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ENTHEOS – Time Will Take Us All (2023)
(8.253) Timo (9,5/10) Tech Death Metal
Label: Metal Blade Records
VÖ: 03.03.2023
Stil: Tech Death Metal
Die kalifornischen Tech Deather Entheos konnten bereits mit ihrem Erstling „The Infinite Nothing“ ein fettes Ausrufezeichen setzen. Wuchtige fette Beats, die melodisch und technisch raffinierte Songs auf die Reise schickten, zwischen Groove, Härte und Eleganz. Gegründet 2015, allerdings seit 2020 besteht die Band im Kern nur noch aus dem Drummer Navene Koperweis und Sängerin Chaney Crabb. Die bei dieser amerikanischen Tech Death Hoffnung den Deckel aufhaben. Navene übernahm bei dem Gespann aus Santa Cruz darauf den Part als Gitarristen, die auch privat ein Paar sind.
Das die Band gelungen zwischen musikalischer Schönheit, technischer Raffinesse, fetten Groove und einem bockstarken Tech Death Metal Aufgebot einfach gnadenlos abliefert, ja das soll nicht unerwähnt bleiben. So brachte es Sigi damals in seinem Review zu „Dark Future“ exakt auf den Punkt: „Das US-amerikanische Quartett schafft hier wirklich den Spagat zwischen Atmosphäre, Brutalität, Verspieltheit und Eingängigkeit“. Es war eine sehr dunkle und bedrückende Platte, die geprägt war vom Suizid eines engen Freundes von Chaney Crabb. Viele Gedanken wurden dazu auf „Dark Future“ verarbeitet.
Auch auf dem neuen Album mit dem trefflichen Titel „Time Will Take Us All” liefern Entheos wieder die komplette Bandbreite des Tech Death Metal, wie sie selbst sagen, ein spannendes Genre das einen enorm vielschichtigen und experimentellen Spielraum innehat. Mit „Absolut Zero“ startet man mit einem technisch präzise, spannenden Opener. Stimmlich zwischen keifenden Screams und derb wuchtigen Growls. Muss man recht schnell seine Heimat finden. Die Songs zeigen immer wieder eine angenehm melodische Facette, sind virtuos, aber haben ebenso einen wuchtigen modernen Kraftpol. Aus Groove und Meshuggah kompatiblen Geriffe.
Deutlicher von Atmosphäre und im Midtempo sind gezeichnet, Songs wie „Oblivion“ und auch „Interior Wilderness“. Hier zeigt sich die Stimme von Chaney Crabb auch von ihrer Vielseitigkeit, die cleanen Parts sind grandios. Überraschend war auch „Clarity in Waves“ das mit rasenden Black Metal agiert, um später in Dampfwalzenmanier über einen hinweg zu brettern. Auch das kantig melodische „Darkest Day“ und der längste Track des dritten Werkes, „The Sinking Sun“, mit über 7minuten, punktet umgehend. Wobei hier auch ein reichlich komplexes, aber spannend und anmutiges Songwriting zu entdecken ist.
Am Ende findet die Scheibe mit dem Titelsong sein abruptes Ende, dabei kann ich mich der Hochachtung über Entheos nicht erwehren. Diese hochtalentierte Band lässt mich begeisternd zurück. Eine vielschichtige Tech Death Metal Mixtur ist allgegenwärtig, setzt auf melodische, aber auch technisch anspruchsvolle Songs, die mit Groove und einer musikalischen Kompaktheit, umfangreich punkten kann. Und für mich wie ein heller Stern am Firmament leuchtet. Gehört für mich zweifellos zu den Alben des jungen Jahres, die mich schwer beeindrucken.