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HAUTAJAISYÖ – Ei Hauta Kysy Lupaa (2022)
(7.960) Patrick (8,0/10) Death Metal
Label: Inverse Records
VÖ: 05.08.2022
Stil: Death Metal
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Finnland galt für mich ja bisher nun nicht gerade als ein Land, in dem die reine Lehre des Death Metal so energisch zelebriert wird wie z.B. in Schweden. Klar kamen aus dem Land der tausend Seen auch durchaus kultige Death Metal Perlen wie DEMILICH, FUNEBRE, DEMIGOD oder etwas aktueller, die groovigen Old School Deather TORTURE KILLER, aber prinzipiell denke ich bei Finnland in erster Linie eher an melancholisch angehauchten Melodic Death Metal oder an primitiven und urkauzigen Black Metal.
HAUTAJAISYÖ, eine Band mit einem Namen, den kein Mensch aus unseren Breitengraden richtig auszusprechen vermag und laut Google Übersetzer auf Deutsch in etwa so viel wie „Beerdigungsnacht“ bedeutet, wollen diesen Umstand nun endgültig ändern und kommen die Tage bereits mit ihrem vierten Album „Ei Hauta Kysy Lupaa“ um die Ecke. Die Jungs haben sich den Death Metal in ganz fetten Lettern auf die Fahnen geschrieben und schicken sich seit ihrer Gründung im Jahre 2014 an, ihr Heimatland auf der Weltkarte des Todesstahls etwas weiter nach vorne zu rücken und dabei machen die vier „Bestatter“ ihre Sache gar nicht mal schlecht.
Los geht die faulige Begräbniszeremonie mit dem treibenden Brecher „Kunnes Hajon“ und sofort wird klar, was in den nun folgenden 35 Minuten Phase sein wird. Schön runtergestimmte Gitarren, welche erfreulicherweise mal nicht das HM2 Klientel bedienen und trotzdem richtig dicke Eier vorweisen können. Dazu gesellen sich in Landessprache vorgetragene Vocals, welche zum einen direkt aus den tiefsten Gräbern zu kommen scheinen und zum anderen aufgrund der finnischen Aussprache einen gewissen Exotenbonus in den fett produzierten Sound packen und obendrein herrscht zu jeder Zeit eine permanent vorhandene und enorm dicke Portion Groove.
Im dritten Song „Aksel“ wird dann auch zum ersten Mal die dicke Blastbeat Keule ausgepackt, während sich die Gitarren im Refrain über einem rasenden Doublebassteppich in einen fast schon melodischen Rausch spielen. Solche kleinen Einsprengsel werten den Sound der Band extrem auf, lockern zur richtigen Zeit und sorgen somit für die nötige Abwechslung.
In dieser Melange hacken sich die finnischen Death Metal Maniacs hier durch die acht relativ einfach gestrickten Songs, die zu keiner Zeit auch nur einen Funken an Langeweile aufkommen lassen und ganz nebenbei den Bewegungsdrang stark anregen. Stillsitzen ist hier nicht! Auf „Ei Hauta Kysy Lupaa“ wird dem Hörer eine gute halbe Stunde lang gehörig die Kauleiste malträtiert und dabei machen die, in einen wunderbar fetten Sound gebetteten Songs einfach eine Menge Spaß.
Ob die Platte nun aus der Flut an Veröffentlichungen in diesem Genre herauszustechen vermag, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Mir zaubert die kurzweilige Platte jedenfalls gehörig Bock und gute Laune auf die Backen und somit sei HAUTAJAISYÖs neuestes Werk, jedem Old School Death Metal Anhänger eindringlich ans Herz gelegt. Starkes Teil!
Anspieltipps: „Kunnes Hajon“ und „Aksel“