FEUCHTBIOTOP, HITZE, ERGÜSSE UND ÖSTERREICHISCHE DIVEN

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Ausgeruht und ausgeschlafen im eigenen Bett machte ich mich wieder auf den Weg in den Norden, um den zweiten Tag vom POA einzuläuten. Leider verbesserte sich die Wetterlage nur unwesentlich, denn es war immer noch heiß und stickig, was durch den sintflutartigen Regenguss am frühen Nachmittag noch verstärkt wurde, denn statt einer willkommenen Abkühlung wurde es wie eine Biosauna…heiß, feucht…nein, wir waren nicht in einer Tittenbar zugegen, sondern wieder auf dem Platz, den ich leider zu spät erreichte, da auf der A10 ein Tanker meinte, sich querstellen zu müssen, was leider zur Folge hatte, dass ich von den von mir so geschätzten Goregonzola nur noch 3 Songs zu hören bekam…

Doch die hatten es in sich! Die geschmacksneutralen und leicht übergewichtigen Franken waren laut einhelliger Meinung viel zu früh auf dem Billing, denn die Stimmung war Bombe, der Hangar voll und die Leute feierten die Band gnadenlos ab. Das war aber auch ganz großer Faustball, was die Truppe da auf die Bretter zauberte, was sich an etlichen Merchverkäufen und einer später auf dem Platz mehr als ansehnlichen Dichte neuerworbener Shirts manifestierte. Die Jungs sind ja auch einfach nur geil und waren mehr als nur einfach der Opener für Tag 2. Jederzeit und gerne wieder!

Aus der gleichen geographischen Ecke wie Goregonzola kamen Soul demise, die sich allerdings im Gegensatz zu ihren grindigen Vorgängern mehr dem traditionellen Death Metal verschrieben haben und damit auch ordentlich punkten konnten. Die Luft war stickig und dennoch ließ sich der Fünfer dadurch wenig beeindrucken, obwohl das weiße Leibchen von Frontmann Roman Zimmerhackel (man munkelt, sein amerikanisches Pseudonym ist Roomslasher) bald komplett durchnässt war. Die Truppe machte ordentlich Feuer und konnte mit den Songs ihres tollen Albums „Sindustry“, welches allerdings auch schon stattliche 6 Jahre auf dem Buckel hat, richtig abräumen. Freunde, es wird mal Zeit, endlich Album Nummer 5 einzutüten, denn in 2 Jahren feiert man ja bereits den 20.Jahrestag. Also, ran an die Buletten…äääh…Fleischpflanzerl.

Entgegen meiner selbstauferlegten Haushaltssperre konnte ich danach nicht umhin, mir ein Leibchen der Spanier Avulsed zuzulegen, obwohl sich dies aufgrund dreier gleichgeiler Motive als etwas schwierig gestaltete. Danach ging es in den Hangar, um die Iberer gebührend abzufeiern. Haben sie auf ihren CDs zumeist einen etwas rumpeligen Sound, so sind sie live eine unbändige Macht und hatten im Rücken ein derbes Soundgewand, welches mehrfach an die seligen Death der ersten 3 Scheiben erinnerte. So muss oldschool Death Metal klingen und die Jungs langten richtig zu und ließen die Erde erzittern. Endlich habe ich die Jungs mal live gesehen und kann nur sagen: jederzeit wieder! Da nun unser Thor auch mal auf dem Gelände erschien, konnten nun auch wieder Fotos gemacht werden. Nicht so ausgiebig frühstücken, mein Lieber! Hahahaha…

Wenn der Kult einen Namen hat, dann heißt er Protector! Die Truppe ist einfach grandios, die Musiker nett und Martin Missy einfach eine Ausnahmeerscheinung im Bereich Heavy Metal…und das obwohl der Deutsch/Schwede nach dem Gig nur nach einem Fernseher suchte, um die EM live verfolgen zu können. Nicht sehr oldschoolig, ebensowenig unsere verpasste Chance auf die vorher avisierte Surströmming Challenge, die leider irgendwann dann mal nachgeholt werden muss. Gleich zu Beginn intonierte man „Misanthropy“ und die Halle war zufrieden. Zumindest die ersten Reihen, denn im hinteren Bereich wurden einige kritische Stimmen laut, die Protector ihre Daseinsberechtigung absprachen, um es mal wohlwollend auszudrücken. Leute, es gibt kaum eine Thrash Band, die truer ist, als die Schweden und das bewiesen sie auch eindrucksvoll auf der Bühne. Furnaze Gitarrist Krimson jedenfalls rastete vor der Bühne komplett aus und ward von da an nur noch über das eben gesehene schwadronierend im Backstage unterwegs. Recht hatte er, denn Protector waren und sind eine Macht, die sie hier eindrucksvoll unter Beweis stellten.

Ich gebe es zu, dass ich auf CD nicht unbedingt ein großer Fan von Chapel of Disease bin, die ebenfalls wie Postmortem im letzten Jahr passen mussten und nun ihren Gig auf dem POA nachholen sollten…doch was ich auf der Bühne nun zu sehen bekam, konnte mich zumindest davon überzeugen, später Zuhause mir nochmals ihre Scheiben reinzuziehen. Die Kölner konnten auf der Bühne richtig überzeugen und das obwohl leider erneut im Hangar nicht die Masse an Menschen da war, die dieser Auftritt verdient hatte. Nichtsdestotrotz bliesen die Rheinländer kräftig ins Horn und nutzten jeden Millimeter der Bühne aus, um kräftig Rambazamba zu machen. Eine mehr als überzeugende Darbietung!

Eine kleine Sternstunde war nun auf dem Plan, denn mit Lividity erfüllte sich ein kleiner Traum von mir, denn ich habe die Trümmertruppe immer schon einmal live sehen wollen, doch irgendwie schrammte die Truppe aus Chicago immer an mir vorbei. Heute waren sie auch nur auf dem Vorbeiflug, denn nach dem Gig auf dem Protzen ging es sofort weiter nach Hamburg, um dort abends noch aufzutreten. Dennoch war von Hektik nichts zu spüren und die Jungs um Kultfronter Dave Kibler legten eine heiße Sohle aufs Parket und diese Vorlage wurde dankend angenommen. Die Fans klinkten aus und feierten die Amis gnadenlos ab. Es macht einfach unbändigen Spaß, der nunmehr in ihrem 23.Lebensjahr befindliche Truppe auf den Brettern zuzuschauen. Dazu noch ein Damphhammersound und fertig war der Lack. Darauf musste ich doch glatt ein alkoholfreies Weizen trinken…

Nein, bei Bodyfarm kann man nichts verkehrt machen. Ob man sie nun als Band bucht, oder man als Fan zu einem der Gigs der großartigen Holländer geht. Diese Truppe kann man nur mit dem Synonym „geil“ umschreiben und auch heuer brannte Thomas Wouters mit seinen Gesellen ein Feuerwerk des rifforientierten Todesstahls ab, der keinen unberührt ließ. Natürlich war der Überhit „Dark age“ mein absolutes Highlight und auch in den Gesichtern der Besucher konnte man klar ablesen, dass das Holland Quartett mächtig Eindruck hinterlassen hatte. Ein drückender Sound, eine Band in absoluter Spiellaune…so muss das.

Kurz nach dem Fertigstellen dieses Berichtes erreichte uns die Meldung, dass Thomas an einem Gehirntumor erkrankt ist, der demnächst operativ behandelt wird. Wir von Zephyr’s Odem und sicherlich auch alle anderen Fans und Supporter des Heavy Metals, wünschen Dir, lieber Thomas, alles erdenklich Gute und eine schnelle Genesung.

Was soll man zu den verrückten und durchgedrehten Tschechen von Malignant tumöur eigentlich noch groß schreiben? Die Perücken saßen, die band war in bester Laune (woher bloß?) und sofort beim ersten Ton hatte die Bande um Frontklops Bilos die Meute fest in ihrem Griff. Ein Hit jagte den nächsten und egal wo man hinsah…überall lachende und glückliche Gesichter. Ehrlich, ich kenne kaum eine andere Band in diesem Genre, die so viel Spaß und Laune verbreitet wie eben diese. Und somit war es auch kein Wunder, dass Malignant Tumöur kamen, sahen und auf ganzer Länge siegten! Volltreffer!

6 Jahre nach „Heal“ und dem Einstieg von Frontmann Jagger bei Morgoth starteten Disbelief nun einen unfassbaren Reigen, der niemand stillstehen ließ. Allen voran der wohl größte Fan der Band den ich kenne. Marko Zander ging während des gesamten Sets total steil und feierte ebenso wie alle anderen die Kultcombo komplett ab. Warum allerdings der Hangar nicht aus allen Nähten platzte (ja, man konnte noch bequem stehen), wird mir auf ewig ein Geheimnis bleiben, denn die Jungs spielten sich komplett den Arsch ab und zeigten eindrucksvoll, was man unter groovendem Death Metal versteht. Meine Fresse, wo könnte die Band nur stehen, wenn man nach 2010 weiter kontinuierlich Alben veröffentlicht hätte. Disbelief sind ganz klar eine der teutonischen Todesblei Speerspitzen und in der Hoffnung auf ein neues Album, ein Tränchen verdrückend aufgrund dieser formidablen Darbietung, schließe ich diesen Bericht mit der Frage „Do you really get sick?“

Wer Protzen Macher Mario kennt hat ihn mit größter anzunehmender Wahrscheinlichkeit schon einmal mit seinem heißgeliebten Kampfar Shirt rumlaufen sehen und somit sollte wohl feststehen, welcher Band der Schalke Fan am meisten entgegenfieberte. Frontschlacks Dolg und die Seinigen jedenfalls ließen sich nicht lange bitten und kredenzten in der Gluthölle Protzen Norwegische Eiseskälte. Ich selbst bin eigentlich kein großer Fan von schwarzmetallischem, doch Kampfar sind da anders, weil sie einfach genreübergreifend sind und auch gerne mal andere Stile einfließen lassen. Für mich definitiv keine Band zum Abgehen, sondern zum Genießen…und das tat ich. Die Jungs waren in Spiellaune und erneut sorgte ein toller Sound für eine komplette Abrundung des hier Dargebotenen. Verpasst auf keinen Fall Kampfar auf der bald anstehenden Tour zusammen mit Vreid, denn die Bande ist einfach sehens- und hörenswert. Alle Daumen nach oben!

Impaled Nazarene sind für mich immer so eine Wundertüte. Mal mächtig genial, mal ein mächtiger Flop. Irgendetwas dazwischen gibt es nicht. Heute jedenfalls konnten Mikka und seine bestialische Horde vollkommen begeisterten und riefen den totalen Krieg aus…trotz diverser herzlichen Umarmungen seitens des diabolischen Frontmannes, die so eigentlich gar nicht zum Typus der Finnen passt. War aber schnurz, denn heute waren IN eine Macht und fackelten das Gebäude nach allen Regeln der Kunst ab. Die nun dicht an dicht stehende Masse dankte es den Finnen und ließen sie mehrfach hochleben. Jawolla, so und nicht anders müssen Impaled Nazarene live sein. Feines Geschrubbel…

Tja…Brujeria…was soll ich zu der Truppe groß sagen? 2000 das letzte Album, nie eine Ahnung, wer nun tatsächlich hinter den Tüchern verborgen ist und dennoch genießt die Truppe einen immensen Kultstatus. Das merkte man auch hier, denn die Halle war knackend voll, wohl allerdings mehr aus Neugier, denn so häufig spielt die Truppe um den Macheteschwingenden Frontmann Juan Brujo nun auch nicht und somit konnte man schon von einem Ereignis sprechen. Musikalisch irgendwo Deathig, etwas grindig und mit einer etwas nach Ute Ohoeven aussehenden (was die Lippen anbelangte…oben!), barbusigen Ollen an der Seite rumpelte sich die Allstar Truppe, bei der ich lediglich ausmachen konnte, dass wohl Criminal Gitarrist Anton Reisenegger an der Sechssaitigen stand, durch den Set und sorgte erstaunlicherweise für eine Menge Bewegung im hangar. Ok, irgendwann wippte auch bei mir der Fuß mit und ich muss schon sagen, dass ich mich ziemlich gut unterhalten gefühlt habe…und soll das ja wohl sein, oder? Ich werde mir mal das bald erscheinende neue Album „Pocho aztlan“ näher zu Gemüte führen, denn die einzige Scheibe die ich besitze ist „Matando güeros“ und die war von 1993 und ein Staubfänger in meinem Regal. Unterhaltsam auf jeden Fall…aber Headliner?

Es war uns erneut eine Ehre, bei diesem wunderbaren und schönen familiären Fest dabei zu sein. Danke an die tolle Crew, Mario und Andrea und eigentlich allen, mit denen wir geschwitzt, gesoffen, gequatscht und wasweißichnochalles gemacht haben. Wie jedes Jahr gingen wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge, denn wenn man mal sieht, was Mario für 2017 schon an Land gezogen hat, können wir es kaum erwarten, erneut im heiligen Protzen einzufallen, um 2 Tage den absoluten Wahnsinn mitzumachen. Wir sagen „Danke“ für dieses Wochenende!

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