DISBELIEF
Worst Enemy (2001) - 20th Anniversary
Wer auch nur im Geringsten die unumstößliche Tatsache anzweifelt, dass DISBELIEF zu den absoluten Institutionen im Bereich des Death Metal zählen, gehört geteert, gefedert und in Schande fortgejagt.
Speziell Meilenstein-Alben wie „Spreading The Rage“, „66Sick“ oder „Navigator“ zählen zum unwidersprochen Besten, was dieses Genre in Germoney und darüber hinaus hervorgebracht hat. Allesamt mittlerweile Klassiker, um die es an dieser Stelle aber gar nicht gehen soll. Denn der Ursprung für den Kultstatus, den DISBELIEF heutzutage innehaben, legte die Band am Anfang dieses Jahrtausends mit ihrer Todesblei-Offenbarung „Worst Enemy“.
Blieben die aus dem hessischen stammenden Krawallbrüder mit diversen Demos und ihren ersten beiden Langeisen „Disbelief“ (´97) und „Infected“ (´98) noch unter dem Radar, blies das Kommando um die noch heute das Rudel anführenden Leitwölfe JOE TRUNK (bg.) und KARSTEN „JAGGER“ JÄGER (voc.) mit der 2001´er Machtdemonstration „Worst Enemy“ zum Frontalangriff.
Nichts dem Zufall überlassend gab man die Produktion des Albums in die fähigen Hände von ANDY & GEORG CLASSEN und zimmerte innerhalb von 2 Wochen zehn panzerbrechende Geschosse ein, die solchen Lichtgestalten wie BOLT THROWER weiche Knie bescheren sollten, die man bereits 1999 als Vorband auf Tour begleiten durfte.
Noch immer entwurzelt mich diese unfassbare Brachialität, die gleich einer Stalinorgel aus den Boxen marodiert. Noch immer knie ich vor diesen zur Genialität neigenden Gitarrenriffs, die quasi jeder Song aufzuweisen hat. Die gesamte Platte gleicht einer unerbittlichen Walze, die aber niemals stumpf klingt, sondern immer im Flow bleibt.
Der bis heute unnachahmliche DISBELIEF-Groove lässt dich nur eins – bangen, als gäb´s kein Morgen. Die Band spielt jederzeit wie aus einem Guss. Obendrauf thront die unverwechselbare „Voice of hell“ von Frontmann JAGGER und verabreicht dir mit ihrer unbarmherzigen Aggressivität, Verzweiflung und Power den ultimativen Schlag in die Fresse.
Wie auf allen nachfolgenden Alben hat auch „Worst Enemy“ ebenfalls herausragende Songs, hier in Gestalt von „Denial“ und dem wohl ersten Bandhit und Übersong „Misery“ , der bis heute im Liverepertoire der Jungs einen festen Platz hat. Sie demonstrieren am eindrucksvollsten, mit welch grandiosen Riffs das Album gesegnet ist und warum das für DISBELIEF zum absoluten Grundverständnis gehört.
Somit ist es mir ein Anliegen, dieses Werk in der ZO-Klassikecke angemessen zu würdigen, denn es hat meiner Meinung nach auch mit seinen 20 Jahren auf dem Buckel nichts von seiner Faszination verloren. Es war damals die Eintrittskarte in die DISBELIEF-Welt für meinen Bruder und mich. Diese großartige Band zählte und zählt zu unserer musikalischen DNA und hat unseren lebenslangen Support.
Auch wenn es über die Jahre ein paar Line-up-Wechsel weniger hätten sein können, durften wir alle Mitglieder der langen DISBELIEF-Story als tolle Musiker, feine Menschen und mithin gute Freunde kennenlernen. Also beamt euch zurück Folks und lasst euch einfach überrollen.
„Worst Enemy“ wurde am 30. April 2001 via Massacre Records veröffentlicht.