ZOMBIE INC. | FACEBREAKER | DISREPUTE | BARRELEYES
26.04.2013 - Berlin @ K17
An einem tagsüber sonnigen Freitag, den ich zusammen mit Jette herrlich in einem Irish Pub begann, danach noch mit lecker selbstgebrautes Bier nebst französischer Verköstigung veredelte, denkt man weniger an die Apokalypse oder einen Überfall von schlurfenden Untoten, die an diesem Abend das K17 heimsuchen sollten. Im Zuge des „In Flammen Warm ups“ hatte Dennis mit seiner D.I.D. Events Crew zum Tanztee geladen und gleichzeitig mit Zombie Inc, Facebreaker, Disrepute und Barreleyes ein nettes Päckchen geschnürt, was allerdings leider nicht allzu viele Mitverschwörer an diesem Abend sehen wollte. Drauf geschissen liebe Leute und an alle die nicht da waren, ihr habt musikalisch auf jeden Fall ne satte Vollbedienung verpasst.
Der erste Wehrmutstropfen allerdings war, dass scheinbar der Vorverkauf (trotz intensiven Flyerns meiner Wenigkeit) so schlecht gewesen sein muss, dass man das Event in den 4th Floor des K17 verlegte, der zwar recht kuschelig, aber einem solchen Konzert nicht angemessen ist. Egal, ich jedenfalls hatte Bock und da kamen gegen 19:45 die erst im Mai 2012 gegründeten Berliner von Barreleyes ganz recht. Der Sound war ordentlich happig, doch irgendwie wurde im Verlaufe des Sets meine Vermutung immer mehr bestätigt, dass die Jungs einmal zu oft Heaven shall burn gehört haben, was auch am Stageacting und Aussehen von Sänger Mischa lag. Das bedarf der Nachbesserung, denn technisch können die Jungs was, doch die Songs wollten hier heute Abend noch nicht so recht zünden.
Nu stand Plauen aus dem Vogtland auf dem Programm, was Frontgrunzer Sören einmal zu oft erwähnte, doch irgendwie war das egal, denn Disrepute, die ich vorher noch nie gesehen habe, machten mächtig Dampf, deathten und grindeten sich hervorragend durch ihre Spielzeit und waren prächtig anzuschauen. Da war Feuer drin, die Songs zündeten und auch das jetzt etwas zahlreicher anwesende Volk ging prächtig mit. Fragt mich bitte nicht nach irgendwelchen Songtiteln, denn in bester Pathogen Manier war so gut wie gar nichts zu verstehen, was der sympathische Glatzkopf da ins Mikro röhrte. Stilsicher gekleidet präsentierte sich Gitarrist Andreas, der mit seinem bedruckten Leibchen seiner Vorliebe für Tokio Hotel Ausdruck verlieh. Nee Freunde, das war fett und ich hätte nichts dagegen, die Jungs auch irgendwann mal wiederzusehen.
Nun aber eine meiner Lieblings Death Metal Bands und Facebreaker ließen sich nicht lumpen und fuhren ein richtig cooles Best off Programm auf, bei dem Mika Lagren als etatmäßiger Gitarrist nicht sonderlich vermisst und von Bendler hervorragend ersetzt wurde. Allerdings musste ich ein wenig grinsen, denn der muskelbepackte Sechssaiter sah oder besser gesagt sieht aus wie Thomas Hayden Church in „Spiderman 3“ (Der Sandmann). Witzigerweise sieht sein Gegenpart Jan Ivarsson dagegen bereits immer nach dem dritten Song aus, als ob er schon 3 Stunden auf der Bühne stehen würde, denn sein etwas schütter werdendes Haar klebte wie mit Pattex angenagelt an der hohen Stirn. Musikalisch erneut allererste Sahne, wo natürlich „Creeping flesh“ wie immer herausragte, doch leider durch den Sound etwas geschmälert wurde. Mir war’s gelinde gesagt komplett Titte, denn Facebreaker live sind immer ein Genuss und vor allem entwickelt sich Robert Karlsson immer mehr zu einem der besten Frontmänner der Szene, denn seine Präsenz ist einfach überragend!
Auf die untote Horde von Zombie Inc. freute ich mich eigentlich am meisten, habe ich die Österreicher a) noch nie live gesehen und b) finde ich ihr an diesem Tage Weltpremiere feierndes neues Album „Homo gusticus“ richtig genial! Leider entpuppte sich gerade beim Headliner der Sound als übersteuert, womit die fetten Gitarrenwände von Wolfgang Rothbauer und Gerald Huber etwas lasch rüberkamen. Doch irgendwie war mir das hier auch egal und ich erfreute mich an Ballermännern wie „A.C.A.B.“, dem fetten Opener „Cum undone“ (perfekter Opener) oder „The rocking dead“. Ebenfalls eine Wonne war es, endlich mal wieder die kranken Vocals von Martin Schirenc live zu hören, was schon viel zu lange her gewesen war. Die Maskerade saß, die Songs killten, das von mir vorab von Chris nachträglich zum Geburtstag spendierte Shirt klebte am Korpus und das Publikum schien auch mehr als zufrieden. Jedenfalls manifestierte sich hier der mehr als positive Eindruck, den ich vorab von den Jungs beim Interview bekam, denn trotz ihres „untoten“ Auftretens vermittelten die Alpenländer eine Menge Gaudi und somit endete ein erneut hervorragend gestalteter Abend mit der Erkenntnis eine Band gesehen zu haben, von der man noch eine Menge hören wird. Klasse!
Setlist:
- Cum undone
- Challenge of the undead
- The rocking dead
- Resurrection guaranteed
- Horror fills this hollow erath
- A.C.A.B.
- Homo gusticus
- We must eat
- The chaosbreed
- Bust the foodchain
- With the mob