Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

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Mein Avantasia wäre natürlich etwas ganz anderes

Gebe uns doch mal einen kurzen Überblick über deine verschiedenen Projekte. Es gibt jetzt deine alte Band Rhapsody of Fire, dann Luca Turilli's Rhapsody und deine alten Projekte Luca Turilli und Dreamquest.

Nein, nein. Über Dreamquest kann ich sagen, dass es vor allem an rechtlichen Gründen liegt, dass da gerade nichts rauskommt, aber wie können für die Zukunft hoffen. Mein Soloprojekt Luca Turilli habe ich nach dem dritten Album "The infinite Wonders of Creation" gestoppt, denn die Idee war ein Album über die Vergangenheit, eines über die Zukunft und eines über die Gegenwart zu machen. Es war nie gedacht, dass dieses Projekt länger dauert als diese 3 Alben, vor allem jetzt wo es Luca Turilli's Rhapsody gibt. Für mich heißt es nur Rhapsody, du und die andern Menschen nennen es Luca Turilli's Rhapsody.

Naja, das steht ja auch so auf den Cds.

Ja, aber das ist ja so klein geschrieben, dass man es ungefähr so lesen muss: Luca Turilli's (geflüstert) Rhapsody (mit italienischem Enthusiasmus) (lacht) So habe ich mir das gedacht. Nein, also am Ende ist es für mich einfach Rhapsody. Die Absprache, die ich mit meinen Ex-Freunden von Rhapsody of Fire hatte, ist, dass sie den Namen Rhapsody of Fire behalten und ich Rhapsody nehme. Luca Turilli wurde dazugefügt wie Tobias Sammet bei Avantasia nur um die juristischen Probleme zu vermeiden, die wir 10 Jahre vorher schon hatten als wir den Namen von Rhapsody zu Rhapsody of Fire umändern mussten. Da gab es ja diese amerikanische Gruppe, die Rap spielte, glaube ich, ich bin mir nicht ganz sicher, zumindest mussten wir uns da irgendwie einigen und deswegen füge ich jetzt etwas hinzu, aber für mich ist es natürlich Rhapsody.

Und was sind jetzt die musikalischen Unterschiede zwischen deiner Rhapsodyband und Rhapsody of Fire?

Alles was mit den alten Rhapsody oder Rhapsody of Fire zu tun hatte war mit der großen Saga verbunden. Das war sehr wichtig für uns, denn alle Musik, die wir geschrieben haben, war um diese lange, niemals endende Geschichte, geschrieben und das hat am Ende den Rahmen von 10 Alben eingenommen, denn ich zähle auch die beiden EPs "Rain of a thousand Flames" und "Cold Embrace of Fear" dazu, die sehr wichtige Teile der Saga sind. Ich sehe es also als 10 Alben, gestartet 1997 mit unserer ersten Veröffentlichung "Legendary Tales" bis wir beim letzten Album "From Chaos to Eternity" angekommen waren. Ich denke keine andere Band in der Welt oder nur sehr wenige haben bis jetzt eine so lange Story über so viele Alben erzählt.

Wir haben über den Split schon ein paar Jahre früher, vielleicht 4 oder 5, gesprochen und für uns war es wichtig diese unglaubliche künstlerische Reise würdig zu beenden. Und ich merkte langsam, dass die Sache zu Ende geht, es war nicht mehr der Spaß wie früher, vielleicht weil wir einfach älter geworden sind und jeder selbst etwas Eigenes machen wollte. Also entschlossen wir uns diese großartige Sache zu beenden, die Geschichte vollständig und damit auch den Kreis zu schließen und als gute Freunde getrennte Wege zu beschreiten. Ich denke, dass mein Rhapsody vor allem reflektiert, was in meinem Herz und meiner Seele ist: Die Liebe für Soundtracks in einer sehr extremen Art. Das ist die erste Sache, denn ich sehe mich selbst mehr als Komponist von Filmmusik, denn als Gitarrist einer Heavy Metal Band. Ich spiele zum Beispiel viel mehr Klavier als Gitarre. Am Ende ist Rhapsody ein Bisschen von alledem, Musik und Texte, die aus dem Herzen kommen, inspiriert von den Geheimnissen des Planeten, den Geheimnissen der Wissenschaft und Metaphysik, denn das sind die Hauptthemen um die sich Luca Turilli's Rhapsody meistens bewegt.

Es gibt ein kleines Bisschen von Allem, Melodic Metal - Melodic Metal in der Tradition von Helloween wie zu Keeper Zeiten. Vielleicht kennst du die, auch wenn du ein Bisschen jung bist.

Ich habe euch das erste Mal auf Tour mit Stratovarius gesehen, da hattet ihr gerade das zweite Album "Symphony of enchanted Lands" draußen und ich habe immennoch ein Shirt davon.

Oh mein Gott, dann gehörst du ja quasi zur Basis.

Und natürlich kenne ich die alten Helloween.

Die Keeper Alben 1 und 2 waren mein Einstieg in den Heavy Metal. Ich erinnere mich, wie ich von Bands wie Duran Duran, Pet Shop Boys und Spandau Ballet direkt über die Verbindung "The final Countdown" von Europe in die Heavy Metal Szene kam, vor allem aber Metal mit melodischem Ansatz wie Helloween, den man damals abfällig "Pop Metal" genannt hat. Jeder in meiner Stadt hatte ein "I want out" T-Shirt von Helloween, sogar Menschen die normale Popmusik hörten. So kam ich also zum Metal und ich mochte immer die melodische Seite im Heavy Metal. Ich habe nie Bands wie Metallica, die mehr rhythmisch, kraftvoll und aggressiv waren, gehört. Das war nie mein Ding.

Die Verbindung zwischen Melodic Metal und der Liebe für die Soundtracks für das Kino, für Komponisten wie Hans Zimmer, Danny Elfman, die alten wie Jerry Goldsmith, John Williams etc. war es, die mich reizte, und es ist ein Bisschen von alldem in meiner Musik, wenn du dir „Prometheus“ genau anhörst. Ich mag es wie sich die Sountrackmusik entwickelt, denn sie entwickelt sich wenn man die neuen Filme sieht. Da gibt es viel elektronische Musik und ich mag es all diese modernen Elemente einzubauen, was ich vorher aufgrund der Saga nicht konnte. Nun kann ich das in meine Musik integrieren ohne die Notwendigkeit eines eigenen Projektes. Zu Rhapsodyzeiten ging alles um die Saga und ich konnte manche elektronischen Instrumente in meinem Soloprojekt verwenden aber nun, wo es Luca Turilli's Rhapsody gibt, ist keine Saga mehr vorhanden, die es zu berücksichtigen gibt und ich kann in jedem Song des Albums über andere Dinge sprechen. Das ist nun kein Problem mehr und deswegen brauche ich auch nichts weiter als Luca Turilli's Rhapsody.

Wie hast du eigentlich Allessandro gefunden? Ein großartiger Sänger, von dem ich aber noch nie vorher gehört hatte.

Das war Fabio Leone, der Sänger von Rhapsody of Fire. Ich erinnere mich, dass es nach dem Split gar nicht klar war, wie es weitergeht mit dem Namen Rhapsody. Das kam alles erst später in Gesprächen mit mir und den anderen. Am Anfang gab es die Idee ein Projekt in der Richtung von Avantasia mit vielen verschiedenen Sängern und Sängerinnen und Künstlern zu machen.

Also weniger in die cineastische Richtung zu gehen?

Doch, immer cineastisch, natürlich, das ist ja mein Trademark. Wenn du mich bittest für eine Band nur Drums, Bass und Gitarre zu komponieren, da bin ich gar nicht in der Lage zu.

Aber Avantasia sind ja nun nicht wirklich ein Symphonic Metal Projekt, das ist ja eher Power Metal auch wenn es als Metal Opera verkauft wird. Opernelemente findet man da wenig.

Ah okay, so meinst du das. Mein Avantasia wäre natürlich etwas ganz anderes, viel cineastischer aber zu der Zeit habe ich einen Hauptsänger gesucht um den man das ganze Projekt planen kann, bevor man die anderen Künstler ruft, wie im Falle von Tobias bei Avantasia. Und dann haben wir viele Sänger angehört und analysiert wer perfekt zum Projekt passen würde als Fabio zu mir kam und meinte, dass ich mir diesen Typen mal anhören sollte, der etwas wie Michael Kiske klingt. ,,Michael Kiske?" dachte ich mir, ,,das verdient schon mal meine Aufmerksamkeit!" Also bat ich ihn viele verschiedene Sachen für mich zu singen, auch Sachen wie „My heart will go on“ von Celine Dion und Lieder von italienischen Sängern wie Al Bano, falls du den kennst.

Nein, der sagt mir nichts.

Der ist aber auch bekannt in Deutschland. Al Bano e Romina

Ich kenne nur Nek, Eros Ramazotti oder den Typen der "Azzuro" gesungen hat.

Ah, nein, das sind die Modernen. Ich meine die Epischen aus den Siebzigern, die waren sehr episch und dramatisch, daher kommt auch meine Liebe für diese Art von Musik. Naja, so fand ich schließlich raus, dass er auch in der Lage war dieses ganze Zeug zu singen und noch viel mehr. Für Rhapsody brauchte ich natürlich jemanden der auch in der Lage ist im Stile eines Tenors zu singen, denn wir sind aus Italien und Oper gehört dazu, man denke an Bocelli oder an Pavarotti und dann habe ich entdeckt, dass er auf die gleiche Schule wie Pavarotti gegangen ist. Dann habe ich ihn natürlich gebeten mal ein paar klassische Sachen zu singen und gemerkt, dass er auch als Tenor singen kann und dann war klar, dass das der perfekte Sänger ist, der mir unbegrenzte kompositorische Möglichkeiten bietet, was das Fundamentale ist.

Nach einer Weile veränderten sich die Dinge dann und es war plötzlich möglich mit diesem Kerl auch als Rhapsody weiterzumachen, denn vorher war Fabio meine Referenz, der für mich einer der großartigsten Sänger da draußen ist und es war schwierig an das Fortbestehen von Rhapsody zu glauben, ohne einen anderen Sänger gefunden zu haben. Alessandro bewies mir, dass er der richtige Kerl für diese schwierige Aufgabe sein kann und so entschied ich mich Rhapsody weiter zu machen.

Hat er denn davor überhaupt mit der Szene zu tun gehabt? Viele klassische Sänger bleiben ja doch eher bei ruhigerer Musik und haben eine gewisse Skepsis gegenüber Metal oder härterer Musik, geschweige denn dass sie so etwas singen wollen.

Haha, er liebt es sogar Cartoons zu singen. Bei mir ist es doch genauso. Wenn du dir meinen Ipod anschaust, ist das auch nicht anders als bei Allessandro. Da ist alles drauf, von Cartoonmusik, die wir gehört haben als wie noch Kinder waren, bis hin zu Folkmusik, Metal, klassischer Musik und chorale Musik. Natürlich ist ein Teil von mir die klassische Musik, vor allem die Requiems der großen Komponisten. Ich mag es die ganzen Orchesterstücke zu entdecken, und wie sie gemacht sind um auf diese Art etwas reproduzieren zu können, denn das ist ja meine Arbeit. Ich bin ja mehr ein Arrangeur und ich mag es, dass wir bei Rhapsody keinen externen Arrangeur für die Orchesterpassagen bezahlen müssen, da ich alles alleine komponieren kann. Was ich immer wollte, ist eine Menge Zeit mit Lernen zu verbringen.

Du arrangierst ja nicht nur für Rhapsody. Du hast ja auch deine eigene Firma, die Soundtracks komponiert. Gibt es da schon irgendwas Bekannteres, das man kennen könnte?

Das funktioniert folgendermaßen. In Hollywood läuft das natürlich anders, nicht wie bei Rhapsody wo ich mich präsentieren kann und die Menschen wissen, wer was komponiert. In Hollywood haben wir vor kurzem einen Agenten gefunden. Wir haben eine Demo gemacht, denn da bist du ja nicht bekannt. Man kann da nicht einfach hingehen, denken die Leute kennen Rhapsody also kann man automatisch sofort Musik schreiben. Also brauchten wir eine Demo um nochmal von vorne zu beginnen. Das haben wir auch gemacht. Ich habe einen Partner, Iron Morgan, der schon mit U2 und anderen großen Namen gearbeitet hat, kennengelernt und er ist ein Mixer, Remixer bzw. ein Studiomensch. Wir haben das perfekte Team gefunden, wir haben eine Demo gemacht und dann eine Agentur in Hollywood gefunden, was nicht einfach ist, denn da ist eine Konkurrenz am Markt, die man sich kaum vorstellen kann. Und dann ging es darum 50 Stücke in unterschiedlichen Stilen von Thriller zu Horror und Fantasy abzuliefern und mit denen geht die Agentur dann zu Videospielfirmen, Film- und Fernsehanstalten, denn die haben ja schon eine Auswahl an Klienten.

Die Sache ist, dass das zwar großartig ist, aber dass es hierbei am Ende nicht mehr um Musik geht, die wirklich von Herzen kommt und das ist die Essenz für mich. Und darum geht es für mich bei Rhapsody - um eine Umwandlung von Energie. Ich fühle mich nicht immer als Komponist, ich bin in meinem Kopf also manchmal der Gitarrist und manchmal der Komponist und dann sprichst du zu den Leuten und erzählst was du fühlst und ich liebe es die Musik zu spielen und zu hören über große Lautsprecher auf der Bühne. Wenn du das nun für Hollywood machst, dann ist das eher wie eine Auftragsarbeit und du bist nicht mehr so frei, da du Musik abliefern sollst, die nach einem typischen Kriegsspiel wie Call of Duty klingt. Das ist also ein Bisschen anders und gibt mir nicht wirklich die gleiche Art von Befriedigung. Und dann wird die meiste Zeit über niemand wissen, dass ich Musik für solche Sachen komponiert habe, denn in den meisten Fällen, nicht allen aber den meisten, ist dein Name nicht wichtig, da die Herren einfach nur nach Musik suchen. Da geht es einfach nur um Musikshoppen und nicht darum, dass die Menschen wissen, dass es Luca Turilli ist, und so funktioniert Hollywood. Es ist Teamarbeit an solchen Projekten mitzuarbeiten und natürlich hätte ich es nicht gern wenn es ein großes Stück wäre, das bekannt ist aber niemand weiß, dass es von mir ist. Ein Bisschen Ego spielt da auch mit, aber auch der Gedanke etwas Belohnung zu bekommen für die Arbeit die man abliefert. Das wäre schön und das ist auch der Grund warum ich, solange Rhapsody existiert immer Rhapsody die Priorität geben würde.

Deine lyrischen Hauptthemen bewegten sich ja immer auf der Fantasyebene, auf der du auch sehr gerne mit Symbolen arbeitest. Kannst du uns da ein paar Beispiele geben und die Symbole mal entschlüsseln.

Naja, sie sind eher metaphysisch. Aber ich habe das stark verändert. Vorher habe ich über dieselben Dinge geschrieben, die jedoch durch den Inhalt der Saga gefiltert wurden. Ich habe ein paar versteckte Botschaften benutzt, die manche Leser sicher bemerken, während andere das ganze mehr oberflächlich lesen, was auch völlig ok ist.

Und dann entstehen die Klischees über Schwerter und Drachen.

Ich habe ja auch erklärt, dass das Smaragdschwert aus Smaragd war, weil es vom Smaragdtisch von Hermes Trismegistos kam. All die Verbindungen zu Azabozo Billo, all die Verbindungen zu Erfe, ich und meine Jungs sind alle spirituell. Spirituell, nicht religiös, denn das ist etwas anderes. Spiritualität bedeutet, dass du danach suchst was vor der Religion war, in der Zeit bevor die Menschen die Religion erschaffen haben. Du suchst also danach was dich mit der Schöpfung aller Dinge verbindet, mit der Natur, dem Kosmos, dem Universum, mit allem. Es gab bestimmte Ereignisse in meinem Leben, als der Doktor meinte, dass ich sterben werde, da mein Körper voller Metastasen war und ich Krebs hatte, das war 1993 noch vor Rhapsody.

Oh, das wusste ich nicht. Da warst du ja noch relativ jung.

Da war ich 21 und das war wie ein Wunder, von dem niemand wusste wie das eigentlich sein konnte, denn man verordnete mir eine starke Chemo-Therapie und man sagte meiner Mutter, dass ich die wahrscheinlich nicht überleben werde, dass ich entweder an der Chemo oder am Krebs sterben werde.

Die Chancen liegen da ja bei 10-20 %, oder?

Oder noch weniger, sogar meine Eltern sahen da keinen Sinn drin aber dann geschah es. Und danach war da dieses Gefühl wieder lebendig zu sein, als wenn man wiederauferstanden wäre und plötzlich ist man total sensibel und feinfühlig und man stürzt sich in alles Existente, was man für immer hätte verlieren können. Und du stellst dir die klassischen Fragen. Warum sind wir hier? Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Ich bin diese Art Mensch, die nicht darüber sprechen kann was ich nächsten Tag im Shop einkaufe, ich bin nicht für diese Art oberflächlicher Diskussionen. Mir geht es mehr darum zu verstehen was uns umgibt, die Konzepte von Raum und Zeit, ich beschäftige mich also auch mit wissenschaftlichen Themen wie Quantenphysik, allerdings auch von der spirituellen Seite.

Ich mache Yoga und Meditation und das hilft mir wirklich neue Dinge zu entdecken und Erkenntnisse und Verständnisse zu erlangen, zumindest für den Augenblick. Du kannst 30 Bücher lesen über Dinge die wichtig sind im Leben und dann denken du hättest etwas verstanden. Aber nein, vergiss das! Du musst es wirklich ausprobieren und die Energie fühlen die uns umgibt und was sie in die im Inneren auslöst. Das ist wie Piano spielen, du musst jeden Tag spielen um wirklich zu lernen dich zu konzentrieren, dich zu fokussieren und die Art deiner Atmung zu verändern und dann merkst du, dass wir auf eine sehr schlechte Art atmen. Das ist etwas das unser Nervensystem sehr stark betrifft. Wenn du so etwas also machst dann betrifft das dein Nervensystem und dein Gehirn beginnt auf eine andere Art und Weise zu reagieren. Du beginnst also gewissen Frequenzen zu verändern und dann passieren unglaubliche Dinge mit deinem Leben. Mal mehr, mal weniger, das hängt davon ab wie empfindsam du in deinem Leben bist. Alles davon ist jetzt Teil meines Lebens und spielt in die Musik und die Texte von Rhapsody mit hinein und hilft mir meine Energie in die richtigen Bahnen zu lenken um die Alben zu schreiben. Ich fühle mich stark von diesen positiven Botschaften angezogen und bei Rhapsody ging es immer um eine positive Einstellung. All die Dunkelheit um mich herum die zu Depressionen führt, die wollte ich als ich mich wiederauferstanden fühlte nicht mehr haben. Ich wollte Licht, selbst Dunkelheit ist ein Teil des Lichts. Wenn man mit sich diesen tibetanischen, indischen Traditionen beschäftigt, merkt man dass alles eins ist.

Die Inder haben ja auch eine eigene traditionelle vor allem mündlich überlieferte Philosophie.

Aber das geht für mich weit über Philosophie hinaus. Philosophie ist es eher, wenn du es nicht selbst probierst, sondern drüber nachdenkst, wenn du es aber testest, wird es zur Wahrheit. Verstehst du was ich meine? Eine von vielen Wahrheiten, denn es gibt nicht die eine Wahrheit, sondern deine und meine und es gibt natürlich viele Menschen, die meinen ihre Wahrheit wäre wertvoller als die der anderen, was zu vielen Problemen führen muss und führt.

Du hast auch vor mehreren Jahren eine Online Gitarrenschule gegründet, in der du Gitarristen helfen willst neoklassizistische Shreddermeister zu werden. Neben den Fähigkeiten ist auch dort oft die Rede von Idealen und Werten, die man mitbringen sollte und die du auch vermittelst. Geht es hierbei um dieselben Dinge, die du eben schon angesprochen hast?

Ja, da geht es dann um die praktische Anwendung. Ich gehe ja auch Sport treiben, oder ins Fitnessstudio oder ich spiele auch gerne Fußball aber das ist nicht das Gleiche. Wenn du dich dieser Aufgabe stellst, dann verändert das dein Leben komplett, dann veränderst du deinen Lebensstil und die Art wie du dich Menschen annäherst. Und wenn ich diese Art Kurs über das Internet gebe, dann versuche ich diverse Dinge zu integrieren, wie zum Beispiel auch Entspannungstechniken, die es durch ermöglichen sein Potential als Gitarrist besser auszuschöpfen und damit auch besser Gitarre zu spielen. Es geht nicht einfach nur darum die Hände schneller zu bewegen, sondern man muss alles miteinander verbinden, mit Herz und Seele dabei sein. Ich denke jeder Künstler hat eine große Verantwortung und das ist ein wichtiger Punkt. Ich sehe zu viele Künstler, die das nur wegen des Geldes machen. Wenn ich es wegen des Geldes machen würde, dann würden Rhapsody eine Art Variation von David Guetta sein. Es wäre für mich sehr einfach so ein Zeug zu komponieren, wirklich sehr einfach. Es gab Zeiten da habe ich auch viel Techno gehört, aber das war in den Achtzigern und dann kam der Heavy Metal. Ich mag viele Arten von Musik, aber ich habe nun mal Rhapsody gegründet um all diese Dinge zu verbinden, meine emotionale Power da hineinzustecken um damit eine gewisse präzise Botschaft zu vermitteln und die Gitarren geben mir dabei die Power, ebenso der Rahmen der Metal Band und dazu kommen halt die Soundtrackwelten, die dich mit göttlichen Geisteszuständen verbinden und die Verknüpfung dieser beiden Dinge gibt mir die größte künstlerische Befriedigung

Na dann, möchtest du noch irgendetwas sagen? Zum Ende das freie Wort an dich.

Oh mein Gott, das ist die schwierigste Frage überhaupt. Nein, mir fällt nichts ein.

Dann enden wir mit einer kleinen Anekdote. Ich spielte um 2001 herum Gitarre in einer Irish Folk Band und wir spielten das traditionell irisch angehauchte „Cooley’s Reel“ wie viele andere auch. Dann brachtet ihr die EP „Rain of a thousand flames“ heraus, auf der die Nummer „Elnor’s Magic Valley“ war, was auch nichts anderes als eine Adaption dieses Songs ist, obwohl man dazu nichts im Booklet findet. Wie kam es denn dazu?

Haha, naja, du kannst dir sicher vorstellen dass ich auch viel Folkmusik höre und die ganzen verschiedenen Stile sehr schätze, auch diese keltische Musik. Ich liebe
Loreena McKennith und diese Art von Stimmen, bei denen man stark hört, dass sie mit ganzem Herzen dabei sind. Da geht es nicht nur darum wie ein Song klingt, sondern man spürt die Intention und Seele dahinter, wie sie durch den Song dein Herz berührt. Englische Musik, irische Musik, Renaissancemusik, russische Musik, ich mag all das nur mit lateinamerikanischer Folklore bin ich nicht so ganz warm geworden. Flamenco finde ich natürlich großartig, aber mit Bossa Nova und Salsa kann ich wenig anfangen.

Und Tango?

Nein, Tango mag ich.

Aber der kommt ursprünglich aus Uruguay.

Ok, aber ich mag Tango. Ich liebe auch Folkmusik aus Chile, da gibt es eine Band, Inti Illimani, die ich sehr mag. Ich mag das alles, und ich mag es das alles in Rhapsody zu integrieren vor allem jetzt, wo es keine Saga mehr ist. Damals haben wir die Folkelemente integriert, weil sie gut zur Saga und den Menschen dort gepasst haben, jetzt wäre das auch möglich, denn jetzt gibt es ja keine Grenzen mehr.

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