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CARNIFEX – Graveside confessions (2021)
(7.323) Stephan (8,5/10) Death Metal
Label: Nuclear Blast
VÖ: 03.09.2021
Stil: Death Metal
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Die Scharfrichter aus Kalifornien zeigen auch nach dem Abgang von Gitarrist Jordan Lockrey wo der Frosch die Locken hat. Demzufolge zum Quartett geschrumpft, wissen die Herren auch auf Album acht ihrer Laufbahn immer noch, wie man auch im Deathcore Sektor frische Akzente setzen kann. So kommt die dunkle Seite der Band immer eindeutiger zum Vorschein. Technisches Death Metal Geballer mit atmosphärischen Black Metal Fragmenten, sowie einer gezielten Portion Elektronik, ohne die corigen Roots zu sehr zu vernachlässigen. Typisches Breakdown Gehampel steht absolut nicht mehr im Vordergrund und alle Grenzen sind offen.
So setzt die Band in ihrem Genre definitiv neue Maßstäbe. Einzelne Songs herauszupicken, fällt hier ziemlich schwer. Die Musiker sind zweifelsohne über ihre Fähigkeiten erhaben, aber zu viele massive Eindrücke sind nicht unbedingt für den Wiedererkennungswert förderlich. Ausgefeiltes Songwriting trotz komplexer Taktrotationen lässt die Walze stets eingängig, groovend, auch die letzten Hirnwindungen vor Druck zum Qualmen bringen.
Für die Produktion zeigt sich Mick Kenney (ANAAL NATHRAKH) verantwortlich, dessen Anteil wohl kaum zu überhören ist. So klingt „Graveside confessions“ um weiten satter als sein Vorgänger "World War X". Sänger Scott Lewis keift, grunzt und gurgelt sich diabolisch und facettenreich durch das Konstrukt. Einzig der zu häufig gedoppelte Gesang geht ab und an auf die Ketten. Klingt zwar fett, aber auch zunehmend unnatürlich. Auf der zweiten Hälfte gibt es mit „Dead Bodies Everywhere“ eine Covernummer von KORN, welches sich durchaus sehen lassen, aber nicht mit dem Original mithalten kann.
„Graveside Confessions“ ist eine schlüssige, gelungene Fortsetzung in der Geschichte von CARNIFEX. Mit den 3 Bonustracks der „Graveside Edition“ hat die Band zusätzlich zu den zwölf neuen Stücken noch drei Songs des Debüts „Dead in my arms“ aus dem Jahr 2007 neu eingespielt. Der frische Anstrich haucht diesen Songs neues Leben ein und fügen sich dem Rest, auch wenn man ihnen ihr Alter anmerkt. Damit kommt die Platte allerdings auch auf beachtliche 63 Minuten Spielzeit. Für diese musikalische Kost schon recht beachtlich, aber eigentlich auch nicht wirklich notwendig. WHITECHAPEL meets CRADLE OF FILTH. Die Platte wird sicher einige Lager spalten, dennoch vielleicht das Beste, was sie bisher herausbrachten.
Anspieltipps: „graveside confessions“ & „Seven Souls"
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Graveside Confessions
02. Pray for peace
03. Seven souls
04. Cursed
05. Carry us away
06. Talk to the dead
07. January nights
08. Cemetery wander
09. Countess of perpetual torment
10. Dead bodies everywhere (KoЯn)
11. Cold dead summer
12. Alive for the last time
13. Collaborating like kilers (re-recorded)
14. My heart in atrophy (re-recorded)
15. Slit wrist savior (re-recorded)