Rhythmus dieses grandiosen Highlights.

Etwas schleppender und gediegener, aber nicht minder hart reißt mich „Defender“ so richtig um und beweist, dass die Band nicht nur Härte walten lassen kann, sondern durchaus auch in der Lage ist, etwas langsamer zu agieren, ohne die nötige Härte auch nur ansatzweise vermissen zu lassen. „Warfare“ wiederum ist von der anfänglichen Geschwindigkeit ein Song, den ich schon fast auf einer älteren Hypocrisy Scheibe hätte vermuten können. Stark ist die in der Mitte platzierte Instrumentalisierung, wo statt eines Gitarrensolo das Keyboard die Arbeit übernimmt und somit für eine tolle Überleitung zum erneut akustischen Teil sorgt. In knapp 6 Minuten spielen Wolfheart hier mit so mannigfaltigen Ideen, die manch anderer Band für ein ganzes Album gereicht hätten. „Valkyrie“ beendet den wilden Ritt durch die gigantöse Klanglandschaft der Finnischen Melo-Death Kings und das abschließende Piano rundet ein Album ab, welches ich so beim besten Willen nicht erwartet hätte.

Ein wenig schmunzeln musste ich beim letzmaligen Lesen meines Reviews schon, denn mein „Vorwurf“ an unseren Wolfheart Fanboy Thor, der Band eh immer 10 Punkte (und sogar mehr) zu geben, wird mit meinen Zeilen zu „Constellation of the black light“ schon irgendwie ad absurdum geführt. Warum? Weil ich meinem Rehlein aus der mecklenburgischen Landeshauptstadt bei der Begeisterung für dieses Album zur Seite springe und feststelle, dass der überragende Auftritt beim diesjährigen Party San keine Eintagsfliege war und die Band mit diesem großartigen Album zum Sprung an die Spitze der finnischen Bands ansetzt und nun auch mit Napalm Records den entsprechenden Partner aufweisen kann, mit dem dieses realisiert werden kann und wird. Ein Album, welches genauso viel Tiefe aufweist, wie Härte und Eingängigkeit. Ich tippe darauf, nächste Woche Wolfheart in den deutschen Charts zu entdecken, was nicht nur mehr als berechtigt, sondern auch mehr als verdient wäre. Applaus!

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Everlasting fall
02. Breakwater
03. The saw
04. Forge with fire
05. Defender
06. Warfare
07. Valkyrie


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