DIE HEXENKRALLE UND DER DICKE
28. - 30.07.2016 @ Brande-Hörnerkirchen
Make this garden buuuuuurn!!! Nun schon zum sage und schreibe 19. Mal, wurde die berühmteste Gartenparty der Welt unter diesem Motto durch den Brande-Hörnerkirchener Garten geboxt. Jedes Jahr strömen Fans aus aller Welt in den hohen Norden, um mit Bands der alten und neuen Schule abzufeiern. Nun verhält es sich so, dass das Billing des diesjährigen HOA zu Ehren von über 35 Jahren NWOBHM aufgestellt wurde. So wunderte man sich eigentlich auch nicht, dass wie sonst gewohnt, weniger Thrash Metal Kapellen auf dem Programm standen. Da waren Bands wie zum Beispiel AngelWitch und Night vom HOA Team genau richtig auf den Plan gebracht. Bei solch einem Knaller-Billing dürften meine Wenigkeit, Marlen (Hexenkralle) Hofmann (MH) und Dirk ,,Dicker“ (D), natürlich nicht fehlen und wir waren für euch vor Ort um zu berichten, wie bei einem Old School Event, wie diesem, richtig abgefeiert wird.
Bereits am Donnerstag, den 28.7.16 wurde für die Gäste das große Gartentor geöffnet, was für manche Besucher, wie mich, aus beruflichen Gründen, leider nicht zu schaffen war. Zum Glück war unser Redakteur Dicker vor Ort und kam in den Genuss, sich schon einmal eine der erfolgreichsten Bands des NWOBHM reinzuziehen, wovon er kurz berichtet. [mh]
21:10 Uhr - Angel Witch:
Meiner einer, fährt auf den Camping Platz und hat drei bzw. vier Tage nur noch gute Laune und Party bis der Arzt kommt. Man trifft jede Menge bekannter Gesichter (...ich rede bzw. schreibe hier nicht nur von V.I.P.s) sondern auch von Kumpels, Freunden und Bekannten, lernt neue Leute kennen und freut sich den Arsch ab, sich in bester Gesellschafft ein kühles Blondes hinter die Binde zu kippen und hier und da auch eine richtig geile Band zu sehen.
Als ich auf dem Gelände aufgetaucht bin, spielten Angel Witch bereits, aber ich kann auf jeden Fall eines dazu sagen.....Klasse! Die Band kam agil und mit gutem Sound daher und hat mich überrascht. Ihre Klassiker kannte ich schon mit zwölf, und das ist achtunddreißig Jahre her! Trotzdem, hatte ich die Band bis zum heutigen Tage noch nie Live erlebt. Songs, wie „Angel of Death“ und „ AngelWitch“ haben gezündet und mächtig Bock gebracht. [D]
Freitag, den 29.7.2016
Gegen 11:00 Uhr strampelte ich mit meinem Handgepäck übers Feld, im Dauerlauf schnell das Zelt aufgebaut und die ersten Leute die man so traf, im vorbeifliegen noch begrüßt, denn ich musste ein wenig die Socken scharf machen, denn das Bierfrühstück mit den Jungs von Steelpreacher ab 12:00 Uhr wollte ich auf keinen Fall verpassen. Kaum hab ich den Garten betreten, war die Fete auch schon in vollem Gange, denn zur Begrüßung gab es nicht nur knallige Songs um die Ohren, sondern auch eine kräftige Bierdusche frisch vom Fass. Ja, da lassen sich unsere Jungs nicht lumpen, da wird das Bierfässchen ausgepackt und dann geht’s auch schon feucht fröhlich los. Zwischen Motörhead Rock ´n´ Roll Attitüde und Schlachtruf Songs wie ,,Hell bent for beer“ und ,,We want Metal (we want beer)“ gabs die gekonnte Ladung rotzig, dreckig, laut und beim vorletzten Song stieg sogar Urgestein Preacher Gerald Warnecke (Ex-Running Wild) mit auf die Bühne, um den anwesenden Gästen zu zeigen, wie Mittags um 12:00 Uhr schon der Garten brennen kann. Mit dem letzten Song haben sie dann noch einmal eine Kohle drauf gelegt und coverten ,,Bang your head“ und man sich bei so viel bomben Stimmung, die die Truppe versprühte, immer noch fragte: ,,Warum haben die eigentlich immer noch keinen Plattenvertrag“? Was nicht ist, kann ja noch werden. Bleibt dran Jungs, wird schon. Auf jeden Fall, geile Truppe und als Mittagsanheizer perfekt auf die Bühne platziert.
Nach einer kleinen Umbaupause schlenderte ich so übers Gelände zu den Verkaufsständen und wer kommt mir da entgegen? Na klar, die Typen die eben noch auf der Bühne die Sau raus gelassen haben. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen und hab die Jungs kurzerhand in ein Gespräch verwickelt. Man muss hier wirklich mal festhalten, so spritzig wie die auf der Bühne agieren, sind sie auch privat. Voll coole Typen mit einem geilen Humor. Da brauch man kein Interview mehr forcieren, da wird einfach mal entspannt gequatscht.
Ab 13:00 Uhr gab es mit Resistance, einer Truppe aus dem sonnigen Kalifornien, Power Metal um die Glocken. So richtig war die Mucke jetzt nicht meins und Frontsänger Robert Hett kam mit seinem Cowboyhut so ein bisschen Bonanza mäßig rüber, aber dennoch schien das Publikum ganz zufrieden zu sein, besonders bei Songs, wie ,,War Paint“ aus ihrem ersten Studio-Album ,,Lies in Black“(2004). Meiner Meinung nach war die Combo eher was fürs Wacken Programm. Das ist jetzt nicht böse gemeint, es hat zu diesem Zeitpunkt einfach irgendwie einen anderen Flair in den Garten gebracht. Moment mal, ist da gerade ein Typ im Hasenkostüm an mir vorbei gerannt?…Spaß beiseite ;)
Mit Night aus Schweden traf man ab 14:15 Uhr auf eine Band, die schon lange keine Newcomer mehr sind und sich bereits einen riesigen Fanclub erspielt haben. Wenn man bedenkt, dass die Typen gerade mal so um die 25 Jahre alt sein dürften, ist das schon echt beachtlich. Wenn ich mal eine Kurzbeschreibung geben darf, was die anwesende Damenwelt unter den Gästen an diesem Tag im wunderschönen Garten so bestaunen dürfte….lauter knackige Typen mit benieteten Lederjacken und langen Haaren…na wenn das nichts ist, und spielen können sie auch noch. Besonders großartig war nicht nur ihre gepfefferte Ladung feinster Old School Heavy Metal a la Marke Schweden, nein auch die Voice von Frontsänger Mr. Burning Fire, war im wahrsten Sinne des Wortes feurig. Seine Stimme erinnerte mich etwas an Bands wie Attic und irgendwie auch an Großmeister King Diamond. Mit Songs wie ,,Running in the night“ (Night 2013) und ,,Across theOcean“ aus ihrem 2015er Album ,,Soldiers of Time“ haben die Jungs aus Linköping einen endlos geilen Gig hingelegt. Nach dem Auftritt habe ich auch mit dieser starken Truppe mal ein Schwätzchen halten dürfen. Klasse Typen, wirklich!
Nach der nächsten Umbaupause wurde eine Band auf die Bühne katapultiert, bei der man wirklich sagen konnte: ,,Killen killen! Seit 85 gibt’s die Truppe und eigentlich kann man es gar nicht fassen, dass es so wenig Alben von Ihnen gibt. Die Kapelle aus New York City spielte leidenschaftlichen Heavy Metal und die Besucher feierten die Band total ab. Das Album ,,Killen“ wurde einmal hoch und runter gespielt und Sänger/Basser Vic Barron sang nicht nur hervorragend, der sah auch noch aus wie ein echter Seeräuber. Typen wie er, dürften auf so einem Klasse Event im hohen Norden nun wirklich nicht fehlen.
Ab 16:40 Uhr stand eine Band auf der Bühne des HOA, die vom Publikum schon sehnlichst erwartet wurde. Ostrogoth aus Belgien. Da wurden Hits wie ,,Shoot back“ mit fetten Gitarrenriffs und einem knackigen Schlagzeug im ,,Rock Fever“ von der Bühne geschossen. Josey Hindrix hat uns bestens was vorgeträllert mit seiner schönen, rauchigen Stimme.
Nach so einer metallischen Nachmittagsrunde konnte nur noch einer drauf gesetzt werden. Mit Q5 ab 18:10 Uhr hat man da aufs beste Pferd gesetzt. Mit spitzen Gitarrensoli kamen Songs wie ,,Lonely Lady“ durch den Garten geballert. Bei Songs wie ,,Pull the Trigger“ konnte man heraus hören, dass eindeutig Accept –Fans auf der Stage standen. Besonders stach auch die Verschiedenheit der Outfits der Bandmitglieder ins Auge, während Sänger Jonathan Scott K. im legeren Outfit mit Schirmmütze zu bestaunen war, trat Basser Evan Sheeley mit einem deftigen Iro auf. Bei der Band war einfach alles drin. Mucke&Frösi saß eins A!
Unterdessen zeigte sich das Wetter immer wieder wechselnd wie im April. Mal war man der heißen Sonne ausgesetzt und mal fing es übel an zu regnen. Bald sammelten sich so einige unschöne Pfützen an und wenn Gummistiefel nicht so ein hässliches Schuhwerk wären….naja ihr wisst schon.
Der Tag neigte sich so langsam gen Abend zu und ich suchte mir schon einmal ein annehmliches Plätzchen vor der Bühne, denn als Verfechterin von Sängerinnen und Frauenbands, wollte ich natürlich einen Gig von Powerfrau Sabina Classen nicht verpassen. Einige Gäste dachten ebenso wie ich und langsam wurde es eng vor der Bühne. Neben mir stand plötzlich eine kleine Maus, die irgendwann, irgendwie Spaß daran gefunden hatte mit Schlamm zu werfen…ich glaube sie mochte mich sehr…irgendwie hatte die junge Dame einen kleinen Narren an mir gefressen…und während Thrash-Queen Sabina Classen oben auf der Bühne ihre besten Hits mit einer geballten Ladung Speed/Thrash moshte…hatte ich bereits den ersten Batzen Schlamm im Gesicht. Es dauerte auch nicht lange und das ganze artete etwas in einer verdammt reudigen Schlammschlacht mit musikalischer Untermalung von Holy Moses aus. Das Publikum tobte und wie von der Tarantel gestochen sprangen plötzlich einige Fans, inklusive meiner Wenigkeit, auf die Bühne und fingen an ausgelassen mit der Band zu feiern. Man muss ja an dieser Stelle dazu sagen, dass ich unseren Redakteur Dicker noch nie persönlich getroffen habe, umso interessanter stellte sich im nach hinein heraus, dass als Holy Moses auf der Bühne standen und plötzlich gefühlte 30 Personen inklusive meiner Wenigkeit, die wie die Irren auf die Bühne stürmten, auch unser Dicker mit von der Partie war. Tja, die Jungs und Mädels von ZO wissen wo die Party ruft. Es wurden alte und neuere Kracher gespielt und die Truppe um Sabina feierte kräftig mit den stürmischen Gästen auf der Stage ab. Absolut traumhafter Gig! Mosh!!!
Während der Umbaupause quatschte man noch hier und da mit Freunden und wartete gespannt auf die nächste Band. Leider, leider habe ich die darauffolgenden Bands nicht mehr zu Gesicht bekommen, denn plötzlich beschlich mich ein ziemlich schmerzhafter Migräneanfall. Mein divenhaftes, jämmerliches Geheule hat man wahrscheinlich bis nach Haithabu gehört und der Alkohol tat auch noch sein bestes dazu. Dennoch, lasse ich mich nicht von einer dämlichen Migräne dazu bringen, die Zelte abzubrechen und das Handtuch zu werfen. Aus diesem Grund, habe ich mir frecher Weise herausgenommen, unseren Dirk ,,Dicker“ und einen Festivalgast für die mir fehlende Zeit reviewen zu lassen und siehe da….es kamen ziemlich interessante Eindrücke zu folgenden Bands heraus: [mh]
Ross the Boss – 21:20 Uhr.
Eines vorweg - die Songauswahl nach 1984 (Manowar in HH) nochmals live zu erleben, ist schon der Hammer! „ Revelation“, "Each down I die“ und „Sign of the Hammer“ oder das grandios dargebotene „Gates of Valhalla“ ...kaum zu fassen! Der Sänger haute die Töne raus, als wäre es nichts und der Bassist spielte die Songs, wie sein eigen Fleisch und Blut. Das schönste war, es gab keine zehnminütigen Schwafeleien oder Bass Solos. Nichts gegen Manowar, aber das hier war ein Konzert von Muckern für Ihre Fans, die Ihre Musik lieben! Die Band hat sich mächtig ins Zeug gelegt und trotz einiger Probleme mit den Pedals, blieb der Drummer entspannt, hat sich weiter durchs Set getrommelt, als wenn nichts wäre! Hut ab vor dieser Band, das hat Spaß gemacht! [D]
Sacred Reich-23:30 Uhr.
In einem kurzen Gespräch mit meinem Kumpel Guido aus Bremen, erfuhr ich, dass Sacred Reich zu später Stund noch gut auf den Putz gehauen haben. Eröffnet haben sie ihre Show mit Songs wie ,,Ignorance“ (Ignorance 1987) und mit Songs wie ,,Surf Nicaragua“ (EP 1988) wurde der Freitagabend sauber abgerundet. Klingt auf jeden Fall nach einem gekonnten 80er Jahre Set und der Funfaktor stand wohl auch ganz oben.
Samstag, den 30.7.2016
Vorbei an den leckeren Essensständen mit dem extrem gut riechendem Grillfleisch und dem bomben Frühstücksangebot, sowie dem frisch duftendem Kaffee…gönnte ich mir ein Tässchen und stand top fit und pünktlich wie die Maurer um 12:00 Uhr vor der Stage und guckte mir The Deep an. Ich hatte die Jungs noch nicht gesehen, umso mehr war ich nun gespannt, was die live auf der Pfanne haben. Sie spielten Songs von Ihrem Album ,,Premonition“ (2015) wie zum Beispiel ,,You take my breathaway“ und ,,All I want“ und glänzten mit sauberen Gitarrensoli. Das Publikum konnte irgendwie nicht genug bekommen und schrie noch lange und lauthals nach Zugaben und ich natürlich mit. Beizeiten werde ich mir mal das Scheibchen zulegen und gönnen. Das Album möchte irgendwie in meinen Plattenschrank.
Salem ab 13:05 Uhr, habe ich leider sausen lassen müssen, aber irgendwann brauch der Mensch auch mal was zu beißen, nur allein von Kaffee wird man ja auch nicht satt. Dafür ging es dann ab 14:15 Uhr mit schwedischem Heavy Metal der Jungs von Air Raid weiter. Mit wilder Mecke und wilden Gitarren feuerten die Typen aus Schweden ihre Hits aus den letzten 7 Jahren von der Bühne, wie da wären ,,Midnight Burner“ und ,,A Blade in the Dark“ und die Kapelle wirkte unheimlich dynamisch auf der Bühne. Sänger Arthur W Andersson kam nicht nur schnieke in roter Lederweste daher, sondern brachte auch noch die beste Stimmung mit. Immer wieder heizte er das Publikum zum mitsingen an und seine ebenfalls in benieteten Lederwesten gehüllten Mitstreiter an Bass, Gitarre und Schlagwerk, bangten was das Zeug hielt. Die Zuschauerschaft feierte die Typen auch total ab, die Stimmung war ausgelassen und feierfreudig.
Ab 15:30 Uhr bestieg eine Band die Bühne, die man wahrlich als Metal Veteranen bezeichnen kann. Desolation Angels aus UK. Seit 1981 machen sie nun schon die Bühnen unsicher und dachten sich, sie schneien auch mal bei HOA vorbei. Im Handgepäck feinster NWOBHM und Power Metal. Da wurden nicht nur Songs wie ,,Fury“, sondern auch der Hitknaller ,,Dance of the Demons“ gespielt. Schöner kann man im Garten nun wirklich nicht die Dämonen tanzen lassen. Schöner Gig, hat mir gut gefallen.
Ab 16:40 Uhr machte sich eine weitere Band des NWOBHM auf dem Weg zur Bühne, die sich mit Alben wie ,,Quo Vardis“ und ,,Vigilante“ einen Namen gemacht haben. Vardis . Fans zappelten schon im Garten hin und her, denn bei dem Auftritt dieser alten Hasen, wollte niemand fehlen. Da kamen Songs der letzten 40 Jahre von der Bühne gerollt und die Kapelle aus UK wirkte kein bisschen müde. Schöne Gitarrensoli gab es zu bestaunen und im Großen und Ganzen war es ein herrlicher Auftritt.
Der Samstag neigte sich nun langsam dem Abend zu und nun waren ab 18:00 Uhr Trespass aus UK an der Reihe. Die Truppe gibt es bereits seit 1978 und wieder hat man es hier mit echten Metal Veteranen des NWOBH zu tun. Es wurden Songs der Alben ,,Head“ (1993) und auch einige aus dem neuen Album ,,Trespass“ von 2015 gespielt, wie zum Beispiel ,,Stormchild“.
19:30 Uhr! Wenn man den Namen Oliver Dawson Saxon hört, weiß man, was einen gleich musikalisch erwartet. Als die Kapelle aus UK die Bühne betrat, fieberte schon das Publikum darum, welche Knaller-Hits denn nun auf der Setlist stehen könnten. Und richtig, es wurden nicht nur neuere Tracks des Albums ,,Motorbiker“ (2012) durch den Garten geträllert, sondern auch alte Hits wie ,,Rock ´n´ Roll Gypsy“ mit fetten Gitarrenriffs und ,,Princess of the night“, die fast jeder aus dem Publikum liebte und auch erwartete. Die Truppe hinterließ nicht nur einen musikalisch bleibenden Eindruck, nein auch das Outfit von Frontröhre Bri Shaughnessy (Seventh Son) war ja mal ein absoluter Kracher. Diese Lederjacke werde ich wohl nicht so schnell vergessen. Da wurden nicht nur Nieten drauf gesetzt, die Rückseite der Jacke und sorry, dass ich hier so detailliert beschreibe, war mit einem großen Fragezeichen versehen. Diese Art von Rückenzierde, war zwar etwas ungewöhnlich, wenn man an die herkömmlichen, bemalten Jacken oder Jacken mit Backpatches denkt. Nun gut. Alles in allem fetter Gig und starke Bühnenshow.
21:20 Uhr. Mit der nächsten Kapelle, stand die vorletzte Band des Samstagabends auf der wunderschönen Gartenbühne und eigentlich würde meinerseits hier ein Stichwort ausreichen: Mercyful Fate bzw. Denner/Sherman! Da kam ein großer Mann mit schwarzem Ledermantel und Kinnbart auf die Bühne und sang Mercyful Fate Hits! So wurde unter anderem der Spitzensong ,,Black Funeral“ von Sänger Sean Peck sauber durchs Mikro geröhrt und seine Mitstreiter, die keine anderen als die Gitarrenlegende Hank Shermann und Drummer Snowy Shaw von Ex-Mercyful Fate waren, legten sich enorm ins Zeug, um den Originalwert auf der Bühne blitzen zu lassen, was ihnen auch fantastisch gelungen ist. Das Publikum war voll aus dem Häuschen. Einfach Klasse!!!
23:10 Uhr. Mit Rage meets Refuge stand nun die letzte Band des Abends auf dem Programm und diese super Truppe, hatte so manche Überraschung parat. Zunächst einmal zu den Songs. Es wurden nicht nur Songs wie ,,Don´t fear the winter“ (1988) und ,,The Missing link“ gespielt, sondern sie hauten auch zwischendurch Cover raus wie ,,Sweet Home Alabama“ und sogar den Dio Knaller ,,Holy Diver“. Anbei wurden zwischen den Songs, ältere Members ausgewechselt, aber so richtig geflasht war man eigentlich, dass die sich untereinander offensichtlich so gut verstanden haben, dass plötzlich zwei Drummer die Felle am Set geklöppelt haben und dabei noch riesigen Spaß hatten. Bei dem Auftritt war alles drin, super Songs, duffte Coversongs und eine im wahrsten Sinne des Wortes abwechslungsreiche Band.
Fazit: Das Headbangers Open Air verdient es zu recht, als Kultfestival benannt zu werden. Jedes Jahr strömen Fans aus allen Ecken der Welt nach Brande-Hörnerkirchen und lassen den Garten brennen. Es spielen Bands, die man nicht so oft zu sehen bekommt. Old School wird beim HOA nicht nur ganz groß geschrieben, er wird geradezu zelebriert. So ist es nicht verwunderlich, wenn plötzlich ein Typ mit Spandex und 80er Jahre Dauerwelle an dir vorbei rennt oder eine zweite Lee Aaron im knappen Lederoutfit. Auf der anderen Seite, zeigte sich das Publikum auch stellenweise sehr familiär und selbst die kleinsten Besucher sah man im Dio Shirt vor der Bühne abfeiern.
Zu den diesjährigen Bands, die sauber abgeräumt haben, gehören zweifelsohne Angel Witch, Oliver Dawson Saxon, Q5, Night und Denner/Sherman mit den Ex-Members von Mercyful Fate, jedenfalls wurde mir dies im Zuge von Gesprächen mit Leuten aus dem Publikum mitgeteilt.
Im Gesamtüberblick zu dem Festivalwochenende kann man sagen, es war ein spitzen Festival mit fetten Bands und schönen Gästen. An dieser Stelle auch noch ein großes Lob an den Veranstalter und an die Crew für die Organisation und Abwicklung. Es hat einen als Besucher, wirklich an nichts gefehlt. Das Billing fürs nächste Jahr ist zwar noch nicht komplett, aber auf die Bands die sich bereits angekündigt haben, wie zum Beispiel Atlantean Kodex und Rock Goddess, freut man sich jetzt schon und dann steht ja auch noch das Jubiläum ins Haus und ich bin mir sicher, da werden auch noch ganz andere Bands den Garten zum Glühen bringen. In diesem Sinne bis zum nächsten Mal. Hail&Kill! Euer ZO Team.
Die Zephyr's Odem Crew
Marlen [mh] | Dirk [D]