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GRÁB – Zeitlang (2021)
(7.380) Patrick (8,5/10) Black Metal
Label: Trollmusic
VÖ: 01.10.2021
Stil: Black Metal
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Zugegeben, ich hatte anfangs enorme Probleme, Zugang zu dieser Platte zu finden. Irgendwie komisch, denn die Jungs um den ehemaligen DARKFORTRESS Sänger spielen ihren Black Metal eigentlich komplett meinem Gusto entsprechend. Diese kauzige und recht eigenwillige Mischung aus wohliger Nostalgie, Naturverbundenheit, und unglaublich viel Atmosphäre entspricht ziemlich genau meinem Beuteschema in diesem Genre Musik. Glücklicherweise habe ich nicht aufgegeben und wurde letztendlich mit einer kleinen Perle belohnt, welche ihren Glanz erst spät, aber dafür umso kraftvoller erstrahlen lässt.
„Zeitlang“ ist somit mit Abstand, die am häufigsten gehörte Scheibe bis es letztendlich zu einem Review kam und soviel ist sicher: Es werden noch viele weitere Durchläufe folgen, denn auch wenn ich die ein oder andere Startschwierigkeit hatte, so ist den Herren von GRÁB hier ein kleines Meisterwerk gelungen.
Hauptproblem Nummer Eins ist, bzw. war einfach die Nähe zu einer DER Szenegrößen im deutschen Black Metal. Hier von einer bloßen Kopie zu sprechen, würde dem ganzen aber auch in keinem Fall gerecht werden. Ich hatte nur anfangs einfach ständig das Gefühl, dass hinter jeder Note und hinter jeder Melodie, die übermächtigen LUNARAURORA mit ihrem Schwanengesang „Hoagascht“ aus dem Jahre 2012 um die Ecke lugen. Die komplett in bayrischem Dialekt vorgetragenen Vocals und ein wahrhaft stimmiges und grandioses Albumcover aus der Feder von Benjamin „Aran“ König, welcher ja bekanntlich als Gitarrist und Sänger der „Mondliebhaber“ in Erscheinung trat, verstärken diesen Effekt natürlich ebenfalls ungemein.
GRÁB gehen dabei aber prinzipiell etwas tragender zu Werke und verlieren sich dabei #niemals in blinder Raserei. Die Songs bewegen sich meist im treibendem Midtempo und versprühen eine epische Aura, welche sofort dunkle und tiefe Waldlandschaften hinter dem geistigen Auge hervorzurufen vermag. Immer wieder dringen, wie im Übersong „A Dag im Herbst“, sanfte Keyboardteppiche durch die klanglichen Nebelschwaden und verbreiten ein unfassbar warmes, heimeliges Gefühl und vermögen den Hörer in eine andere Zeit zu entführen.
Die Nähe zu LUNAR AURORA bleibt letztendlich einfach unverkennbar und ist zweifelsfrei nicht von der Hand zu weisen, aber ich will „Zeitlang“ auch nicht nur auf diese Tatsache reduzieren. Wir haben es hier mit einem unglaublich starken Album zu tun, welches definitiv aufmerksam gehört werden möchte und diese Aufmerksamkeit auch absolut verdient. Vielleicht steckt in all diesen Noten eine kleine Hommage an eine der besten deutschen Back Metal Bands, aber unabhängig davon, findet man in diesem Werk eine wirklich famose musikalische Offenbarung, ein Album voller Liebe und Hingabe, voller Stimmungen und Emotionen, ein Album welches mit einer furchtbar intensiven Atmosphäre zu überzeugen weiß und so mauserte sich „Zeitlang“ innerhalb der letzten Wochen zu einem wahrhaft wunderschönen Kleinod, gefüllt mit purer Nostalgie, welches von einer längst vergangenen Zeit kündet und zu einer Reise in die Vergangenheit einlädt.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Sched Oreidig
02. Nachtkrapp
03. Zeitlang
04. Weizvada
05. Nordwand
06. A Dag im Herbst
07. Auf da Roas
08. S letzte Gleit
09. Grabliacht