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DIABLATION – Par Le Feu (2023)
(8.278) Patrick (9,0/10) Black Metal
Label: Osmose Productions
VÖ: 31.03.2023
Stil: Black Metal
Durch eine Werbeanzeige und dem damit einhergehendem Namedropping des französischen Kult-Labels Osmose Productions wurde ich auf DIABLATION aufmerksam. Kein Wunder, tauchte doch in besagter Anzeige der Name Vicomte Vampyr Arkames auf. Szenekenner wissen, dass dieser Mann kein Unbekannter der französischen Black Metal Szene ist, schließlich hat er zwei der besten Schwarzmetallalben dieses Landes mit seinem Gesang veredelt. Die Rede ist von SETHs grandiosem Debütalbum „Les Blessures De L'âme“ und dem fantastischen Nachfolger „The Excellence“.
Was bieten uns die Franzosen nun auf „Par Le Feu“, dem mittlerweile zweiten Album von DIABLATION? Nun, wer oben genanntes Debütalbum des ägyptischen Gottes für Chaos und Verderben genauso verehrt wie ich, der sollte jetzt einen recht guten Vorstellungs- und Anhaltspunkt haben, wie „Par Le Feu“ klingt. Die Jungs gehen dabei allerdings etwas hymnischer und symphonischer zu Werke, aber keine Angst, die barbarische Härte und der metallische Grundtenor des Albums gehen hierbei zu keiner Zeit verloren.
Nach einem kurzen Intro starten DIABLATION mit „Vox Diaboli“ direkt in die Vollen und zelebrieren mit diesem wahnsinnig großartigen Opener eine unglaublich dichte und abartig schwarze Messe. Sofort fallen mir die irre flirrenden und wunderbar melodischen Gitarrenläufe auf, welche unausweichlich ins Ohr gehen, sich dort auf unbestimmte Zeit festkrallen und für eine Stimmung sorgen, die dem nostalgischem Schwarzmetaller auf der Stelle die Gänsepelle des Jahrhunderts über den geschundenen Leib treiben dürften. Das Ganze passiert vor einer regelrechten Wand aus herrlich platzierten Tastenklängen, welche die morbide und abgrundtief dunkle Atmosphäre nur zusätzlich unterstützen. Die Band beherrscht hierbei die seltene Kunst, dass die Keyboardteppiche zwar immer als unterstützender Begleiter zu vernehmen sind, sich aber niemals zu sehr in den Vordergrund rücken und den Sound somit verwässern könnten. Ganz im Gegenteil, es regiert primär und permanent hörbar die metallische Keule der schwarzen Musik. Wahnsinn. Was für ein Einstieg. Blanke Begeisterung!
In dieser fantastischen Mischung aus Raserei, breiter Epik und sinfonischen Elementen geht es in den folgenden vier Songs weiter, ohne auch nur einen Deut an Qualität zu verlieren. Ein fast schon erschreckend hohes Niveau. Frei nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“, bläst die Band mit der grandiosen Abschlusshymne „Mort, Marche Avec Moi“ zum Grande Finale. Was hier in knapp dreizehneinhalb Minuten passiert, ist schlicht als Wahnsinn zu bezeichnen. Dieser Übersong bietet eine songschreiberische Perfektion und eine Varianz, mit der andere Genrevertreter locker drei komplette Alben füllen könnten. Was für ein unfassbar großer und pechschwarzer Batzen Hass!
Der Sound der Platte ist schön räudig, aber dennoch druckvoll und sauber genug, um jedem Instrument den nötigen Spielraum zu geben. Ein Pünktchen Abzug muss ich mir trotzdem genehmigen, da mich in ganz seltenen Fällen der vermeintlich genutzte Drumcomputer etwas stört. Metal Archives listet zwar einen Drummer, aber für mich klingt die dargebotene Schlagzeugarbeit schon etwas nach Konserve und sorgt, vor allem in den Überschallpassagen, für einen leichten Industrialtouch im Klangkosmos von DIABLATION. Das ist allerdings verschmerzbar und mit der Zeit gewöhnt man sich zunehmend an diese Tatsache und so bleibt mir nichts anders übrig, als für alle Freunde der schwarzen Musik, eine unbedingte Kaufempfehlung für „Par Le Feu“ auszusprechen. Ein abartig geniales Album, welches ich partout nicht mehr vom Plattenteller bekomme! Schon jetzt eines der Black Metal Highlights in diesem Jahr! Geiles Teil!
Anspieltipps: “Vox Diaboli” und “Mort, Marche Avec Moi”
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Inferi Ostium
02. Vox Diaboli
03. L’unique Merveille
04. Au Bord Du Gouffre
05. Crépescule Doré
06. Testament De L‘humanité
07. Mort, Marche Avec Moi