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DIE APOKALYPTISCHEN REITER – The Divine Horsemen (2021)

(7.201) Patty (8,9/10) Heavy Metal


Label: Nuclear Blast
VÖ: 02.07.21
Stil: Heavy Metal

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Ein Wandel zwischen Raserei, Wahnsinn, Balladen und emotionaler Stärke. Ich könnte diese „Liste“ wahrscheinlich ewig fortführen, doch ich denke dieser kleine Auszug reicht aus, um die Vielseitigkeit der Jungs aus Weimar zu beschreiben. Jedes Album ist anders, aber immer auf seine Art fantastisch. Ich kenne wenige Bands, die sich dermaßen erfolgreich durch verschiedene Stile experimentieren und jedes Album eine Überraschung für den Hörer ist.

Selbst nach 25 Jahren Bandgeschichte ist anscheinend noch lange nicht Schluss und DIE APOKALYPTISCHEN REITER melden sich nach 4 Jahren mit dem nächsten Album „The Divine Horsemen“ zurück. Doch wird uns hier kein Album in die Gehörgänge gedroschen, welches einer normalen Entstehung nahekommen würde. Nein, DIE APOKALYPTISCHEN REITER schließen sich für 2 Tage im Studio ein und nehmen einfach mal 500 Minuten Material auf, und machen einfach das, worauf sie schon immer Bock hatten, jegliche Ideen wurden gewürfelt und geschrotet und die besten 80 Minuten formten das Jubiläumsalbum.

Vorab sollte erwähnt werden, dass neben den elementaren Instrumenten zusätzlich zum Beispiel Bongos, Djembe, Didgeridoo, Maultrommel und mindestens ebenso viele Effektgeräte benutzt wurden. Das unterstreicht ein wenig die Vielseitigkeit die euch erwartet. Während die kürzeren Tracks etwas roher und brachialer daherkommen, sind die längeren Stücke zum Teil atmosphärische Ambient Hymnen.

Beim Opener „Tiki“ musste ich erst mal sicherstellen, dass ich nicht doch Sepultura höre. Der Folgetitel „Salus“ ist eine zweiminütige Dampfwalze mit ordentlichem Krächzgesang. Der erste lange Track von 9 Minuten Spielzeit „Inka“ bietet uns ein melancholisches Instrumentenfeuerwerk bis Sänger Fuchs mit seiner grandiosen Klarstimme das Ende einleitet. Schönes Ding. „Nachtblume“ ist ein sehr kurzes aber überzeugendes Black Metal Brett mit Klagegesang. Zum Träumen lädt der 12(!) minütige Titel „Duir“ ein, der mit sanften Gitarren und einer beruhigenden Klaviermelodie ungeachtet der Länge keine Langeweile aufkommen lässt. Untermalt wird dieser von mal ruhigem, mal doomigen Gesang. Allein für diesen Track möchte ich die neue Scheibe der Reiter nicht missen.

Children of Mother Night“ steht im Zeichen des Swing während „Uelewa“ erneut mit sanften Ambientklängen und Klargesang beginnt und sich überraschend härter und dreckiger entwickelt als anfangs vermutet. Ein  Beispiel der Vielseitigkeit der Reiter ist „Wa He Gu Ru“. Dieser Track ist ein Wechselbad der Gefühle und vereint trotz der nicht allzu langen Spielzeit fast alle Stile der Scheibe.

Die Band selbst fragte sich, ob sie noch die kleinen wilden Jungs von damals sein können, aus denen Männer wurden und eine Geschichte innehaben und sie sich binnen weniger Stunden selbst zerstören und neu entstehen lassen können? Ich sage „Yes, they can“. Die Scheibe ist ein stetiger Sprung zwischen kurzer Raserei und langen Ambientstücken, Geknüppel und Hymnen. 25 Jahre Bandgeschichte in einer Jamsession. Für Einsteiger sicher keine leichte Kost, für Fans meines Erachtens unabdingbar.


Bewertung: 8,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Tiki
02. Salus
03. Amma Guru
04. Inka
05. Nachtblume
06. Aletheia
07. Duirl
08. Children of Mother Night
09. Uelewa
10. Haka
11. Simbi Makya
12. Wa He Gu Ru
13. Akhi
14. Ymir
15. Eg On Kar





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