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ABBATH – Dread Reaver (2022)

(7.705) Clemens (3,5/10) Black Metal


Label: Season of Mist
VÖ: 25.03.2022
Stil: Black Metal






Alle 3 Jahre wieder, so kommt das neue ABBATH Kind! Und wieder einmal unerwarteter denn je, wobei nun so langsam ein gewisser Zyklus erkennbar ist. Nur dieses Mal macht es mir der wohl ikonischste norwegische Black Metal Charakter nicht so einfach wie gedacht, oder besser gesagt erhofft. Während mir das 2016er selbstbetitelte Album mit seinem unverkennbaren Hang zur IMMORTAL Vergangenheit sehr gut gefallen hatte, ebenso wie auch das 3 Jahre später erschienene „Outstrider“ Album mit seiner Weiterentwicklung hin zum „eigenen“ Stil. So habe ich es mit „Dread Reaver“ selbst als Fanboy durchaus schwer.

Hingegeben wie damals erwartet wird der eigentlich für mich gut gefundene Stil von „Outstrider“ nicht fortgeführt oder gar weiterentwickelt, nein, „Dread Reaver“ geht in jeglicher Hinsicht einen komplett eigenen Weg. Dabei fällt sofort auf, dass z.B. der IMMORTAL Flair, welcher über die beiden Vorgänger hinweg schon nachgelassen hat, nunmehr kaum noch vorhanden ist. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel, wie z.B. „Dream Cull“, aber der Rest vom Schützenfest setzt sich aus einem ziemlich skurrilen Black Metal Mix zusammen.

Gerade der Opener „Acid Haze“ ist da ein gutes Beispiel, welcher roh, schnell, aber auch irgendwie unkontrolliert aus den Boxen dröhnt und somit die neue Wegrichtung von ABBATH klarmacht. Düstere und kompromissloser Black Metal mit einer ganz leicht zu erahnenden rockigen Note („Scarred Core“). Dies zieht sich bei einigen Titeln weiter so durch, aber irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass diese Scheibe aus verschiedenen Komponenten zusammen geklöppelt ist.

Zum einen sieht man dies im Pressetext, bzw. wenn man die Band samt erneuten Lineup-Wechsel vor dem Entzug, sowie den Entzug an sich von Olve Eikemo mitverfolgt hat. Dazu definitiv Hut ab, da selbst schon zu IMMORTAL´sZeiten der Hochprozentige Stoff immer mal wieder für Probleme gesorgt haben soll. Und nun nach all dem noch ein weiteres Album zu bekommen, habe ich definitiv nicht kommen sehen. Aber man hört eben heraus, bzw. hat eben das Gefühl, dass dieser Silberling eine wirklich lange Geschichte in seiner Entstehung hinter sich gehabt haben muss und dessen Titel aus verschiedenen Perioden stammen müssen.

Dazu wirken die Titel, sowie der musikalische Aspekt irgendwie nicht schlüssig und zu Ende auskomponiert. Zumal wenn man all die guten Titel und Werke von IMMORTAL, aber eben auch den beiden anderen ABBATH Longplayer sich anschaut. Es bleibt bei „Dread Reaver“ kaum was hängen, außer dass man sich fragt, was habe ich da eigentlich gerade gehört. Okay der ein oder andere wird natürlich das Metallica Cover von „Trapped Under Ice“ wiedererkennen, aber sonst bleibt zumindest bei mir wenig hängen, bzw. fehlt der Hörgenuss. Fehlende Melodien, bestimmte typische Akzente, mit welchen Abbath in seinen Bands und derer Musik die Black Metal Szene mitgeprägt und beeinflusst hat. Dazu kommt noch ein Titel welcher evtl. Potential entwickeln hätte können, welcher gefühlt schon ausgefadet wird, bevor er eigentlich erst angefangen hat zu wirken („Septentrion“).

Insgesamt ist „Dread Reaver“ daher für mich weit entfernt, was Ganzes, oder gar Halbes zu sein. Auch wenn es einen klitzekleinen Lichtblick enthält. Einer der wenigen Titel, welcher neben den 2 an alte Zeiten erinnernden Tracks, einen für mich wirklich spannenden „eigenen“ ABBATH Sound darstellen könnte, ohne überhastet und planlos sich auf dem Plattenteller zu drehen („Myrmidon“).

Anspieltipps: „Dream Cull“ und „Myrmidon“


Bewertung: 3,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Acid Haz
02. Scarred Core
03. Dream Cull
04. Myrmidon
05. The Deep Unbound
06. Septentrion
07. Trapped Under Ice (Metallica Cover)
08. The Book Of Breath
09. Dread Reaver




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