Alben des Jahres 2023

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SUMMERBREEZE 2018

Kann eigentlich auch mal alles rund laufen?

15. - 18.08.2018 @ Dinkelsbühl


… mit der Fahrt zum Summer Breeze Open Air?! Es ist zum verrückt werden, da freut man sich Jahr für Jahr aufs Neue, auf die Sause im Männercamp auf dem Summer Breeze Festival und es kommt immer wieder irgendwas dazwischen. Wer meine Berichte der Jahre zuvor schon kennt, weiß wovon ich rede. Mal gab es skurrile Mitfahrgelegenheiten zum Breeze, mal fuhren bei mir die obskursten Leutchen mit. Dann musste ich mal einen Autokauf während der Fahrt aufs Breeze abschließen und in diesem Jahr schien die Oma meiner Frau im Sterben zu liegen, zu der wir beide einen sehr engen Kontakt haben.

Während Oma sich mittlerweile schon wieder zuhause und sich in der besten, zu erwartenden, Gesundheit mit 93 (!) Jahren befindet, musste ich am Abend des 14. August meiner Mitfahrgelegenheit, dem verehrten Kollegen Schrod, absagen. Somit übergebe ich zum Einstieg ins Geschehen dem Kollegen Schrod, der bereits am Mittwoch vor Ort auf dem Summer Breeze Festival war, den Notizblock. (Marky)

Mittwoch: 15.08.2018

Ich gestehe von dem Mittwoch nicht all zu viel mitbekommen zu haben. Zum einen lag es daran, dass ich erst recht spät auf dem Gelände war und nachdem ich gerade mal so um 19.00 Kataklysm geschafft habe, komplett knülle in einem bequemen Schemel im Männercamp versunken bin und zu keiner Regung mehr fähig war. Dafür haben sich aber die Frankokanadier gelohnt. Auch wenn ich mit etwas gemischten Gefühlen das Infield der T – Stage betreten habe. Kataklysm enttäuschten mich kurz zu vor auf dem R.U.D.E. mit einem langweiligen, uninspirierten Set, zumal sie als Headliner dem Publikum obendrein noch satte 20 Minuten schuldig geblieben sind. Dafür feuerten sie aber diesen Abend aus allen Rohren. Vor der Bühne war es proppenvoll und es wurden massig Staubwolken beim üblichen Security – Stresstest aufgewirbelt. Diesmal stimmte aber auch alles. Geiler Sound, gute Songauswahl und pure Energie. Somit war alles vergeben und vergessen. (Schrod)

Like Angels Weeping (The Dark)
Narcissist
As I Slither
Outsider
At the Edge of the World
In Shadows & Dust
Crippled & Broken
The Black Sheep
The World Is a Dying Insect

Donnerstag: 16.08.2018

Da ich ja den Mittwoch recht chillig ausklingen ließ, war ich natürlich am Donnerstag fit wie ein Turnschuh. So zog es mich schon recht früh zur Mainstage. 11.45 Uhr – Pro Pain – Time. Auch wenn ich meine Ami – Kumpels schon mehr als genug live erlebt habe, welches natürlich auch den vielen gemeinsamen Auftritten geschuldet ist, ist diese Band immer wieder ein Augen – und Ohrenschmaus. Ganz egal in welcher Besetzung angetreten wird, hier wird ordentlich getreten und zwar mächtig in den Arsch. Völlig Wurscht, zu welcher Zeit man diese Band auf eine Bühne stellt, es ist immer wieder erstaunlich welch Perfektion herrscht. Jeder Break sitzt, die Grooves grooven und an der Songauswahl gab es auch nix zu mäkeln. Von Anbeginn verstand es Frontbulle Gary Meskil das Publikum auf seine Seite zu ziehen und die Spielfreude seiner Sidekicks zu übertragen, so dass sich schon frühzeitig mächtige Circle Pits bildeten und ordentlich rumgetobt wurde. Eine mehr als gelungene Vorstellung, vor allen auch in praller Sonne. This is Hardcore! (Schrod)

Unrestrained
Three Minutes Hate
Stand Tall
Un-American
Neocon
No Way Out
Voice of Rebellion
Deathwish
Fuck It
Draw Blood
The Shape of Things to Come
Shine
Make War Not Love

Anschließend versuchten die Backyard Babies ebenfalls um die Gunst der anwesenden Zuschauer zu buhlen. Dies gelang aber leider nicht wirklich. Man hatte anfänglich mit einigen Soundproblem zu kämpfen, dies schlug sich scheinbar etwas auf die Laune der Schweden nieder. Fresseziehend wurde das Programm langweilig runtergespielt, ohne das irgendwelche merkenswerte Höhepunkte zu vermelden waren. Eigentlich schade, hatte ich mich schon auf die Rotzrocker gefreut. Somit hinterließen sie einen bitteren Beigeschmack, den ich anschließend erst mal mit diversen, wohlschmeckenden Schirmchendrinks und Kräuterschorlen im VIP – Area runterspülen musste. (Schrod)

Viel Zeit blieb mir aber dafür nicht. Jamey Jasta stand um 14.55 auf der Mainstage zur Debatte. Der Hatebreed – Vorturner lud zu einem recht kunterbunten Set ein, welches Größtenteils aus Material von Hatebreed, Jasta, Kingdom of Sorrow sowie Coverversionen von Fear Factory, Crowbar und Down bestand. Dazu wuselten illustre Gestalten wie Kyle Thomas (Exhorder), Kirk Windstein (Crowbar), Dino Cazares (Fear Factory) und Howard Jones (ex-Killswitch Engage) auf der Bühne rum. Alles in Allem sehr unterhaltsam und kurzweilig, da jeder der Anwesenden die angestimmten Hits der jeweiligen Bands auch in und auswendig kannte. (Schrod)

The Same Flame
This Is Your Life
Parasitic
Destroy Everything
Chasing Demons (with Howard Jones)
Body Hammer (With Dino Cazares )
Edgecrusher (with Dino Cazares)
Replica (with Dino Cazares)
Enlightened to Extinction (with Kirk Windstein)
Lead the Ghosts Astray (with Kirk Windstein)
Buried in Black (with Kirk Windstein)
All I Had (I Gave) (with Kirk Windstein)
Bury Me in Smoke (with Kirk Windstein, Dino Cazares & Kyle Thomas )


Bis 20.10 Uhr hatte ich endlich dann auch mal Zeit zum Verschnaufen, zum Shoppen und zur Nahrungsaufnahme nebst Flüssigkeitsausgleich. 4 Stunden in der prallen Hitze können einem da schon mal das Hirn etwas weichkochen. Zum Abend verschwand die Sonne endlich hinter der Mainstage, die perfekte Kulisse für Behemoth, auch wenn natürlich Regen und bedrohliche Wolken ein weitaus angebrachteres Szenario geboten hätten. Aber die polnische Elite - Black Metal – Institution um Chef Adam “ Nergal “ Darski hatte trotz lauer Windchen alles im Griff und bot viel Theatralik, große Gesten und ein Bombastsound zum niederknien. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Alle Songs und Showelemente waren perfekt aufeinander abgestimmt. Die 90min bestanden natürlich größten Teil aus Material des aktuellen Albums "I Loved You At Your Darkest" sowie dem Vorgängerwerk “The Satanist“, ältere Scheiben wurden aber selbstredend mit ihren Highlights ebenfalls bedacht. Diese Vorstellung war auf jeden fall eines Headliners würdig. Für mich der Tagessieger schlechthin. Immer wieder gern! (Schrod)

Ov Fire and the Void
Demigod
Ora Pro Nobis Lucifer
Conquer All
God = Dog
Messe Noire
Alas, Lord Is Upon Me
Wolves ov Siberia
Blow Your Trumpets Gabriel
Decade of Therion
At the Left Hand ov God
Slaves Shall Serve
Chant for Eschaton 2000
O Father O Satan O Sun!


Nachdem ich dieses grandiose Black Metal – Gewitter verdaut habe, war es um 23.45 Uhr Zeit den Schalk aus dem Sack zu holen und eine Stunde lang dem Gekasper der Suicidal Tendencies zu frönen. Mike Muir hatte die Meute vor der Mainstage von der ersten Sekunde an in der Hand und diese fraß ihm förmlich aus der selbigen. Kein Wunder bei der Setlist, die keine Wünsche offen ließ. Auch wenn seine ständigen, selbstverliebten ST – Huldigungen auf Dauer etwas nervten, machte er seinen Job verdammt gut, is ja nun auch nicht mehr der jüngste, der Knabe. Seine Hintermannschaft sorgte für quirliges Rumgewusel und die improvisierten Exkursionen waren wie immer ein Leckerli. Drumtier Dave Lombardo hat sich banddienlich perfekt ins Kollektiv eingearbeitet und sorgte immer wieder für musikalisches Erstaunen hinter seiner Schießbude. Zum Abschied gab es natürlich das notorische Chaos auf der Bühne, bei dem sogar Herrn Lombardo während des Spiels die Sticks geklaut wurden. Er nahm es gelassen und lachte sogar mal. Schönes Ding. (Schrod)

You Can't Bring Me Down
I Shot the Devil
Clap Like Ozzy
Freedumb
War Inside My Head
Subliminal
Possessed to Skate
Send Me Your Money
Cyco Vision
Pledge Your Allegiance


Zum Abschluss des Abends gab ich mir um 02.15 Uhr noch ein wenig die Heilung, die auf der T – Stage ihre Rituale und Zaubereien veranstalteten. Ich wanderte aber recht schnell wieder ab, so dass ich mir den Rest rein akustisch im Männercamp zu Gemüte führte. Das schamanenhafte Gedröhne und Getrommel waren die perfekte Einschlafmusik. So konnte ich mich bestens entspannen, die Äuglein schließen um die wohlverdiente Konvaleszenzreise anzutreten. Guat´s Nächtle, wie man hier vor Ort zu sagen pflegt. (Schrod)

Freitag: 17.08.2018

Während am Dienstabend die Prognose noch schlecht aussah für unsere Oma, stabilisierte sie sich bis zum Donnerstag schon enorm, so dass ich am Abend noch den Entschluss fasste, nach Dinkelsbühl nachzureisen.

Gesagt, getan. Morgens um halb 7 Uhr saß ich bereits im Auto, um im Eiltempo nach Dinkelsbühl zu fahren. Die Autobahn war vormittags noch erstaunlich frei, so dass ich, trotz 5 Stunden Fahrt und dem Check-In, doch noch mehr als die Hälfte von Goatwhore sah – mein Ziel! Beim zügigen Laufen zum Gig bemerkte ich erst so richtig die Hitze des Tages. Die Sonne knallte in voller Pracht, dass schien Mr. Falgoust und seinen Mitstreitern jedoch nicht abzuhalten, einen famosen Gig runter zu reißen. Was ich noch zu hören bekam, begeisterte mich sehr sowie einige der anderen „Frühaufgestandenen“ und es bildeten sich sogar ein paar kleine, aber sehr staubige Circle Pits. Der rock´n´rollige Death Metal war genau der richtige Einstieg, um auf Betriebstemperatur zu kommen, mal abgesehen von der brutalen Hitze vor Ort. Schnell noch ein Foto mit L. Ben Falgoust gemacht, da er die geilsten Nietenarmbänder des Tages anhatte und dass bei diesen Temperaturen! Beste Grüße von hieraus noch an Franzi (ehemals Zephyrs Odem Kollegin), die ich beim Goatwhore Gig mal wieder traf. (Marky)

Danach hieß es erst Mal große Begrüßungsrunde im Männercamp. Die meisten dort sehe ich nur einmal im Jahr und das wurde natürlich ordentlich begossen. Wenig später zog es mich jedoch schon wieder vor die, für mich noch neue, drehbare Hauptbühne, die auf mich mächtig Eindruck machte. Hier lud nun zur schönsten Nachmittagszeit ein gewisser Manko Kid, alias Danko Jones, zum Tanze ein. Wenngleich ich die Band immer noch zu meinem erweiterten „I like“-Kreis gehört, haben sich bei mir doch schon die ein oder andere Abnutzungserscheinung auf den letzten Longplayern breit gemacht. Dieses Gefühl übertrug sich auch auf den heutigen Gig von Danko Jones. Solide, aber auch schon besser gesehen! (Marky)

I Gotta Rock
Sugar Chocolate
The Twisting Knife
First Date
You Are My Woman
She Likes It
The Mango Kid
Code of the Road
Gonna Be A Fight Tonight
Full of Regret
I Think Bad Thoughts
Had Enough
Wild Cat
Lovercall
We're Crazy
My Little RnR


Während sich der Kollege Marky fast zeitgleich bei Danko Jones vor der Mainstage rumtrieb, pilgerte ich um 14.30 Uhr zu Misery Index, die bereit waren die T – Stage zu zerlegen. Und dies taten sie auch. 45 Minuten volles Gebretter, ohne groß Luft zu holen. Die ehemaligen Dying Fetus – Flüchtlinge boten geballtes Grind – Death Metal – Geknatter mit viel Groove und Spassss in den Backen. Ohne aufdringlich zu wirken kamen natürlich auch ihre politischen Anliegen nicht zu kurz. Hauptsächlich konzentrierte man sich auf die Musik, und die hat es ja bekanntlich in sich. Um diese Uhrzeit genau die richtige Keule vorm Kopp. Großartig. (Schrod)

Schnell Schrod an der T – Stage abgeklatscht, denn danach kamen Gerre und seine Mannen von Tankard, auf die ich mich schon sehr freute. Im ersten Moment dachte ich, ob Gerre ein paar Kilos runter hat. Aber schon beim nächsten Shirt hochziehen, sah man seine Plauze, die jedoch doch nicht mehr ganz so voluminös schien, wie noch vor ein paar Jahren. Tankard und vor allem Gerre machen immer Laune. Die kürzere Spielzeit von 45 Minuten tat dem Gig kein Abbruch. Es gab ein Querschnitt durch das Schaffen der Band mit Hits wie „A Girl Called Cerveza“ oder „R.I.B. (Rest In Beer)“ aber auch zwei Songs von der noch aktuellen und gelungenen Platte „One Foot In The Grave“, die sich hervorragend einfügten. Den Höhepunkt bildeten jedoch wie immer die Gassenhauer der Marke „Zombie Attack“, „Chemical Invasion“ und natürlich der Rausschmeißer „(Empty) Tankard“. (Marky)

Schnell Marky an der T – Stage abgeklatscht, denn danach kamen Dying Fetus, quasie die Ex – Arbeitgeber der Miserx Index – Horde. Diesmal ging es aber etwas verzwickter zur Sache. Das Trio um John Gallagher bearbeitete ihre Instrumente in Höllengeschwindigkeit, halt in bester Technical Deathgrind – Manier. Die kompakten Songgerüste prasselten in voller Wucht aufs Publikum nieder, welches eigentlich nur der brachialen Macht ausgeliefert war. Ohne nennenswerte Höhepunkte raste der Gig an mir vorbei, ich weiß echt nicht mehr so wirklich was ich da gehört habe. Mein Spatzenhirn war erstmal dicht von diesen Gefrickel. Ich zog mich bis in die späten Abendstunden zurück und vertrieb mir die Zeit im Vip – Bereich oder auf der SB – Flaniermeile. (Schrod)

Gegen halb Sieben, ließ sich dann die Metal Queen Doro Pesch auf der Main Stage von ihrer treuen Gefolgschaft begrüßen. Leider hat es zuvor schon begonnen zu regnen, was zum Anfang der Show erst mal für ein paar Unterbrechungen sorgte. Als die Band dann nach rund 8 Minuten Verspätung endlich mit “Earthshaker Rock” loslegen konnte, waren alle Anwesenden, samt Band froh. Mit der immensen Liveerfahrung von Doro und ihren Mannen, war es dann auch kein Problem, den Funken, trotz Nässe, auf das Publikum überspringen zu lassen. Es folgten “I Ruled The Ruins” und “Burning The Witches”, was sollte da noch schief gehen?

Es ist unglaublich, mit welcher Power Fräuleinwunder Pesch allen Widrigkeiten strotzt. Selbst ihre, des Öfteren eingestreuten Mitsingteile, sind nicht wirklich peinlich, weil Doro diesen Metalstyle durch und durch lebt. In diesem Jahr feiert Doro immerhin schon ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum! Glücklicherweise lag in der heutigen Show, der Schwerpunkt auf Warlock - Songs, wovon es noch „East Meets West“, natürlich „Für Immer“ und logischerweise „Hellbound“ und „All We Are“ zu hören gab. Aber auch von ihrem brandneuen Album „Forever Warriors, Forever United“, welches just am heutigen Tage erschien, gab es mit „All For Metal“ und „Bastardos“, zwei Songs zu hören. Letzterer feierte sogar Livepremiere am heutigen Tage. Zwei Coversongs von Judas PriestBreaking The Law“ und die Wacken Hymne „We Are The Metalheads“ rundeten das sehr gelungene Set ab, welches heute sogar vom ehemaligen Warlock - Gitarristen Tommy Bolan mitgespielt wurde. (Marky)

Earthshaker Rock
I Rule the Ruins
Burning the Witches
Raise Your Fist in the Air
East Meets West
Bastardos
Für Immer
Wacken Hymne (We Are the Metalheads)
Hellbound
All for Metal
Breaking the Law
All We Are
It Still Hurts


Zu Arch Enemy erstrahlte nun die Main Stage im vollen Glanz. Es sieht wahrlich imposant aus, die beiden knienden Drachen links und rechts der Bühne zu haben, welche die Bühne sehr breit erscheinen lässt. Diese riesige Bühne wissen Arch Enemy um Frontöse Allisa White-Gluz und Mastermind Michael Amott äußerst professionell zu nutzen. Jeff Loomis konnte heute leider aus familiären Gründen nicht mit dabei sein und wurde durch Joey Concepcion (The Absence, Jasta, Sanctuary) ersetzt, der sogar noch einen Soloteil bekam. Das Bühnenbild der „Will To Power“ Tour mit Aufstellern, Backdrop und einer mega Lightshow mit vielen Pyros und Feuersalven, war natürlich der Hammer.

Es ist auch unglaublich welch Bühnenpräsenz Arch Enemy mittlerweile innehaben und welch hohen Wiedererkennungswert die Songs dieser schwedisch-amerikanisch-kanadischen Kollaboration haben. Dieser harte Brüllgesang, neben den harten Grooves und den hoch melodiösen Gitarrenläufen, ist das Erfolgsrezept der Band und die zehntausende Zuschauer fraßen ihnen heute förmlich aus der Hand. Die Songs dieser 80-minütigen Show waren auch perfekt gemischt und bestanden aus so Nackenbrechern wie „The World Is Yours“, „My Apocalypse“ oder „As The Pages Burn“ und den gemäßigteren Songs „The Eagle Flies Alone“ oder „Intermezzo Liberté“. Bliebt nur festzuhalten, dass diese Arch Enemy - Show definitiv ein Jahreshighlight war und wahnsinnig intensiv war! (Marky)

Auf eine andere Art intensiv wurde das Konzert von Sick Of It All, die um 23.00 Uhr auf der T-Stage spielten. Kollege Dö und meiner einer, hatten uns fest vorgenommen zum Hardcore - Sound von Sick Of It All auch ein paar Hardcore - Moves der Marke „The Windmill“, „The Lawnmover“ oder „The Brutal“ umzusetzen. Kurzerhand Peter alles an Hab und Gut in die Hand gedrückt und ab ins Gemenge. Ruck zuck hatten wir viel Platz um uns herum, da viele der anwesenden Metaller nichts mit diesen skurrilen Bewegungen, die teils viel Radius hatten, anfangen konnten. „Injustice System“, „Clobberin´ Time“ und „Road Less Traveled“ brachten uns so richtig in Fahrt. Da vor der T-Stage Rasen bzw. Ackerlandschaft war, dauert es nicht lange, bis es erst mich und dann auch Dö mal so richtig hinhaute. Ich knickte mir dabei den Fuß so dermaßen um, dass ein alter Bruch sich wieder bemerkbar machte. Ich merkte das zunächst nicht, vor lauter Adrenalin, da zum Ende des Gigs noch die Megaknaller „Scratch The Surface“ und „Step Down“ kamen. Nach dem Konzert breitete sich jedoch der Schmerz immer mehr aus, so dass ich nur noch humpelnd den VIP - Bereich aufsuchen musste. Der Abend war für mich somit weitestgehend gelaufen. An diesen Abend werde ich mich sicher noch lange erinnern – Gute Nacht! (Marky)

Ich tat es meinen beiden Campmitbewohnern gleich und zog mir als alte Hardcore – Bratze natürlich auch Sick Of It All rein. Schon tausend Mal gesehen, aber immer wieder ein Liveschmaus. Die Setlist ist immer ein Hitkonvolut und die Bühnenperformance immer ein Hingucker. Alles dreht sich, alles bewegt sich. Vor allen Gitarrist Pete, der ältere von den beiden Koller – Brüdern, ist auf der Bühne ein Adrenalinbündel sonders gleichen. Seine Piuretten und Sprünge sind Leistungssport pur. Auch wenn er ab und an mal etwas unsauber spielt, egal. Dafür stimmt die Optik immer. SOIA sind eine geile Liveband und immer wieder sehenswert. Amen. (Schrod)

Samstag, 18.08.2018

Da die Nacht doch noch etwas länger ging, zählte ich nicht gerade zu den Frühaufstehern. Allerdings war es mal wieder ein Erlebnis in der mexikanischen Würfelbude von Gausmann zu nächtigen. Ein Gemisch aus Schnarchen, sich stark entfaltenden Darmwinden und unzähliger nervender Fliegen, machte ein entspanntes Ausschlafen schier unmöglich. Dies gepaart mit meinem Stress der letzten Tage und meinem schmerzenden Fuß, ließ mich doch sehr mein Alter spüren.

Trotz alle dem war es einfach wieder wunderbar unter den Jungs des Männercamps und auf dem Summer Breeze Festival zu sein und auch der Tag gestern hat denn Stress der letzten Wochen im Nu verfliegen lassen. Dementsprechend entgegen kam mir, dass die erste Band, die mich wieder aufs Infield locken sollte, Phil Campbell & The Bastard Sons war, die auf drei Uhr am Nachmittag angesetzt waren. So ziemlich jeden Metaller dieses Erdballs hat den Abgang, unseres allerseits sehr hochgeschätzten und innig geliebten Lemmy, unendlich traurig gemacht. Umso wichtiger ist das Weitertragen und das Weiterleben seines Erbes.

Phil Campbell und seine Bastard Söhne tun dies in einer recht eigenwilligen, aber sehr famosen Art. Während Todd, Tyla und Dane, Phil´s echt Söhne sind, zählt Sänger Neil Starr nicht zu seiner Brut. Das Debütalbum „The Age Of Absurdity“ schlug bei mir ja ein, wie eine Bombe und daher war ich umso gespannter wie der Oldie und seine vier Youngster live rüberkommen würden. Was soll ich sagen, die Band haute mich schlichtweg um. Zunächst einmal ist Sänger Neil eine richtig geile Rocksau, mit Kutte, mittlerweile langen und lockigen Haaren und einer schön rauen, rauchigen Stimme, die hervorragend zum rock´n´rolligen Hardrock der Band passte. Aber auch die anderen drei jungen Campbell´s waren ständig in Bewegung. Verständlicherweise konnte sich da Papa Phil galant etwas zurückhalten, wie er das auch schon immer bei Motörhead getan hat. Volle Punktzahl! Ich war fix und fertig und es war ein arschgeiler Gig! (Marky)

Danach war erst Mal wieder das Männercamp zum dritten Grillgang des Tages angesagt, zwischen morgens und mittags, sowie abends und nachts. Aber schon um kurz nach halb sieben abends lud der olle Giftzwerg Udo Dirkschneider zu einer seiner (wirklich?) letzten „Accept“ Show mit Dirkschneider ein. Ich hatte ja leider das Pendant seiner alten Kollegen von Accept verpasst und war deshalb schon gespannt, was der Main Man mit seiner Version der Accept - Klassiker aufs Parkett legen wird. Den Anfang machte das Intro von „Metal Heart“, gefolgt von dem Song selbst. Da kam Stimmung auf. Danach folgte „Living For Tonite“ und „London Leatherboys“. Ja ok, das rockte, aber irgendwie sprang der Funke bei mir nicht über?! „Midnight Mover“ besserte nicht meine Stimmung, wobei ich bei „Breaker“ im Anschluss, endlich mal etwas in Schwung kam. Dann kam aber schon recht früh und unvermeidlicher Weise „Princess Of The Dawn“. Den Song fand ich früher schon nicht so prickelnd und eine Liveversion von rund zehn Minuten, holte mich wieder völlig auf den Boden der Tatsachen zurück. Irgendwie fand ich die Show insgesamt zu langweilig und pomadig.

Es standen neben Udo, noch drei weitere Mitglieder auf der Bühne rum, einer saß (natürlich), aber es fand nur wenig Stageacting statt. Hier der Mitsingteil, dort die Animation zum Mitklatschen und ein paar standardisierte Ansagen von Udo, das war alles! „Up To The Limit“ zauberte mir dann zwar nochmal ein Lächeln über die Lippen. Was für ein geiler Song! Dann kam auch beim letzten Song des Hauptsets „I´m A Rebel“ doch noch etwas Laune auf. Den Schlusspunkt setzten unweigerlich „Fast As A Shark“ und „Balls To The Wall“. Ok, das sind Evergreens, die in eine „Accept“- Show gehören. Zum Zelebrieren fand ich den Auftritt von Dirkschneider jedoch nicht. Kein Vergleich zu früher und wie gesagt, fehlte mir meist der Druck und der aufdringliche Wille in der heutigen Show, etwas „abreißen“ zu wollen. Aber vielleicht wäre das in einer Halle besser rübergekommen? Ich trat danach wieder die Heimfahrt an, weil es am Sonntag nochmal zur Oma ging und somit wieder an Schrod übergebe. (Marky)

Selbstverständlich zog es mich auch zu Dirkschneider hin. Hatte ich den Tag bis dato geschmeidig genossen, war es wieder an der Zeit alten Kamellen zu lauschen. Ich hatte ja bereits im Vorfeld in Berlin die komplette 3 – Stunden – Show von diesem Accept – Spektakel erleben dürfen. Einfach unglaublich. Gänsehaut pur. Ich war gespannt auf die Festivalumsetzung mit wahrlich gekürztem Set. Leider konnten diese Gänsehautmomente nicht wirklich reproduziert werden. Es fehlten einfach diese bestimmte Klubatmosphäre und viele gute Songs. Daher plätscherte das Konzert etwas vor sich hin. Sicherlich gab es diverse Höhepunkte, diese waren aber rar gesät. Und solch Fauxpas, wie das Versemmeln des Endes von „Metal Heart“, is ja wohl mal mehr als peinlich. Kommt davon wenn der Leadgitarrist zu sehr in seine Soli verliebt ist. Egal – war trotzdem schön, wenn auch nicht so schön wie in old Bärlin. (Schrod)

Und weil ich schon mal vor der Mainstage rumlungerte gab es für mich im Anschluss gleich noch Papa Roach. Nach ihrem absolut geilen Debütalbum “Infest“ von 2000 interessierte mich die Band nicht mehr wirklich. Nachdem ich aber Sänger Jacoby Shaddix und seine ganze Familie 2016 in meinem Dom Rep. - Urlaub kennengelernt habe ( wir waren zufällig eine Woche lang im gleichen Resort ), hat mich diese Band aus Kalifornien wieder etwas in ihren Bann gezogen. Bereits die letzte Tour überzeugte mich. In Berlin hat es echt mächtig gekracht. Daher freute ich mich, die Jungs wieder zu sehen, mit ihnen ein Weilchen abzuhängen und ein geiles Konzert zu erleben. Und geil war es definitiv.

Mega Lichtshow, bombastischer Sound und eine bestens ausgesuchte Setlist. Man merkte zu jeder Sekunde, da sind Profis am Werk. Da stimmte einfach alles. Cobi kommunizierte ständig mit dem Publikum und nahm sie mit auf eine 25-jährige Zeitreise der Band. Auch wenn das neuere Material etwas popiger geworden ist, die alten Gassenhauer knallen noch immer fett in´s Met, was auch die gigantischen Circle – und Moshpits bewiesen. Das komplette Mainstage – Field war am durchdrehen. Kann man sich gern mal auf WDR – Rockpalst reinziehen. Eine kleine musikalische Hommage an seinen alten Freund Chester Bennington von Linkin Park trieb uns allen ein wenig die Pipi in die Augen, bevor es dann mit ihrem absoluten Überhit “Last Resort“ ins Finale ging. Für mich eigentlich der würde Samstag – Headliner, denn danach kam nur noch Grütze. (Schrod)

Und wenn ich von Grütze spreche, dann von W.A.S.P. Habe mich im Vorfeld eigentlich schon tierisch auf den gesetzlosen Blackie und seine Mitstreiter gefreut. Finde ich die früheren Sachen der Truppe aus Los Angeles doch echt prima und es wäre auch gleichzeitig mein Livedebüt gewesen. Zumal die Setlist einiges versprach. Um in den Genuss derer zu kommen, bedurfte es aber erstmal einer geraumen Zeit des Wartens. Trotz vorgebereiteter, drehbarer Bühne wurden alle Anwesenden von einem endlos nervenden Soundcheck auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Ständig wurden alle Instrumente wahllos neu angecheckt und irgendwelche Roadies liefen völlig verwirrt auf der Bühne umher. Muss wohl so sein. Ich fand es mega anstrengend, zumal ich ja schon gut 3,5 Stunden den Acker in den Beinen hatte. Irgendwann ging es dann los. Leider. Es brach ein undefinierbarer Sound auf uns herein, der ständig wegschwamm und viel zu laut, zu schrill die Gehörgänge strapazierte. Das Licht war auch viel zu grell und unangenehm. Im Nachhinein vielleicht ganz gut so, denn so musste man sich nicht die verbrauchten Typen anglotzen, die da aus ihrer lustigen, zu enggeschneiderten Garderobe rausquollen. Ich ertrug vielleicht 4 Songs von dem Gerödel und machte mich dann wortwörtlich vom Acker, enttäuscht den Kopf schüttelnd. Da höre ich mir doch lieber “Live in the raw” von 1987 an. Tztztz (Schrod)

Eigentlich wollte ich meinen Gebeinen etwas Ruhe gönnen und im VIP – Bereich meinen Frust Ausdruck verleihen, aber Sólstafir luden auf der T – Stage zum Seelebaumeln ein. Die kauzigen Isländer breiteten in der pechschwarzen Nacht im wahrsten Sinne der Bedeutung Sonnenstrahlen aus und sorgten für wohlige Wäre im Herzen und für reichlich Bilder im Kopf. Ihre weitläufig ausgedehnten Songgewänder ergriffen die geneigte Zuhörerschaft und ließen diese wie in Trance verweilen. Die Stunde verflog wie im Fluge und so tappelte ich benommen zurück ins Camp. An sich standen ja noch Broken Teeth HC auf meiner Agenda. Aber nach diesem wohlwollenden Abschluss des Tages mussten die Engländer ohne mich die Camel Stage zertrümmern. Ich zog es vor in meinen Eindrücken und Gefühlen zu baden, mich meinen Gedanken hinzugeben und so entschwand ich ins Traumland. (Schrod)

Fazit Schrod:

Wie jedes Jahr stellt für mich das Summer Breeze eins der größten Festival – Highlights dar und ist somit der krönende Abschluss in meiner Open Air – Saison. Meine persönlichen Top Acts waren diesmal Behemoth, Papa Roach und Solstafir. Da hat sich die kleine Spritztour doch mal wieder gelohnt. Wenn auch nicht gleich ums Eck, aber alle Anreisestrapazen sind mit dem Betreten des Geländes wie vergessen. Auch wenn manch vorortlicher Dialekt zum mehrmaligen Hinhören verlangt, ich komme gern wieder. Die Orga ist strukturiert, die Partys im VIP – Zelt sind auch noch Partys, alles lädt zum chillen und verweilen ein, die Preise sind normal und die Bandauswahl der Hammer, da ich ja persönlich eh auf konträre Festivals stehe. Uns somit bleibt mir nichts Weiteres als mich aufs SB 2019 zu freuen, es werfen ja bereits einige großartige Bands ihre Schatten voraus. Ich sage nur Meshuggah, Lionheart, The Ocean oder Ahab.


Fazit Marky:

Rund 1000km fahren für eine Handvoll Bands in Rund 36 Stunden, hat sich für mich definitiv gelohnt. Das Summer Breeze Festival, in Verbindung mit dem Männercamp, ist ein Wohlfühloase (außer nachts in der mexikanischen Würfelbude) sondergleichen. Vollends überzeugt haben mich Goatwhore, Arch Enemy, Sick Of It All und Phil Campbell & The Bastard Sons. Aufgegangen ist für mich das Konzept mit der drehbaren Mainstage, sowie die endlich vergrößerte Camel Stage. Nervend ist lediglich die neue und endlos wirkende Zufahrt zum VIP - Zeltplatz. Könnt ihr das nicht anders regeln? Wünsche für das nächst Jahr wären: L7, die Reunion von Blue Manner Haze und wann holt ihr endlich mal Body Count nach Dinkelsbühl? Wie auch immer, hoffentlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder die volle Zeit auf dem Summer Breeze?!!!


Das Zephyr's Odem Team

Schrod | Marky


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