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Kontrust…wer??? Jaja, die Österreichische Crossover Formation war bislang entweder nur den Holländern oder den polnischen Nachbarn bestens bekannt, doch in Germanien fristete der Siebener bislang ein Schattendasein. Völlig zu unrecht, was das dritte Album „Second hand wonderland“ eindrucksvoll beweist“. Das Teil rotiert seit dem Erscheinen bei Napalm Records in Dauerrotartion im Ipod, Auto, Badezimmer, Stereoanlage…eigentlich überall und „Sock’n’doll“ ist mittlerweile sogar mein Klingelton auf dem Smartphone. Also…alles im grünen Bereich? Fragen wir Sänger Stefan Lichtenberger…

Meine Fresse: Ich kannte Euch vorher noch nicht einmal namentlich und nun haut Ihr für mich eines der Alben 2012 raus. Warum habe ich vorher noch nichts von Euch gehört?

Tja, nobody’s perfect (grinst). Aber danke für die Blumen. Freut uns sehr, dass Dir das neue Album gefällt!

Als ich Euer neues Album das erste Mal gehört hatte fiel mir als Erstes der unbändige Spaß auf. Doch ich kann mir vorstellen, dass trotz des erwähnten Spaßfaktors die Arrangements ziemlich schwierig sind, oder?

Spaß ist für uns ein enorm wichtiges Element – sowohl live als auch im Studio oder in unseren Videos. Das Publikum muss spüren, dass wir Spaß an der Musik haben. Unsere Fans wissen das. So arten unsere Shows gerne auch zur kollektiven Party aus.

Zurück zu den Arrangements. Wir schwer ist es für Euch, einen Song wie gerade „Sock’n’Doll“, der soviel verschiedene Stile beinhaltet, so zu arrangieren, dass er sich dennoch einfach und eingängig anhört?

Bei
Kontrust sind die verschiedensten Charaktere am Werk und jeder einzelne verleiht unseren Songs seine persönliche Note. Das setzt nicht nur eine ungeheure Menge an Ideen und Einflüssen, sondern auch eine ordentliche Ladung Energie frei. Songs wie „Sock’n’Doll“, „U say what“ oder auch „The Butterfly Defect“ sind für uns das logische Resultat.

Hatte Ihr wirklich soviel Fun, das Album aufzunehmen, wie es sich im Endeffekt anhört?

Noch viel mehr (grinst). Selbstredend ist dafür auch viel Knochenarbeit nötig, aber der Spaß an der Sache steht ganz klar im Vordergrund.

Fallen Euch eigentlich solche Ohrwürmer wie „Monkey boy“, „Falling“ oder „U say what“ einfach so in den Schoß? Ich finde die Hitdichte auf „Second hand wonderland“ unfassbar!

Vielen Dank! Bevor es ein Track auf Platte schafft, versuchen wir natürlich, das Maximum aus jeder Idee für neue Songs zu holen. In „Second Hand Wonderland“ stecken Tausende davon – viel Detailarbeit, die sich schlussendlich gelohnt hat.

Stefan, woher kommt Dein gesanglicher Faible für Ragga und Dancehall?

Ich würde nicht von einem Faible für konkrete Musikrichtungen sprechen, aber wir setzen meine Stimme gerne als zusätzliches Instrument und Stilelement ein. Einflüsse etwa aus dem Ragga-Bereich bieten sich besonders gut an, um unseren Songs noch mehr Farbe zu verleihen. Allerdings darf auch die klassische Rock-Röhre nicht zu kurz kommen (lacht).

Neben Euch fallen mir im Hard’n’Heavy Bereich vielleicht nur noch Skindred ein, die solch eine Innovationsvielfalt haben wie Ihr. Seid Ihr Euch eigentlich selber bewusst, wie innovativ und genreübergreifend Ihr seid?

Bei uns ist der Name Programm. Kontrust steht für Offenheit, Vielfalt, Kreativität und Facettenreichtum. So nehmen wir uns auch die Freiheit, Grenzen zu sprengen und aus festgefahrenen Genres auszubrechen. Kleingeistigkeit findet bei uns hingegen keinen Platz.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es bei Leuten, die Euch gar nicht kennen, live vielleicht zu…nennen wir es mal „Irritationen“ kommen könnte. Ist dem so?

Einige Leute mögen von uns überrascht sein – und das ist auch gut so. Aber in jedem Fall geht bei unseren Live-Shows immer die Post ab.

Wer hatte eigentlich diese phänomenale Idee zum Video zu „Sock’n’Doll“? Ich meine, die Idee lag ja nah, aber die Umsetzung sieht megaprofessionell aus. Erzählt mal…

Eigentlich ging der Track-Titel erst aus der Idee zum Video hervor. Wie in unseren Songs steckt darin eine irre Menge an aufwändiger Detail- und Kleinstarbeit. Mit dem Resultat sind wir aber mehr als zufrieden. Ein Dank gilt dabei unseren treuesten Fans. Ohne sie wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen.

Mit „Bomba“ von „Time to Tango“ hattet Ihr ja auch einen Singleerfolg in Holland auszuweisen. Gilt der Prophet nichts im eigenen Land? Eure Fanbase dort ist ja recht erstaunlich!

…weshalb wir immer wieder gerne in die Niederlande zurückkehren. Wir fühlen uns ohnehin auf der Bühne zu Hause. In Holland zu spielen ist aber jedesmal erneut etwas Besonderes. Die nächste Tour in den Niederlanden steht übrigens bereits im Mai auf dem Plan. Genaue Dates gibt’s auf www.kontrust.info.

Auch zu „Bomba“ die „Video-Frage“: Wer war den da für das Konzept verantwortlich? Ich könnte mir vorstellen, dass es beim Dreh einen Haufen zu lachen gab, oder?

Ohne Zweifel. Der Dreh zu „Bomba“ war bestimmt einer der spaßigsten Momente der Bandgeschichte, was ja auch im Video ganz gut rüberkommt. (lacht)

Ihr habt laut Gerüchteküche für „Second hand wonderland“ einen Song zusammen mit Russ Ballard geschrieben. Da ich nur eine digitale Kopie des Albums habe, kann ich leider nicht rausfinden, welches es sein soll.

Richtig, wir haben mit Russ an „Raise me up“ gearbeitet, worin auch seine Stimme zu hören ist. Der Abstecher nach London war jedenfalls eine wertvolle Erfahrung.

2010 habt Ihr den Amadeus Award als wichtigsten Musikpreis Österreichs gewonnen. Wie fühlt es sich an, in einer Reihe mit Semino Rossi, DJ Ötzi, Udo Jürgens und den Klostertalern zu stehen?

Österreichs Musiklandschaft ist eigentlich bedeutend vielfältiger als sich aus der weitgehend einseitigen Berichterstattung der Massenmedien schließen lässt. Der Amadeus Award ist eine hervorragende Plattform, die diese Vielfalt zu würdigen weiß.

Beim Woodstock in Polen habt Ihr vor 300.000 Zuschauern gespielt. Bei solch einer Anzahl würde ich mir dezent die Hosen vollmachen. Was war das für Euch für ein Gefühl?

Ganz gut (lacht). Woodstock Polen war natürlich einer unserer bisher wichtigsten Meilensteine. Macht schon Spaß, mit einer derartigen Masse zu rocken. Neben den großen Festivals spielen wir aber auch kleinere Clubshows nicht weniger gerne. Die Nähe zu den Fans ist in einer privateren Atmosphäre noch stärker…

War dieser phänomenale Auftritt einer der Gründe, warum Ihr Euer zweites Album „Time to Tango“ als polnische Version unter dem Titel „Czas na tango“ noch mal digital veröffentlicht habt?

Nein, eine polnische Ausgabe der Platte wollten wir von Beginn an veröffentlichen. So war „Czas na Tango“ auch schon vor unserer Woodstock-Show erhältlich.

In meinem Review schrieb ich, dass ich Euch unbedingt und schnellstmöglich live sehen MUSS. Mal abgesehen von der Tour mit den Reitern, wo gibt es Euch dieses Jahr noch mal live? Ne eigene Tour vielleicht?

Neben der Tour mit den „Apokalyptischen Reitern“ durch Deutschland, die Schweiz und Österreich stehen einige weitere Stationen etwa in den Niederlanden und Polen sowie einige Festivals auf dem Programm.

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