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WOLVESPIRIT – Change the world (2022)
(7.580) Maik (8,2/10) Hard Rock
Bei einem Bandnamen wie WOLVESPIRIT denkt man unweigerlich zuerst an Pagan Metal oder irgendetwas aus der Ambient/Folk- Ecke. Was die Würzburger Formation allerdings an den Start bringt, ist erdiger, an die siebziger Jahre angelegte Rock-Musik, die so an fast allem entlangschrammt, aus dem oder in was sich diese Art Mucke in all den Jahrzehnten entwickelt hat.
Hatte sich die Band bei früheren Plattencovers, sieht man mal von dem mystisch/okkulten Motiv des Vorgängers „Fire And Ice“ ab, eher an farbenfrohe Sujets gehalten, welche auch visuell einen Bezug zur Hippiekultur herstellten, präsentiert sich der Fünfer auf dem neuen Album „Change The World“ völlig anders.
Abgelichtet in einer Endzeitszenerie, die dem Albumtitel einen eindeutig/zweideutigen Touch verleiht, sieht man die Band, sichtlich gezeichnet von ihrer Umgebung. Diese Grundstimmung zeigt sich auch musikalisch, denn trotz erdiger Rockmusik, die zum ausgelassenen Herumhüpfen anregt, zeigt sich das Album auch von einer düsteren Note, die dennoch von einer gewissen Art Optimismus erfüllt ist.
Musikalisch sind natürlich siebziger Hard Rock die Hauptkomponente, aber gelegentlich greifen WOLVESPIRIT auch etwas heftiger in die Saiten und wildern in den Jagdgründen des Punk Rock. Bisweilen kommt auch eine psychedelische Linie durch, oder man begibt sich in die Gefilde des Country/Southern Rock oder sogar Blues Rock. Und wenn ich schreibe: Siebziger, dann darf die Hammondorgel nicht fehlen.
Das abschließende „Crazy“ erinnert sogar etwas an die Mucke von DEBBY HARRY, auch als BLONDIE bekannt.
Bei einigen Songs, besonders bei „Drown You Down“ oder dem flotten Opener „Don’t You Know“, fühle ich mich an das 2020er Album von SUZI QUATRO erinnert, vor allem, weil Sängerin Debbie Craft ab und an das Timbre der alten Rocklady trifft.
Musikalisch wird also breit gefächert. Das geht von dem riffbetonten Titelsong über den bluesigen Country/Southern-Track „Thunder And Lightning“, dem punkrockigen „Strong Against The Wind“ bis hin zum ruhig/besinnlichen „Over The Rainbow“, ohne sich ungewollt zwischen zu viele Stühle zu setzen. Denn insgesamt wirkt das ganze Album recht homogen und zeigen die verschiedenen Einflüsse der Gruppe in stimmige Form gegossen. Recht guter Retrorock, der die siebziger Jahre in die Moderne geleitet, ohne herausragende Höhepunkte, aber sehr solide zusammengebraut.
Anspieltipp: „Don’t You Know“ und „Change The World“
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Don’t you know
02. Hells bells are ringing
03. Change the world
04. Thunder and lightning
05. Strong against the wind
06. Drown you down
07. Fallen
08. Time is running
09. Over the rainbow
10. I belong to you
11. Crazy