Alben des Jahres 2023

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2012 - Bericht

29.06. - 01.07.2013 - Roitzschjora

Eines gleich vorweg: Was in der Nacht von Samstag auf Sonntag wettertechnisch in Roitzschjora abging, habe ich bei meinen langjährigen Festivalbesuchen in dieser Form noch nicht erlebt. Ebensowenig wie die Hetze, die kurz danach durch Netz huschte und von Toten berichtete, ohne jedwede Quellenangabe und dann auch noch die Veranstalter denunzierte mit der Behauptung, dass diese unter den Teppich gekehrt werden sollten, um das 19.With full force nicht zu gefährden. Unfassbar! Doch zu all den Vorgängen später…

Die Wetterprognose bei unserer Abfahrt am Donnerstagnachmittag in Richtung Nordsachsen war eigentlich ganz gut und für mein Geschmack sogar ein wenig zu heiß, doch nach den Nieselregen-Eskapaden aus dem Jahre 2011 war ich recht froh über die Tatsache, das der gelbe Stern doch für etwas angenehmere Temperaturen sorgen sollte. Und genauso kam es dann auch. Nur gut, dass wir genügend eiskaltes Bier dabei hatten, denn so ließen sich knapp 30 Grad locker ertragen und das beschissene Spiel der Deutschen gegen Ballotelli-Italien schön saufen. Trotzdem war es ein toller Abend mit tausenden Fußballverrückten vor der großen LED Wand, die wir nach einem Gang um das komplette Festivalgelände endlich fanden, da es ja laut Ordnungskräfte in diesem Jahr gar kein Pressezelt geben sollte. Aha, soso…Jedenfalls durften wir an diesem Abend nicht über das eigentliche Gelände laufen (is ja auch irgendwo verständlich), sondern machten eine Weltreise um umrundeten das gesamte Areal, welches wir nach dem Spiel auf einmal doch überqueren durften und somit einen sehr weiten Weg einsparten…wurde mir jedenfalls berichtet, da ich aus Ermangelung einer vernünftigen Grundlage von ca. 4 Litern Carlsberg völlig umgehauen wurde.

Freitag

Auweia…was für eine Birne. Meine Fresse, ich vertrag nix mehr. Nur gut, dass wir mit dem Motel „Zur Gondel“ in Bitterfeld seit 4 Jahren einen mehr als verlässlichen Partner in Sachen gutem und preisgünstigen Frühstück haben, der dann meine Geister erfolgreich vertrieb. Nachdem dann auch noch die Grill- und Bier Vorräte aufgefrischt waren, ging es zurück auf den Platz, um heute die volle Dröhnung abzugreifen…doch das erwies sich schwieriger als erwartet.

An dem Durchgang wo wir von Gelände raus kamen, kamen wir nicht mehr rein. Beim Hauptquartier der Security, die ja eigentlich wissen müsste, wohin man gehen musste, wurden wir wieder zurückgeschickt, um dann am hinteren Haupteingang zu landen, an dem wir ebenfalls abgewiesen wurden. Naja, irgendwann kamen wir doch rein und stellten im Nachhinein fest, dass a) doch ein Pressezelt vorhanden ist und b) der Eingang dazu exakt 20 Meter neben dem Security Headquarter lag. So langsam regten sich bei mir Hassgefühle, doch bekanntlichermaßen macht ja jeder Gang schlank. Es ist ja ok, dass aufgrund der immer noch andauernden Baumaßnahmen am Baggersee das Gelände umstrukturiert werden muss, doch dann sollten zumindest die Einsatzkräfte die Wege und Eingänge kennen. Ganz schwach! Doch nun soll es endlich um die Mucke gehen, von der es an diesen drei Tagen reichlich gab. Also…in diesem Sinne: Darf ich Sie um diesen Moch pitten?

Der Opener des WFF auf der Hauptbühne waren die Amis vonSkeletonwitch, die ausgestattet mit einem saufetten Sound ihre pechschwarzen Thrash/Death Granaten ins weite Rund feuerten. Zu diesem frühen Zeitpunkt waren schon eine ganze Menge Leute auf den Beinen und bescherten somit dem Fünfer einen ziemlich triumphalen Auftritt. Chance Garnett brüllte sich die Seele aus dem Leib, die Gitarrenfraktion Nate Garnett, Scott Hedrick sägten ein amtliches Brett und die Rhytmusfraktion um den tighten Drummer Dustin Boltjes drückten sämtliche Bauchfell zusammen. Was für ein phänomenaler Einstieg!

Bevor das neue Napalm Records Signing DevilDriver auf die Bühne kommen sollte, schauten wir zur Überbrückung kurz bei Eyes set to kill im Zelt vorbei und waren geplättet, wie viele Leute die vier Girls sehen wollten. Das Teil platzte aus allen Nähten, da scheinbar Jeder einfach nur Bock auf Mucke hatte. Ich fand’s ziemlich eintönig, da mir der von den Grazien aus Arizona intonierte Metalcore schon auf CD einfach nicht so zusagt. Also schnell wieder rüber, um sich von Dez Fafara und seinen Rabauken zünftig die Kauleiste ramponieren zu lassen. Allerdings war ich ein wenig enttäuscht, denn der Sound war hier diesmal nicht das Gelbe vom Ei, doch Musikpuristen waren hier eh kaum anwesend und somit starteten die ersten größeren Pits des Wochenendes und die Meisten hatten ihren Spaß. Ich verzog mich zu meinen Lieblingsmerchern von Cudgel und gab ein wenig Geld aus.

Die Finnen von Insomnium, die ja schon fast zum Inventar auf dem WFF gehören, fielen bei mir diesmal durchs Raster, da der Grill mit Lebensmitteln bestückt werden musste und somit enterten wir erst wieder bei Madball den Platz und wurden nicht enttäuscht, denn was Freddy Cricien mit seinen Mitstreitern hier bot, war Hardcore vom allergeilsten! Tonnenschwere Riffs, riesiges Drumgeballer von Jay Weinberg und ein Haufen Hits, die vom Publikum allesamt aufgesogen wurden. Das machte Spaß, das machte Laune und Madball verbuchten den ersten großen Erfolg des Tages! Da musste sich der rot brennende August ziemlich anstrengen, um dieses Level zu halten, was meiner Ansicht nach zu keinem Zeitpunkt gelang. Der christliche Fünfer mühte sich aufopferungsvoll, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Funke nicht ganz überspringen wollte. Komisch, da die August burns redShirtdichte auf dem gesamten Gelände beinahe als inflationär zu bezeichnen war. Für mich daher eine gute Gelegenheit kurz Luft zu holen (und Bier) und mich innerlich auf Pennywise vorzubereiten, deren Teenie Punk ich so gar nicht abkann, dennoch aber versuchte, mir das Gedudel der Kalifornier irgendwie schön zu reden. Es gelang nicht und ich ertrug die 40 Minuten ziemlich gequält und war ziemlich froh, als die Band endlich die Bühne verließ.

Danach erklommen wir den „Röhrenden Hirschen“, eine mobile Jägermeister Kneipe, die inmitten des Geländes aufgebaut war und einen atemberaubenden Blick über das Gelände und direkt auf die Bühne bot. Dort verbrachten wir den Abend und die restlichen Gigs, wobei die Rockabillyband, die auf dem Balkon zwischen den Bands zum Tanz aufspielten, ebenfalls richtig fett waren. Schade nur, dass meine Holde den Hörner-Whisky ziemlich ablehnend gegenübersteht und ich somit den restlichen Abend für Zwei trinken musste. Hmmm…und das vor der noch anstehenden Knüppelnacht.

Eigentlich sollten nun Lamb of god auftreten, doch Sänger Randy Blythe wurde kurz vorher in Prag verhaftet. Die Hintergründe hierzu findet Ihr überall im Netz und daher werde ich nicht weiter drauf eingehen… Allerdings schade, denn ich hatte mich auf die Virginia Boys bereits mächtig gefreut. Stattdessen zog man die Metalcoreler von Emmure vom Zelt auf die Hauptbühne, was ein proppenvolles Festivalgeländer scheinbar mehr als guthieß. Ich persönlich fand es furchtbar langweilig und komplett unstrukturiert und zog es daher vor, mit netten Leuten zu quatschen. Dies zog sich dann auch fort, denn Suicide silence waren ebenfalls gruselig. Das ist einfach nicht meine Welt. Meiner Freundin hingegen schien es zu gefallen, ich konsumierte weiterhin Hörnerbrause.

Nun aber der lang ersehnte, erwartete und völlig geniale Headliner Machine head! Mittlerweile hatte sich auch noch Madball Gitarrist Mitts zu uns gesellt, der nun ebenfalls nicht mehr zu halten war und mit allen Anwesenden die Blockhütte mächtig zum schwanken brachte…und dies völlig berechtigt, denn was Rob Flynn und seine Getreuen abfackelten, war ganz großer Fußball. Der Sound war fantastisch, der Platz knüppeldicke voll und die Stimmung mehr als ausgelassen. Lediglich bei der Soundauswahl fehlten mir ein oder zwei Raketen der Marke „Ten ton hammer“, doch wer mit „Imperium“ (gleich als zweiter Song), „Davidian“ oder „Old“ dermaßen geniale Hits auf der Tasche hat, brauch sich um die Meinung eines Einzelnen nen Dreck zu scheren. Leider fiel das vorher ausgemachte Interview mit Dave McClain ins Wasser, wird aber zügigst nachgeholt. Das war weltklasse und ein mehr als würdiger Headliner am Tag Eins. Doch nun ging’s ab zur Knüppelnacht.

Und die war dieses Jahr gewaltig geprägt von Hochgeschwindigkeitsgebolze, wobei die Schweden von Dark Funeral den Anfang machten. Eins ist jedenfalls sicher wie das …ääähhm…Amen in der Kirche: Live sind die Mannen um Lord Ahriman um Längen besser als auf Scheiblette, was das knackvolle Zelt auch zu würdigen wusste. Es war jedenfalls eine Wohltat, nach all dem Metalcore auch endlich mal wieder fett eins auf die Glocke zu bekommen. Nach 40 Minuten war ein sehr stimmungsvoller Auftakt in die Nacht vorbei und ich würde sie mir jederzeit wieder antun.

Was habe ich mich im Vorfeld auf Dying Fetus gefreut…und wurde ziemlich herbe enttäuscht. Nicht von der Songauswahl, nicht vom spielerischen Können der Herren Gallagher, Williams und Beasly, sondern vom völlig matschigen Sound, bei dem man fast gar nichts heraushören konnte. Gerade das geniale und saupräzise Drumming von Trey Wiliams ging völlig unter, was den Leute aber ziemlich Pappe war, denn hier wurde jetzt komplett durchgedreht. Ich stand ziemlich nah an der Bühne und wurde mehrfach vom Pit mitgerissen…naja…soll ja eigentlich auch so sein, oder?

Für mich war danach eigentlich Feierabend angesagt, denn mit Endstille undNasum konnte und werde ich live einfach nicht warm, doch irgendwie wollte sich bei mir der Schlaf nicht einstellen und somit tigerte ich gegen halb vier nochmals Richtung Zeltbühne, wo ich von „Fecal forgery“ vom aktuellen „Global flatline“ Album gebührend empfangen wurde. Erstaunlicherweise war das Zelt immer noch gut gefüllt und somit konnten Aborted tierisch abräumen, wie eigentlich immer, wenn ich die Belgier live zu Gesicht bekam. Fronter Steve ging ab wie Sau und die Meute fraß ihm aus der Hand. Der Sound war brutal, der Gitarren brieten nen sattes Ei und Aborted waren damit für mich eines der absoluten Highlights.

Als sich die Sonne schon langsam am Horizont zeigen sollte, konnte man stattdessen die ersten fetten Regenwolken erspähen, de sich bald darauf erstmals entladen sollte. Aber was soll’s, noch standen ja Debauchery auf dem Speisezettel, von denen ich zwar musikalisch soviel halte, wie von Blutwurst mit Sauerkraut, dennoch kann man Thomas Gurath und seinen Bloodbabes einen gewissen Unterhaltungsfaktor keineswegs absprechen. Im Zelt war zwar jetzt nicht mehr ganz so voll, für diese Uhrzeit aber immer noch bemerkenswert. Nach eine recht unterhaltsamen halben Stunde machte ich mich etwas früher auf den Weg zum wohlverdienten Schlafe.

Samstag

Nach einer knappen Stunde Nacht (Morgen)ruhe meinte doch mein Gedärm, ich müsste mal die 5 Minuten Gehweg zum Abort investieren. Also Abmarsch, abgehockt und…der Himmel öffnete seine Schleusen. Prima, somit sparte ich mir gleich mal die Dusche. Selbstverständlich hörte gut 2 Minuten nach Erreichen des Camps die Jauche auf. Also, frische Klamotten an und noch mal aufs Ohr gehauen. Selbstverständlich blieb es nicht frisch, sondern gegen halb zehn war an Ratzepü im Zelt nicht mehr zu denken. 60 Grad Umluft mag ja für nen Steak prima sein, ich fand’s gar nicht so witzig. Es war schwül wie in einem Bordell in Bangkok.

Nach einer erneuten Dusche (diesmal mit Wasser aus dem Hahn) und dem mittlerweile dritten T-Shirt (die anderen hatten dermaßen schnell eine Salzkruste, dass man darin Fleisch hätte pökeln können) ging es nah einem erneut formidablen Frühstück und dem Auffüllen sämtlicher Vorräte wieder auf den Platz, um guter Mucke zu lausch, wobei bei der ersten „Band“ des Tages das Attribut „gut“ viel zu hoch gegriffen wäre.

Trotz des immensen Kultpotentials des Komikerduos Elsterglanz und deren schier unerschöpflichen Fundus an Blödheiten, kann ich den Eislebener überhaupt nichts abgewinnen. Ich war jedenfalls froh, dass meine Freundin, die vorab eigentlich den Gig verfolgen wollte, schnell die Nase voll hatte und mit mir ins Zelt pilgerte, in dem es bei den Eskimo Callboys ebenso voll war, wie auf dem Hauptgelände bei Gilbert Rödiger und Sven Wittek, doch hier wurde neben den derben textlichen Blödheiten wie „Wonderbra boulevard“ auch richtig gute Mucke geboten. Mal abgesehen von den lächerlichen Kostümierungen wie dem Krokodil von Fronter Sushi ging das mächtig gut ab. Die Stimmung war famos, die Show ebenso. Ein geiler Start des diesjährigen Hardbowls durch den Sechser aus Castrop Rauxel.

Comedy schien hier heute eh ganz groß auf dem Zettel zu stehen, denn nun kamen die Hannoveraner Excrementory grindfuckers, die allerdings einen Sahnetag erwischten und mit ihren herrlichen Songs wie „Picknick im Zenit metaphysischen Widerscheins der astralen Kuhglocke“, „Fatamorgana“ oder „The final grinddown“ die Massen völlig umbliesen und für eine herrliche Stimmung sorgten. Ich hab die Band schon oft gesehen, doch heute…das war echt grandios! So hätte es gerne weitergehen können, doch stattdessen prügelten Carnifex nun das weite Rund in Grund und Boden. Nur gut, dass ich zu dieser Zeit mein Kill devil hill Interview führen durfte und somit von diesem infantilen Lärm verschont blieb. Ich hab die Bande aus San Diego schon öfter live gesehen und jedes Mal bi ich frühzeitig abgehauen…wie eben auch dieses Mal.

Doch dem Himmel se Dank gab es ja noch Perkele. Das schwedische OI Kommando rüpelte sich herrlich knallig durch seine vorgegebenen 35 Minuten und das Zelt drehte kollektiv durch. Hier flog jetzt so ziemlich alles…Menschen, Bierbecher, Essensreste. Was für ein herrliches Chaos, welches auch Ron Halinoja und seine Mitstreiter zu Höchstleistungen anspornte. Das war dermaßen fett…Respekt! Da konnten Ektomorf aber so was von einpacken. Meine Fresse, was fand ich die Jungs früher gut, doch heuer ist der ungarische Vierer nur noch totlangweilig. Kracher wie „I know them“ oder „Outcast“ waren völlig verstümmelt, furchtbar intoniert und gingen im allgemeinen Sog der völligen Bedeutungslosigkeit gnadenlos unter.

Wie gut, das ich danach meine Livepremiere mit Meshuggah feiern durfte, auf die ich mich ebenso freute, wie meine Freundin danach auf The bones, die ebenso amtlich die Zeltbühne einrissen, wie zeitgleich Cannibal Corpse das Hauptareal…doch zurück zu den Teachdeathern aus Umea, die beachtliche Massen vor die Hauptbühne lockten. Als dann allerdings bei drei Songs der Gesang von Jens Kidman nicht zu hören war, gellten Pfiffe und die Mittelfinger reckten sich gen Mischerturm, doch scheinbar saßen die dort Verantwortlichen völlig auf ihren Ohren. Jens hingegen machte unbekümmert weiter, da er scheinbar einen guten Monitorsound auf der Bühne hatte und freute sich diebisch, als mitten in einem Song seine Stimme wieder zu hören war und ein tobender Jubel ausbrach. Musikalisch war das ein richtig geiles Brett, technisch herausragend und sauhart. Freu mich auf die Tour im Herbst.

Nun aber endlich Corpse!!! Ultrabrutaler Sound, eine Setlist zum Zungeschnalzen und ein mächtiger Pit machten diesen Gig für die Jungs aus Buffalo zu einem kolossalen Triumphzug. Egal ob „Evisceration plague“, „Time to kill is now“, „Make them suffer“, “Unleashing the bloodthirsty“ oder das neue “Scourge of iron”, die Jungs haben so einen dermaßen fetten Fundus an Hits, dass es fast wehtut. Dazu natürlich noch die abschließenden und obligatorischen „Hammer smashed face“ und „Ripped, raped and strangled“, wenige Ansage und eine Band in formidabler Spiellaune. Das war der bis dahin beste Auftritt des gesamten Festivals! Cannibal Corpse sind einfach eine Bank.

Nun gab’s Zirkus, denn Immortalstanden auf dem Plan. Ich find die Bergener ziemlich lustig, denn ihr böses Image von früher ist heute lediglich ein Showelement. Als Abbath dann auch noch „Hello Hellfest“ in die Walachei hinaus posaunte, war der Comedy Club vollends eröffnet. Angepisst vom Stagesound trat der mittlerweile ziemlich füllig gewordene Frontmann ziemlich oft gegen die Monitorboxen und sorgte somit ebenfalls für unfreiwilliges Gelächter. War aber dennoch relativ kurzweilig. Allerdings änderte sich meine Laune schlagartig, als ich in den Himmel schaute…da kam was auf uns zu.

Als Heaven shall burn die Bühne mit einer famosen Lightshow eröffneten ging es langsam los. Die dunklen Gewitterwolken grummelten bedrohlich und pünktlich zu „Endzeit“ öffnete der Himmel sämtliche Schleusen. Nicht nur Regen, auch Hagel, Blitze, Donner und unendlich erscheinende Wassermassen ergossen sich auf das Publikum und den Verfasser dieser Zeilen, der sich dann fluchtartig ins Pressezelt rettete. Was da runterkam, war unfassbar! Dennoch zockten HSB unbeirrt und im völligen Blindflug ihren wohl legendärsten Gig runter und hinterließen neben patschnassen ebenso glückliche und völlig ausgepumpte Zuschauermassen. War ja schon nen Bild….We are the final resistance….BOOOOOOOOM

Nachdem der Regen endlich aufhörte, konnten wir halbwegs trockenen Fußes zur Zeltbühne, in der The Browning den Saturday night fever einläuteten. Ich wollte die Amis ums verrecken sehen und wurde nicht im Geringsten enttäuscht. Lediglich der Sound war etwas schlapp, was die Massen im völlig überfüllten Zelt allerdings nicht die Bohne interessierte. „Burn this world“ ist einfach ein famoses Album und als das abschließende „Time will tell“ aus den Boxen dröhnte, war ich glücklich wie ein Kleinkind in einer Nutella Badewanne. Von den anschießenden Carburetors sah ich leider lediglich den Eröffnungssong, denn das gefährliche Grummeln von oben wurde immer heftiger und bedrohlicher, so dass wir uns flinken Schrittes auf den Weg zum Zelt machten.

Dort angekommen ging das Inferno los…so etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt! So ein Unwetter…das ist kaum in Worte zu fassen. Als wir dann endlich unter der Decke verschwunden waren knallte es plötzlich und ich hatte den kompletten Bauzaun a) auf dem Auto und b) auf der Birne, denn das sauschwere Teil krachte direkt in unsere mobile Behausung. Unser neuer Pavillon (jede Festivalsaison mindestens zwei) war völlig zerfetzt und wir rafften bei sintflutartigen Regengüssen all unsere Habe zusammen, schmissen die ins Auto (welches wir vorher mit 3 Mann unter dem Bauzaun hervorgeholt hatten) und machten uns gegen halb drei in Badelatschen, Unterhose und T-Shirt ziemlich notdürftig bekleidet auf den Weg nach Berlin. Dennoch ging die Sache für uns relativ glimpflich aus. Nen kleiner Kratzer auf der Motorhaube, ne Beule an der Birne…alles halb so wild. Schlimmer waren die 51 Verletzten, die aufgrund eines Blitzeinschlages kurz vor dem Haupteingang auf dem Campinggelände erwischt wurden. Allen die dabei waren…Gute Besserung.

Um halb fünf waren wir dann endlich, immer noch mit einem gehörigen Schock in den Knochen, zuhause angekommen, verkrochen uns ins Bett und hatten eigentlich mit dem With full force 2012 innerlich bereits abgeschlossen.

Sonntag

„Wat nun?“
Wie? Wat nun?
„Fahrn wa noch mal?“
Wohin denn?
„Zum Force.“
Na klar…

Also…nachdem der Schreck halbwegs verdaut war (ich jammerte noch ein wenig wegen meinem tollen und nun toten Faltpavillon) setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren zurück nach Roitzschjora, denn heute sollten ja noch einige Highlights auf dem Plan stehen. Allerdings kamen wir erst gegen halb vier dort an, do dass ich leider nicht in den Genuss vonKill devil hill kam, die wir uns vom Bühnenrand hätten angucken dürfen, da mir tags zuvor Rex Brown meinen Motörhead Pin abgeschwatzt hatte…naja, ich gab ihm ihn gerne, denn ich hab ja noch zwei, doch als Dankeschön hatte uns der ehemalige Pantera Basser diesen VIP Platz in Aussicht gestellt. Schade…Ebenfalls ärgerlich war, dass Gojira aufgrund Krankheit kurzfristig absagen mussten und stattdessen Neaera die Hauptbühne rockten, die ich allzu gerne gesehen hätte.

Als Erstes gab es dann also für uns heute Unearth, die ich allerdings schon weitaus besser gesehen hatte und somit waren im Zelt Serum 114 an der Reihe, die mit ihrem Deutsch Punk mächtig Laune machten und den guten Eindruck ihres neuen Albums „Deine Stimme/Dein Gesicht“ mehr als nur bestätigten. Da war mächtig Stimmung in der Bude. Nun stand meine Freundin vor der Wahl…entweder Toxpack oder Pro Pain, doch da mein Hase ein mächtiger Fan des Groove Hardcore Monsters aus New York ist, stand die Entscheidung relativ zügig fest und Gary Meskil und seine Jungs wurden mit unserem Besuch geehrt. War auf jeden Fall die richtige Wahl, denn der Vierer rockte wie immer amtlich und fett und brachte mit „Full taste of freedom“ sogar meinen Lieblingssong. Die Menge war in Bewegung, der Himmel war fast wolkenlos…es passte. Und sogar die Temperaturen waren nach den schwül heißen Vortagen endlich wieder erträglich.

Da Trivium in meinen Augen ihre ehemals vorhandene Metal Attitüde fast gänzlich einem eher durchschnittlichen Metalcore Geballer haben weichen lassen, begutachtete ich Matt Heavy und seine Mannen nur kurz und ging erneut ins Zelt, um mir von den Street Dogs die Läuse aus dem Pelz brennen zu lassen. Die Punks aus Boston um den ehemaligen Dropkick MurphysFrontmann Mike McColgan machten mächtig Rabatz und die Leute drehten ihre Runden. Es wird nun nur mal endlich Zeit für einen Nachfolger des selbstbetitelten 2010er Überalbums. Es war richtig geil!!!

Ein klein wenig taten mir dieComeback kids leid, die nun parallel zu den Broilerskonkurrieren mussten und deutlich den Kürzeren zogen, denn Sammy und seine Getreuen brannten ein Feuerwerk der guten Laune ab und kredenzten der tanzenden und ausufernden Menge ältere und neuere Hits. Allerdings hätte ich mir ein klein wenig mehr vom Überalbum „Santa muerte“ gewünscht als nur das langsam etwas ausgelutschte „Tanzt du noch einmal mit mir“ und „Wie weit wir geh’n“ gewünscht. Naja…egal, es war ein absolutes Fest der guten Laune, bei der Basserin Ines erneut mit ihrem bezaubernden Lächeln und ihrer ganzen Ausstrahlung der Glanzpunkt war. Allerdings bleibt die Frage, warum man während des Umbaus gute 20 Minuten „Pillemann, Fotze, Arsch“ von denLokalmatadoren hören musste. Irgendwann sind mir echt die Nerven durchgebrannt. Das war nun wirklich nicht mehr lustig. War das eventuell die Rache der Band / des Veranstalters wegen dem Ärger im Vorfeld über den geplatzten Auftritt???

Aufgrund der verpassten Endspielteilnahme der deutschen Elf wurden die Gigs nun vorgezogen, da ja ab 20:45 eigentlich Niemand mehr Fußball gucken wollte. Also…weiter ging’s

Fuck the motherfuck, fuck. Na? Richtig! Children of bodom waren angesagt und waren, sorry dafür, live genauso kacke wie eh und je. Ich kann mit dieser Band einfach auf der Bühne gar nichts anfangen und kann die Attitüde von Alexi Laitho einfach nicht ab. Gewiss haben die Finnen durchaus spielerisches Potential, doch ich will mich damit einfach nicht groß auseinandersetzen. Daher höre ch die Mucke von den Jungs nur auf Scheibe, reicht. Völlig. Dafür brannten Floggin Molly im Zelt richtig einen ab. Unfassbar wie geil diese Band live ist. Hier ist es genau umgekehrt: Live ne Macht, auf CD…solala

Beim letzten Headliner Soulfly, bei dem es erneut ein wenig anfing zu regnen, machte sich die Massenflucht vieler Besucher bemerkbar, denn so richtig voll war es nicht mehr. Wir konnten gemütlich halb vor der Bühne stehen und genüsslich Mäxchens Weisen lauschen. Straighte Performance, satter Sound und sogar eine richtig gute Songauswahl. Ich hatte im Vorfeld so meine Meinung zu einer erneuten Cavalera Performance wie jedes Jahr, doch diesmal haben mich die Jungs restlos überzeugt.

Danach war Sense. Ich wollte eigentlich noch Eläkelaiset gucken, doch so langsam machten sich meine Knochen bemerkbar und wir checkten aus, in der Gewissheit, ein in vielerlei Hinsicht legendäres WFF miterlebt zu haben. Positiv, sowie auch negativ. Lest dazu auf meinem Facebook Profil, dazu will ich hier nichts mehr schreiben. Ansonsten…auf ein Neues in 2013 zum 20sten mit In flames als ersten Headliner.

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