Barbecue Sparerips am Vierwaldstättersee
01.10.2016 - Luzern (CH) @ Schüür
Der Flug um 7:00 von Hamburg startete mit technischen Problemen leider etwas verspätet, was durch die wirklich engen Sitzreihen nicht wirklich witzig war. Egal der Flug war ziemlich kurz und so landeten wir dann doch entspannt in Zürich, wo wir uns zur Bahnstation aufmachten und mit dem Zug genüsslich fast eine Stunde durch Berge, Täler und Tunnel düsten. Angekommen im wunderschönen Luzern machten wir uns auf den Weg zum Seebistro LUZ wo wir schon vor 2 Jahren einen leckeren Burger und ein erstes Bier verzehrten.
Danach trotten wir zum Hotel in der Hoffnung schon 2 Stunden früher einchecken zu können was tatsächlich auch klappte. Kurze Pause und frisch gemacht, dann ging es zum Wilhelm Tell Schiffsrestaurant, wo wir uns mit Alex, Philipp und seiner überaus süßen und netten Chantale sowie Christian aus dem Metal Storm Team trafen und die Planungen für den Abend unter Hilfe von ein paar kühlen leckeren Gerstensäften besprachen.
Um 18:00 ging es dann zu Claudia, Alex besserer Hälfte und ein Goldstück von Mensch, die uns zum geplanten Grillfest in die Hohen Berge brachte. Im Hyundai Getz hat man vorne wirklich ausreichend Platz, zumindest so die Meinung von Claudia und mir, die wir auch unter breitem Grinsen kundtaten, Karsten, Ralf und Christian auf der hinteren Sitzreihe hatten da wohl eine andere Meinung.
Angekommen in Fürigen bei unseren herzlichen Gastgebern für die Grillparty Sabine und Gino, umgeben von einer einmaligen Aussicht, hoch über dem Vierwaldstättersee direkt gegenüber dem Bergmassiv Pilatus, wurde es Zeit die alten Freunde aus Finnland zu begrüßen, Lauri, Mika und Manu vom Wolfheart Team und Mikko (Black Sun Aeon) den ich über 3,5 Jahre nicht getroffen hatte. Grillmeister Alex zauberte unter der gigantischen Kulisse hammerleckere Sparerips und Steaks auf die Teller, Salate und was weiß ich noch alles hatten die Mädels großartig vorbereitet, das kühle Bier schien unendlich auf Vorrat da zu sein, tolle Gespräche über alte Bandzeiten, kennenlernen neuer Freunde, interessante Informationen über Schweizer DJ Stars (danke Philipp)und Spaß ohne Ende ließen uns einen langen Tag genüsslich begraben. Das wir (Alex, Philipp, Kasten, Ralf und ich) danach noch beim Studentenfest in der Schüür waren und eine Menge unglaubwürdiger Blicke ernteten sei hier fast unerwähnt, da das Bier dort ebenfalls lecker war.
Gute geschlafen, gefrühstückt und einem kleinen Stadtbummel in den Beinen wurde es Zeit sich in Richtung Schüür aufzumachen. Nach Dauerbegrüßung alter Schweizer Freunde begannen pünktlich gegen 18:15 die Schweizer Thrasher von Contorsion und legten mit ihren an Testament und Metallica erinnernden Sound richtig gut los. Die charismatische Stimme von Marc Toretti und das Zusammenspiel der beiden Gitarristen Simon und Jon bringen schon gewaltiges Feuer auf die Bühne. Die Leute vor der Stage waren begeistert und feierten die Band euphorisch. Ein wirklich guter Start in einen Abend, den man so schnell, oder eigentlich nie vergessen sollte. Ich empfehle euch dringend mal in Songs wie „The Privilege of War“ – „Planet Paradise“ rein zu hören. (youtube)
Anschließend betraten Bloodstained Ground die Bühne und wie es sich für Blackned Death Metal Bands gehört (oder auch nicht) mit weißen Gesichtern und düsternden Kutten und legten sich ordentlich ins Zeug. Tiefschwarzer und druckvoller Sound, untermalt mit atmosphärischen Geigenklängen fanden bei den Fans großen Gefallen. Cooler Auftritt der Schweizer.
Als ich mich im Februar 2013 auf den Weg nach Lahti machte um den letzten Gig von Black Sun Aeon, einer meiner absoluten Lieblingsbands zu genießen, hatte ich es nicht für möglich gehalten diese geniale Band je noch einmal erleben zu dürfen. Ich kann den Jungs vom Metal Storm nur dafür danken dass sie dies möglich gemacht haben. Welch ein Moment als Mikko beim Mikro - Check mit dem Singen beginnt, ohne Instrumente, absolute Ruhe im Publikum, eine unglaublicher Augenblick der die Massen in einen traumatischen Zustand versetzt, und das obwohl das Konzert noch nicht einmal begonnen hat. Ich weiß nicht ob ich stehen oder umkippen, die Augen geöffnet oder geschlossen halten soll, ein irrer nicht beschreibbarer Zustand der einen in die alten Zeiten von Black Sun Aeon versetzt.
Bei den ersten Klängen von „A Song for my Funeral“ löst sich die wochenlange Anspannung und der Körper ist ein einziges Gänsehautknäul, die Augen werden feucht und die unglaubliche, leider viel zu kurze Reise in eine geniale alte dunkle und kalte Welt beginnt. Passend dazu die größtenteils finstere Beleuchtung und ein drückender Sound, der einem an den Boxen fast das Trommelfell zerplatzen ließ, egal wer nah dran sein will muss auch mal leiden, bei „I was never there“ – „Dead Air“ – „Core“ – „Cold“ – „Sorrowsong“ – „Wreath“ – „Frozen“ – schwebe ich im Metalhimmel und gehe jeden Song genussvoll mit, dann gehen die Lichter (leider) wieder an und die Massen sind in Trance, geplättet von der Atmosphäre und schweißgebadet und jeder fragt sich, warum zum Teufel gibt es diese Band nicht mehr. Ein schnelles kaltes Bier und weiter geht’s zum nächsten Knaller.
Nach kurzer Umbaupause sahen wir Tuomas und Lauri an anderen Instrumenten wieder und wer Wolfheart schon einmal live erleben durfte wusste was er zu erwarten hatte. Routiniert und mit brachialer musikalischer Kälte und Gewalt bretterten meine Lieblingsfinnen ihre Songs in die euphorischen Massen. Mit einem Titelmix vom ersten und zweiten Album bestückt lieferten Sie wieder einmal den Beweis ab, welch großartige Songs im Norden Europas von produziert werden, voller Härte, Melodie und Kälte, eigentlich unfassbar und schade das die Jungs so wenig in Deutschland touren. Mit einem Song aus dem im Frühjahr 2017 erscheinenden drittem Album überraschten uns die Finnen und erhöhten damit den Wunsch, schnellstens das Teil in den Händen zu halten. Was für ein Gig. Phantastisch.
Boah, kaputt und voller Glücksgefühle im Bauch machten wir uns auf den Weg in den Biergarten und ließen die Nacht entspannt mit vielen interessanten Gesprächen über zukünftige Alben (Wolfheart, Bloodred Hourglass, Mors Subita), alten und neuen Freunden über das gerade erlebte mit ein paar Kaltgetränken nieder und lauschten einem klasse Moonspell Gig, einem Mix aus aktuellen Songs wie „Breathe“ – „Extinct“ – „Malignia“ - und alten Songs wie „Opium“ – „Mephisto“ – „Alma Mater“ und freuten uns über ein geniales Wochenende bei tollen Freunden. Zwischendurch unterbrachen die Portugiesen ihren Gig um allen die Möglichkeit zu geben, Alex zum Geburtstag zu gratulieren, was natürlich auf der Bühne passierte, die mit allen Musikern des Abends, vielen Metal Storm Mitgliedern und einigen Gästen ziemlich gut gefüllt war.
Leckeres zum spachteln gab es von er UELI Hof Bio Fleischmanufaktur, genügend Getränke waren natürlich auch vorhanden sodass niemand mit knurrendem Magen die Lokation verlassen musste. Die Rückreise war dann etwas zeitaufreibend, da unser Flieger eine Stunde Verspätung hatte, wir uns aber köstlich amüsierten auf dem Airport Zürich, inklusive Lachflash und toller Verabschiedung von Mika und Joonas die uns zufällig über den Weg liefen.
Ein riesen Dankeschön an alle die dieses großartige Wochenende möglich gemacht und uns und alle anderen so verdammt genial betreut haben. Allen voran natürlich Alex, Philipp, Claudia und dass gesamte Metal Storm Team. Wir sehen uns 2017!