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DISASTER K.F.W. – Fallen Crosses (2024)
(8.846) Stephan (7,5/10) Death Metal
Label: German Democratic Recordings
VÖ: 04.04.2024
Stil: Death Metal/ Melo-Death
Gute Ergebnisse sollten nicht unnötig überstürzt werden und im Falle der Weimarer Hartwurst Urgesteine DISASTER K.F.W. um EXTREM TURNBEUTEL MASAKER/ Ur-REITER Skell kann man da sicher das ein oder andere Auge zudrücken. Gute 10 Jahre sind vergangen seit ihrem letzten Output „Pieces“, auch Livetechnisch ist man kurz vor den 40-Jährigen Jubiläum nicht allzu oft in Erscheinung getreten, dennoch können sich die Mannen mit „Fallen Crosses“ noch gut in Szene setzten und zeigen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
Grundsätzlich kann man den dargebotenen Stil schon als eigen betiteln. Eine Symbiose aus alten DIE APOKALYPTISCHEN REITER Tagen, den recht eigenen kehligen, sowie gutturalen Gesang von Søren und der Kombination von Melodie und Brutalität in old school Manier. Im Grunde also nicht unbedingt viel Neues. Klingt im ersten Moment ein wenig negativ, aber ist gar nicht so gemeint. Mit DISASTER K.F.W. kauft man das Gesamtpaket. Herzblut für die Sache, eine amtliche Schippe Humor und ein wenig Chaos. So gesehen bleibt man sich seiner Linie treu.
Der Opener und Namensgeber der Platte „Fallen Crosses“ besticht durch eine eher ungewöhnliche Affinität zu düsteren Gefilden. Mit „Under the blade“ kommt darauf eine klassische GOETHEBURG-HARTLACK-ATTACKE, wie es so schön heißt. Runde Nummer, auch wenn man die Riffs irgendwie alle schon mal irgendwo gehört hat. Auch das symphonische „Opus Pestrum“ weiß durch den Einsatz prägnanter Synthies zu überzeugen.
Die Nummer „Falling Down“, „The nameless death“ oder „Bleed form me“ sind solide aber keine Überraschungen mehr. Die düstere Atmosphäre scheint aber weiter einen größeren Bestand in aktuellen Soundgewand zu haben. „Drenched in Blood“ zeigt nochmal deutlich, dass die Stärken der Band doch eher im Midtempo Bereich angesiedelt sind. Druckvolle treibene Nummer. „Via Regia 1987“ und „The Unicorn“ stecke ich mal in die gewöhnte Bandschublade. „Virus Attack“ beginnt ziemlich thrashig, inklusive IN FLAMES „Dead Eternity“ Gedächtnisriff. Ein wenig abgewandelt, aber sofort in den Kopf gekommen. Geht mir im Übrigen bei etlichen Melodien der Platte ähnlich. Soll aber an dieser Stelle gar kein Vorwurf sein.
Ein gewisser Anteil Nostalgie in Form von DARK TRANQUILLITY`s „Skydancer“ oder IN FLAMES zu „Lunar Strain/ The Jester Race“ in Bezug auf die Melodien kann kaum von der Hand gewiesen werden. „Reign Of The Rotten“, „Eat Or Be Eaten“ und „Prophets Of Doom“ rauschen noch mal eher unspektakulär vorbei, bevor das abschließende opulente „Winter Gales“ noch mal alles rausholt und die anfängliche Dunkelheit wieder einfängt. Patrick W. Engel/ Temple of Disharmony hat mit Mastering sicherlich noch das ein oder andere nicht ganz unerheblich Andicken können.
Vermutlich die stärkste Platte von DISASTER KFW, ohne große Höhensprünge. Darum geht’s auch sicher gar nicht. Die Herrschaften machen einfach Bock, sind authentisch und ziehen ihr Ding durch.
Anspieltipp: „Under The Blade“ und „Winter Gales“
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Fallen Crosses
02. Under The Blade
03. Opus Pestum
04. Falling Down
05. The Nameless Death
06. Bleed For Me
07. Drenched In Blood
08. Via Regia 1987
09. The Unicorn
10. Virus Attack
11. Reign Of The Rotten
12. Eat Or Be Eaten
13. Prophets Of Doom
14. Winter Gales