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JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE – BBBBGBBBV (2023)

(8.404) Stephan (8,0/10) Grindcore/Death Metal


Label: Bastardized Recordings
VÖ: 26.05.2023
Stil: Grindcore/ Death Metal







Die wohl eigenwilligste Band unserer Breitengrade JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE sind zurück mit ihrer neuen Langrille unter dem illustren Titel „Blaskapelle Bürgermeister Bratwurst Bier Geschenkekorb Bibelstelle Bumskabine Bienensterben Völkermord“. Das die JAKAS steht überraschend daher kommen ist schon lang kein Geheimnis mehr. Genauso wie der Fokus stets auf ziemlich abgedrehten, teils jazzigen Grindcore, Death Metal liegt, wo generell kaum Langeweile aufkommt, sofern man sich dann darauf einlässt.

 

Nach dem Sample Intro „Eaten by Ehrgeiz“ ,folgt die erste solide Nummer „Krank“ mit guest vocals von T. (FRIISK) und nimmt so langsam Fahrt auf. Hier wir ein wenig geblastet, geschimpft und rumgezappelt. „Sieg der weißen Impotenz“ startet mit Samba Rhythmen und allerlei elektronischen Spielereien. Interessant. Für „Mathematik“ muss man nicht studiert haben. Klasse Black Metal Geschrote mit satten Blastbeats und nach einer knappen Minute auch schon wieder vorbei. Ob „Saunaclub Neuschwabenland“ sein musste, wissen wohl nur die Jungs allein. Reines Instrumental mit den wiederkehrenden Samba Rhythmen. „Alles ist zerrechnet“ ist ein doomig anmutende Prognummer. Es wird gereimt, aber passt schon überraschend.  „Gated Community für Arme“ ist ein kleines Grindgezappel ohne Schnörkel feat. Daniel Meinzer (BOKOR, BY A STORM, GOREZONE, GORILLA PANIK) Soviel Zeit muss sein.

Bei „Praktikum bei Tönnies“ gehts mehr in Richtung Death Metal, mit punkigem Unterton, teilweise sogar recht atmosphärisch. Ziemlich abgefahren. Muss man einfach selbst gehört haben. „Workflow“ ist der mit Abstand längste Track der Platte, dennoch rein Instrumental. Darauf folgt „Poweryoga für Abgehängte“ wieder Instrumental und diese verfluchten Samba Rhythmen. Ja nicht den Pfaden verlieren. Mit „zu Asozial“ kommt ein schöner Stampfer daher feat. Tom Horrefied (GRAVEYARD GHOUL). Nochmal etwas Doom und Gezappel kommt bei „Opfermove“ aus der Dose. Reines Instrumental. Vielleicht unnötig?  „Brazilian Butt Lift“ und der Name ist Programm. Dicke Gitarren und wieder diese Samba Groove. Was will der Dichter uns damit sagen? „Masterplan“ feat. Daniel Bremer + Crew (LETTERBOX SALVATION) ist eine drum & bass untersetzte Nummer. Den Abschluss macht der Bonustrack „Confirmation Bias“ und fasst nochmal viele Qualitäten der Band zusammen.

Leider liegen mir keine Texte vor. Eine gewisse Intelligenz beim Schreiben mit Wortwitz, einer großen Schippe Sarkasmus und Sozialkritik ist dem Ganzen dennoch oberflächlich zu entnehmen. Sollte aber im Zusammenhang mit JaKa auch nicht unbekannt sein. JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE anno 2023 klingen ein wenig wie DIE ATZEN auf „Speed“ ohne Kinderdisco. Hoher Unterhaltungsfaktor, sofern man sich auf genrefremde spielerischen Raffinessen einlässt. Die 30 Minuten muss man als Gesamtkunstwerk betrachten.

Anspieltipp: „Sieg der weißen Impotenz“ und „Praktikum bei Tönnies“


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten


TRACKLIST: 

01. Eaten by Ehrgeiz
02. Krank
03. Sieg der weißen Impotenz
04. Mathematik
05. Saunaclub Neuschwabenland
06. Alles ist zerrechnet
07. Gated Community für Arme
08. Praktikum bei Tönnies
09. Workflow
10. Poweryoga für Abgehängte
11. Zu Asozial
12. Opfermove
13. Brazilian Butt Lift
14. Masterplan
15. Confirmation Bias (Bonustrack)




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