Der Traum lebt weiter!

Nach sechs Jahren Funkstille melden sich die Schweden Crystal Eyes mit einem sprichwörtlichen “Killer“ in der Szene zurück. Darauf offerieren sie erneut ihre lässig intonierte, zielsicher Melange aus knallharten Riffs und feinen Melodien und machen im Prinzip einmal exakt dort weiter, wo sie vor mittlerweile 15 Jahren mit “World of Black and Silver“ begonnen haben, nur eben nunmehr deutlich routinierter und vor allem hinsichtlich der Hitdichte fokussierter. Dadurch wirkt “Killer“ sogar im direkten Vergleich zu “Chained“, dem zu Recht gefeierten letzten Lebenszeichens des Unternehmens aus dem Jahr 2008, noch ein wenig schneller zugänglich und einprägsamer. Nicht zuletzt auf Grund der verdammt langen Pause zwischen diesen beiden Scheibletten hatte Bandoberhaupt Mikael Dahl viel zu berichten:

Während ihr in eurer Anfangszeit in sehr regelmäßigen Abständen Scheiben abgeliefert habt, wusste man in den letzten Jahren noch nicht einmal mehr, ob die Band überhaupt noch existiert. Was war los?

Eine Menge! Vorwegschicken möchte ich zunächst jedoch, dass unsere musikalische Vision seit jenen Tagen, als mein Freund Niclas Karlsson und ich Crystal Eyes aus der Taufe gehoben haben, aufrecht und unverändert geblieben ist. Keineswegs stabil dagegen war bis vor einiger Zeit wieder einmal die Besetzung, wobei die Band kurzzeitig sogar nur noch aus Bassist Claes Wikander und mir zu bestehen schien. Das war mit Sicherheit einer der Gründe weshalb wir zuletzt nahezu komplett von der Bildfläche verschwunden sind. Doch zum Glück läuft es seit knapp zwei Jahren nun wieder wesentlich runder und ruhiger und zudem lässt mich das neue Album endlich wieder hoffnungsvoll in die Band-Zukunft blicken.

Die im Mai 2012 absolvierte Show anlässlich des 20-jährigen Band-Jubiläums in eurer Heimatstadt Borås dürfte dafür besonders wichtig gewesen sein, schließlich wurde nicht nur dem Anlass entsprechend gebührend gefeiert, darüber hinaus scheinen sich auch diverse Personalgeschichten erledigt und sich diese Zusammenkunft generell sehr positiv auf den weiteren Fortbestand der Band ausgewirkt zu haben.

Auf jeden Fall! Zwar hatte unser damaliger Gitarrist Paul Petterson im Vorfeld angekündigt die Band nach dieser Show zu verlassen, doch mir ab diesem Moment völlig klar war, was zu tun wäre. Und so kam es, dass ich nahezu zeitgleich mit der freundschaftlichen Trennung von Paul vermelden konnte, dass Niclas nach fünfjähriger Band-Pause wieder zurückkehren würde. Da ich von Anfang an ein gutes Gefühl für diese abermalige Zusammenarbeit hatte, musste ich auch erst gar keine anderen Musiker fragen. Ebenso schnell und einfach konnten wir uns auch mit unserem neuen Schlagzeuger Martin Tilander arrangieren, bei dem es sich ebenso um einen alten Bekannten und früherer Mitstreiter handelt.

Fehlte also nur noch ein Sänger, oder war es von Beginn an klar, dass du diesen Posten übernehmen wirst?

Absolut! Schon als wir 2006 die ersten Demos für “Dead City Dreaming“ aufgenommen haben und ich zunächst den Gesang beisteuerte, hatten mich mein Kollegen dazu ermutig, es auch weiterhin zu versuchen. So ganz wollte ich mich damals aber noch nicht mit dieser Zusatzfunktion anfreunden, weshalb wir uns dann doch Søren Nico Adamsen ins Boot holten. Auch bei “Chained“ war die Situation eine ähnliche und erst als uns Søren für die ersten Gigs nach der Veröffentlichung dieser Scheibe nicht zur Verfügung stehen konnte, war mir klar, dass es wohl doch das Beste ist, wenn ich fortan auch als Sänger von Crystal Eyes fungieren würde.

All diese internen Themen sind nun aber zum Glück definitiv vom Tisch und zudem konnten wir mit Massacre Records auch einen neuen Business-Partner finden mit dem wir zuversichtlich nach vorne blicken können.

Gab es denn diesbezüglich auch Schwierigkeiten?

Nein, absolut nicht. Die Leute von Metal Heaven, unserem früheren Label, haben sich ordentlich ins Zeug geschmissen und alles Machbare für uns getan. Dennoch war uns allen bewusst, dass eine Firma dieser Größen eben nur bis zu einem bestimmtem Level tätig sein kann um eine Band voranzutreiben. Deshalb haben wir uns schlussendlich auch im Guten getrennt und uns mit einem Demo um mögliche Alternativen umgesehen. Auch in diesem Punkt bin ich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Dinge, noch viel aber mit unserem neuen Album.

Nachvollziehbar, denn es ist ja auch sprichwörtlich ein “Killer“ geworden, der zwar vor Abwechslung nur so strotz, dabei aber dennoch wie aus einem Guss wirkt. Sind die Songs denn allesamt erst entstanden als klar war, wie es weiter gehen würde?

Nein, das Material entstand etappenweise über einen Zeitraum von fast vier Jahren. Der erste fertiggestellte Track “Killer“ stammt aus dem Jahr 2009, während “Solar Mariner“ erst kurz vor den eigentlichen Aufnahmen 2013 komponiert worden ist. Spontan ist zwar wohl etwas anderes, dafür konnten wir in Ruhe an den Nummern feilen und von daher wirkt das Album in seiner Gesamtheit auch kompakt.

Trotz allen Veränderungen im Vorfeld seid ihr in Sachen Produktion absolut fahnentreu geblieben.

Da sich unsere Arbeitsweise bewährt hat, bestand absolut kein Handlungsbedarf. Das “Crystal Sounds“-Studios ist nun mal unseres und von daher haben wir schon einmal einen Vorteil, was die Aufnahmen an sich betrifft. Auch die Zusammenarbeit mit Fredrik Nordström war bislang immer eine feine Sache, weshalb wir ihn zum dritten Mal in Folge zu uns ins Studio gebeten haben um mit uns aufzunehmen. Für den Mix haben wir ihm dann jedoch freie Hand in seinem “Studio Fredman“ gelassen, wobei er einmal mehr bewiesen hat, dass er der Mann für unseren Sound ist! Für mich ist daher klar, auch in Zukunft auf diese Zusammenarbeit zu bauen, wann auch immer unsere nächste Scheibe erscheinen mag!

Klingt logisch, dürfte jedoch auch eine Frage des Zeit-Managements sein, schließlich ist Fredrik ein an unzähligen Baustellen zeitgleich aktiver Zeitgenosse. Wie sieht es denn bei euch diesbezüglich aus?

Martin, Niclas und ich als Sänger haben seit mittlerweile 20 Jahren eine Judas Priest-Tribute-Band mit Namen Defenders Of The Faith am Laufen. Gegründet haben wir dieses Nebenprojekt damals eigentlich nur, da wir zunächst immer wieder Priest-Nummern ins Programm von Crystal Eyes-Gigs integriert hatten, irgendwann aber einfach eine Trennung vornehmen mussten, um die Identität von Crystal Eyes bewahren zu können.

Das ist euch über die Jahre hinweg auch geglückt. Habt ihr euch denn schon Gedanken darüber gemacht, was mit dem neuen Album nun alles zu holen sein könnte?

Generell nicht, obwohl nicht nur unsere Hingabe zum Heavy Metal nach all den Jahren ebenso unverändert geblieben ist wie auch unsere Träume. Aufgeben mag ich den Gedanken nicht, eines Tages doch noch von der Musik allein leben zu können.

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