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CRUEL FORCE – Dawn Of The Axe (2023)
(8.529) Patrick (9,0/10) Speed / Thrash Metal
Label: Shadow Kingdom Records
VÖ: 18.08.2023
Stil: Speed / Thrash Metal
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Stellt euch vor, ihr findet auf dem Dachboden eine alte, furchtbar verstaubte Kiste. Ihr blast spannungsgeladen den Staub vom schweren Eichenholzdeckel, öffnet voller Erwartung auf den evtl. beherbergten Schatz, diesen antiken Behälter und nachdem das erste Licht in den selbigen fällt, entdeckt ihr pures schwarzes Gold in Form einer CRUEL FORCE Schallplatte, einer scheinbar längst vergessenen Perle aus den 80gern. Ein Album, welches so dermaßen 80ger ist, dass selbst die 80ger davon noch nie etwas gehört haben.
Satte zwölf Jahre nach „Under The Sign Of The Moon“ melden sich die deutschen Black/Thrasher CRUEL FORCE zurück aus der Versenkung und das gelingt den Jungs mit derart viel Nachdruck, dass es eine Freude ist, dieser längste vergessen geglaubten Perle zu lauschen. Mit dem angeschwärzten Thrash Metal der ersten beiden Alben, hat „Dawn Of The Axe“ nicht mehr ganz so viel zu tun, aber das tut dem Unterhaltungswert dieser Scheibe absolut keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, hier regiert die erbarmungslose Speed Metal Keule, die so eindrucksvoll dargeboten wird, dass man glaubt, mit dem DeLorean ins Jahr 1983 gereist zu sein.
Schon das Eröffnungsdouble, welches mit „At The Dawn Of The Axe” und “Night Of Thunder” nach dem stimmigen Intro auf den Hörer hereinprasselt, ist pure Nostalgie. Hohes Tempo, arschgeiles Riffing, inklusive Flitzefinger Soli, schön verhallte Vocals und wunderbar platzierte Rotodrums veredeln den Einstieg des Albums und machen „Dawn Of The Axe“ zu einem kleinen Meisterwerk. Dazu gesellen sich Refrains, die zwar nicht unbedingt über ein hohes Melodiepotential verfügen, aber dennoch so eindringlich wiedergegeben werden, dass sie einfach nicht mehr aus dem Kopf weichen wollen.
Der Sound, das Cover und die Mucke sowieso…….ALLES ist so unglaublich nostalgisch und schickt den Hörer direkt und ohne Umwege zurück in die goldenen 80ger, als Bands wie IRON ANGEL, LIVING DEATH oder auch KREATOR aus dem Untergrund hervorkrochen. Es riecht förmlich nach Leder, Nieten, engen Hosen und dem exorbitant wichtigem Pornobalken über der Oberlippe. Dazu gesellt sich in manchen Teilen ein nicht unerheblicher Teil an Hard Rock Einflüssen, was z.B. „Across The Styx“ stellenweise perfekt demonstriert und selbst flitzende Gedächtnisriffs, die ein gewisser Quorthon (R.I.P) aus Schweden, auf diversen und für die Szene wegweisenden BATHORY-Alben nicht besser untergebracht hätte, sind auf „Dawn Of The Axe“ zu finden und sorgen so für den schwarzen Anstrich.
Alles in Allem, ist „Dawn Of The Axe“ nicht mehr ganz so dunkel wie die vorhergegangenen Veröffentlichungen von CRUEL FORCE, punktet aber in meiner Welt gerade deswegen, da sich das gebotene Material nun wesentlich besser vom „Einheitsbrei“ der Konkurrenz abhebt. Ich habe selten einen, in allen Belangen so perfekt inszenierten Backflash in die 80ger gehört. Diese Platte macht einfach unheimlich Spaß und sollte dementsprechend so ziemlich jeden traditionsbewussten Metaller rundum glücklich machen! Geiles Ding. Unbedingte Kaufempfehlung!
Anspieltipps: “Night Of Thunder” und “At The Dawn Of The Axe”
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Azrael´s Dawn
02. At The Dawn Of The Axe
03. Night Of Thunder
04. Death Rides The Sky
05. Devil's Dungeon
06. Watchtower Of Abra
07. Across The Styx
08. Power Surge
09. Realm Of Sands