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AETERNITAS – Haunted Minds (2020)
(6.625) Maik (7,8/10) Bombast Metal
Label: Worm Hole Earth
VÖ: 20.11.2020
Stil: Bombast Metal
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So, für die Herren ist es jetzt Zeit, die strahlende Rüstung und die güldene Krone aufzusetzen, denn nun gibt es wieder eine Veröffentlichung, die den Bogen vom Metal zum Soundtrack von Monumentalfilmen zieht. „Haunted Minds“ heißt das gute Stück, und ist der sechste Longplayer der norddeutschen Gothic- Sinfonic Metal-Band AETERNITAS. Und obwohl die Band den gleichen Namen wie ein Verein von Bestattungsunternehmen trägt, geht es doch recht lebhaft auf diesem Album zu.
Bombastischer, sinfonischer Metal, naja, eher Rock, wird hier geboten, mit allem was dazu gehört. Orchestrale Soundwände und epische Chöre dominieren eine Produktion, welche außerdem den Gesang ziemlich in den Vordergrund stellt. Der kommt von Alexander und Julia, wobei letztere teilweise in operettenhafte Höhen kommt, andererseits auch eine kräftige, tragende Stimmlage beherrscht. Natürlich ist diese Mischung: orchestraler Pomp, an Carl Orffs „Carmina Burana“ erinnernde bombastische Arrangements, sinfonische Strukturen und dominanter Gesang der metallischen Seite ein wenig abträglich.Wenn man genau hinhört, kann man die teils recht hart dahinriffenden Gitarren schon ausmachen, allerdings versinken sie doch ein wenig im Gesamtsound.
Nun gut, die Lübecker von AETERNITAS sind schon eine Weile im Musikbusiness unterwegs, und diese Erfahrung merkt man dem Werk auch an. Allerdings dürften hartgesottene Krachmatiker eher wenig mit „Haunted Minds“ anfangen können, denn der orchestrale Impact ist dann teilweise doch extrem hoch, so daß selbst gestandene Rocker wie „The Ring“ oder „The Final Path“ doch ein wenig im Zuckerguß ertrinken. Zudem nehmen Balladen wie „Fallen Innocence“ und das abschließende „My Haunted Mind“ zusätzlich etwas Heavyness aus der Mucke und verorten die Band gefährlich nahe am Schlagerfach.
Sinfonic-Metal-Fans können aber mit diesem Album definitiv nichts falsch machen, denn in dieser Sparte geben AETERNITAS wirklich alles, die Songs sind eingängig, und offenbaren hohe songwriterische Fähigkeiten, nur ist mir die ganze Geschichte dann doch ein wenig überladen. Etwas weniger ist manchmal doch etwas mehr. Das ist wie bei einer Konditorei. Die Torte ist herrlich anzusehen, und von künstlerischer Perfektion gezeichnet, aber mehr als ein Stück schlägt dann doch ein wenig auf den Magen. Wie gesagt, ein recht gewaltiges Monumentalalbum, für Leute wie mich aber dann doch ein wenig zuuuuu gewaltig und monumental.
Anspieltipps: „The Ring“ und „The Final Path“
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Destiny
02. Fountain Of Youth
03. The Unforgivable Sin
04. The Birthmar
05. Castles In The Air
06. Fallen Innocence
07. The Ring
08. Another Day
09. The Beautiful
10. The Final Path
11. My Haunted Mind