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XENTRIX – Bury the pain (2019)

(5.564) Olaf (8,7/10) Thrash Metal

Label: Listenable Records
VÖ: 07.06.2019
Stil: Thrash Metal

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Ja, es gibt sie noch! Auf jeder vernünftigen Metalparty lief damals „Ghostbusters“, diese wahnwitzig verfrickelte und spaßige Nachspielung des 80er Klassikers, mit dem sich Xentrix schlagartig berühmt machten. Es folgten mit „Shattred existence“ und vor allem „Kin“ tolle Scheiben, bevor man dann urplötzlich und unwiderruflich in der Versenkung verschwand. Doch das Thrasher Herz jubiliert, denn der Vierer ist mit einem leicht veränderten Line Up wieder am Start, kredenzt uns mit „Bury the pain“ nach eine 23jährigen Schaffenspause ein grandioses Album und macht endlich wieder auf sich aufmerksam. Doch gehen wir ein wenig tiefer ins Detail.

Bury the pain“ beginnt ein wenig zu gediegen, ohne ein echtes Überraschungsmoment. Nicht falsch verstehen, der Song bretzelt ordentlich und spielt gekonnt mit verschiedenen Tempi, kann mich aber noch nicht ganz abholen. Allerdings ist hier bereits früh zu erkennen, dass das Duo Walsh und Gründungsmitglied Kristian Havard gerne mal die Melo-Keule schwingen und schöne Melodien und Soli aus dem Hut zaubern. „There will be consequences“ ist dann endlich der erhoffte Schritt zurück in die Vergangenheit und klingt exakt wie ein Stück, welches auch auf dem 89er Masterpiece „Shattered existence“ hätte stehen können. Schöner solider Grundbeat, ein fettes Riffing, bei dem man unweigerlich das Haupthaar kreisen lassen muss. Überhaupt überzeugt „Bury the pain“ mit einem knackigen Sound, der zwar sauber und an manchen Stellen ein wenig zu überproduziert klingt, dennoch irgendwie eine Kante Schmutz beinhaltet…und genau dieser Gegensatz weiß zu gefallen. Genau diese Attribute enthält „Bleeding out“, ein Thrasher der allerbesten Sorte und der eindrucksvolle Beweis, dass die Briten in den Jahren der Stille nichts verlernt haben.

Mit „The truth lies buried” lässt es das Quartett ein wenig ruhiger angehen, doch auch dieser Song, der mich sehr an „Black list“ von Exodus erinnert, passt sich hervorragend in das Gesamtkonzept des Albums ein und punktet erneut mit tollen Melodien und einer soliden Grundhärte. Das folgende Trio „Let the world burn“, „The red mist descends” und vor allem “World of mouth” sind dann wieder Reminiszenzen an längst vergangene Zeiten, denen man entweder nachtrauern, oder stattdessen diesen Brechern lauschen kann. In die gleiche Kerbe stößt dann mein persönlicher Favorit „Deathless and divine“, der all die vorher von mir beschriebenen Attribute vereint und DER Anspieltips des gesamten Albums ist. Dafür ist „The one you fear“ der mit weitem Abstand abwechslungsreichste Song des gesamten Albums, spielt mit Akustikgitarren, verschiedenen Tempiwechseln und beinhaltet die beste gesangliche Leistung von Mr.Walsh, die er beim abschließenden Nackenbrecher „Evil by design“ noch einmal nachdrücklich unter Beweis stellt.

Natürlich wird man die Mannen aus Lancashire immer irgendwie mit ihrer genialen Ray Parker Jr. Coverversion über die Geisterjäger in Verbindung bringen, doch was vorbei ist, ist vorbei und bei Xentrix lohnt sich der Blick in die Zukunft durchaus, denn diese erscheint mit „Bury the pain“ trotz dieser exorbitant langen Pause mehr als rosig. Man kann nur hoffen, dass man diese großartige Scheibe alsbald auch auf den Bühnen dieser Hemisphäre begutachten kann. Starkes und vor allem unerwartetes Comeback!

Bewertung
: 8,7 von 10 Punkten


Tracklist:

01. Bury the pain
02. There will be consequences
03. Bleeding out
04. The truth lies buried
05. Let the world burn
06. The red mist descends
07. World of mouth
08. Deathless and divine
09. The one you fear
10. Evil by design


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