Label: Spinefarm Records | Universal Music Group
VÖ: 10.11.2017
Stil: Technical/Progressive Death Metal
Die US-Tech-Progressive-Deather Entheos gründeten sich 2015 und konnten mit Ihrem Debüt „The Infinite Nothing" 2016 bereits überzeugen, sie warfen nun am 10.11.2017 über Spinefarm Records mit „Dark Future“ schon den Nachfolger auf den Markt. Enthalten sind 10 Songs auf einer Gesamtspielzeit von guten 41 Minuten. Die prominenten Herren (Drummer Navene Koperweis, vorher bei Animals As Leaders oder auch Bassist Evan Brewer, der bei The Faceless aktiv war) um Frontfrau Chaney Crabb legen bei diesem Silberling mehr Wert auf Atmosphäre, Groove und Melodie, dafür aber weniger Tech Death, was der Eingängigkeit zu Gute kommt, dennoch ausreichend vorhanden ist, um den geneigten Fan vollends zu überzeugen.
Der Opener „Black Static (I)” zeigt gleich die Marschrichtung an, weniger Blasts als auf dem Vorgängeralbum sind (vorerst) zu vermerken, aber das tut der Qualität keinen Abbruch. Man bekommt gleich Lust auf mehr. „White Noise (II)“ schlägt in die gleiche Kerbe, bevor mit „Melancholia“ ein Song folgt, der nur so vor mehr Abwechslung strotzt und die Elemente des Tech/Death mit dem runderneuerten Stil Entheos‘ vereinigt. Stark! „Pulse of A New Era“ startet sehr atmosphärisch, fast spacig – dieser Song entwickelt sich zum einem verspielten Mid-Tempo-Monster, meine Güte, selbst nach mehrmaligem Hören entdeckt man immer wieder etwas Neues, dagegen ist „Sea of Symmetry“ etwas rockiger, was dann auch eine willkommene Abwechslung ist – sehr gutes Songwriting.
Weiter geht’s mit „Inverted Earth (I)”, der Titel kommt nicht so straight um die Ecke, besticht aber durch seinen vertrackten Groove. Chaney Crabb’s Stimmbreite ergänzt sie immer wieder mit Alien-Voices, für meinen Geschmack etwas zu viel „Spacy-Tracy“ – aber dosiert eigesetzt, ist das ein gelungenes Stilmittel. „Sunshift (II)” setzt dem noch eine Krone auf, ist jedoch etwas flotter und geht gut nach vorn. „Suspended Animation” ist so ein richtiger Headbanger-Song, wer hier nicht zumindest mit dem Kopf nickt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen – Atmosphäre, Groove, abwechslungsreiche Riffs und ein einprägender Refrain – super Song!
Zu „The World Without Us” haben Entheos ein Video veröffentlicht und dieser Song fast das Album musikalisch gut zusammen. Den Abschluss dieser „Perle“ macht dann „Resonance“ und hier wird in den knapp drei Minuten Melodie und Atmosphäre in einer Klangpracht praktiziert, dass man sich so richtig fallen lassen kann, unendlicher kann das All nicht sein (der Facettenreichtum der Band scheint unerschöpflich) – bis dann ein „Sub-Bass“ den Schlusspunkt setzt.
Dass ich zum Jahresende hier noch einmal so ein kleines Meisterstück vor mir habe, hätte ich nicht gedacht und schon gar nicht, dass mich ein so spacig anmutendes Werk so zu überzeugen weiß, aber auf „Dark Future“ von Entheos kommt viel zusammen, ein trockener klarer, jedoch auch druckvoller Sound trifft auf geniales Songwriting und sehr geile Riffs. Frontfrau Chaney Crabb überzeugt gesanglich - ob die Alien-Voices geil sind oder nerven, ist Geschmackssache – ich bin da eher unentschieden, daher die 0,2 Punkte Abzug in der B-Note. Das us-amerikanische Quartett schafft hier wirklich den Spagat zwischen Atmosphäre, Brutalität, Verspieltheit und Eingängigkeit. Das Cover-Artwork ist auch sehr gelungen und spiegelt die Qualität der Musik absolut wieder.
Bewertung: 9,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Black Static (I)
02. White Noise (II)
03. Melancholia
04. Pulse of A New Era
05. Sea of Symmetry
06. Inverted Earth (I)
07. Sunshift (II)
08. Suspended Animation
09. The World Without Us
10. Resonance