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JUDAS PRIEST (2014)

"Redeemer of souls" (1.048)

Riesengroß war die Spannung im Vorfeld, zumal man keine Idee hatte, in welche Richtung die Reise auf einem neuen Judas Priest-Album gehen würde. Da die Herren obendrein noch zuletzt mit „Nostradamus“ ein im Vergleich zu ihrer glorreichen Vergangenheit maximal mittelmäßiges Teil vorlegen konnten, war aber auch die Skepsis groß, zumal man erst recht nicht erahnen konnte, wie sehr K.K. Downing als Songwriter der Band fehlen würde.

Doch speziell von diesem Gesichtspunkt aus überrascht der aktuelle Dreher sogar, denn mit Richie Faulkner scheint die Formation nicht nur einen Mann rekrutiert zu haben, der Priest live den - mit Verlaub – notwendigen Arschtritt verabreichen konnte, sondern offenbar auch einen Musiker, der ganz offenkundig das Frühwerk intus hat und demnach einen Beitrag liefert, den man berechtigterweise als „Back To The Roots“ zuordnen kann.

Kein Zweifel also daran, dass selbst die eingeschworenen Fans mit der Ausrichtung von „Redeemer of Souls” an sich zufrieden sein werden, denn Experimente gibt es definitiv keine zu hören. Auffällig ist zwar auch, dass man sich anno 2014 eher auf Midtempo beschränkt und man High-Speed-Granaten wie „Painkiller“ auch vergeblich sucht, den berühmten, pumpenden Priest-Rhythmus und Groove sowie tonnenschwere Riffs gibt es jedoch in einer Anzahl zu vernehmen, wie es wohl nur noch wenige Fans der Band zugetraut hätten.

Ebenso wiedergefunden scheint die Liebe zu Hooks, weshalb man vom relativ simplen, dafür aber unglaublich effizienten Opener „Dragonaut“ an den Eindruck gewinnt, die Herren hätten sich ihre eigene Historie als Orientierungshilfe herangezogen um Inspirationen für ihr neuestes Album zu finden. Und das war auch gut so, denn mitunter fühlt man sich tatsächlich an jenen Esprit erinnert, der musik-historisch essentielle Elaborate dieser Herren ausmachte und „Killing Machine“, „British Steel“ oder „Defenders Of The Faith“ geprägt hat.

Zwar stehen den diesbezüglich wirkenden Knallern wie „Halls Of Valhalla", „Down In Flames“ (geiler Stampfer mit Hit-Potential!), „Metalizer“ (jau, so MUSS Heavy Metal und aus!), oder der feinen an den Schluss gestellten (die Limited Edition enthält eine Bonus-CD mit weiteren fünf Kompositionen von denen ich persönlich das elegante, an gaaanz alte Zeiten erinnernde „Snakebite“ hervorheben möchte) Ballade „Beginning Of The End" leider auch nicht ganz so erlesene Tracks gegenüber, dennoch muss man Judas Priest attestieren ihr bestes Album seit „Painkiller“ aufzutischen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Rob Halford auf seinen berühmten Screams mittlerweile nahezu fast vollständig verzichtet.

Bewertung: 7,5 von 10

Tracklist:
01.Dragonaut
02. Redeemer Of Souls
03. Halls Of Valhalla
04. Sword Of Damocles
05. March Of The Damned
06. Down In Flames
07. Hell & Back
08. Cold Blooded
09. Metalizer
10. Crossfire
11. Secrets Of The Dead
12. Battle Cry
13. Beginning Of The End
14. Snakebite
15. Tears Of Blood
16. Creatures
17. Bring It On
18. Never Forget


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