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TRANS SIBERIAN ORCHESTRA

25.01.2014 - Berlin @ Tempodrom

Eines vorab: So geil dieses Event im Tempodrom war, so merkwürdig war es auch. Aber der Reihe nach. Für mich als alten Savatage Fan war es eine unumstößliche Tatsache, dementsprechend auch dem Trans Siberian Orchestra, kurz TSO an diesem saukalten Abend meine Aufwartung zu machen und somit stiefelten wir bei Minus 14 Grad in Richtung Tempodrom um dort angekommen festzustellen, dass einige der dort Anwesenden gar keine Ahnung hatten, um wen es sich nun hier heute Abend handeln würde. Da waren pelzbehangene Damen genauso vorhanden, wie die mit Savatage Leibchen ausgestatteten Fans der ersten Stunde, also eine bunte Mischung. Das allerdings 1 Stunde vor Konzertbeginn der Glühwein am Stand draußen bereits aus war, steht auf einem anderen Blatt Papier. Also rin in die beheizte Butze.

Schicke Plätze hatten wir, direkt vor dem Mischpult…aaaaber…alles bestuhlt. Nunja, soll es geben, muss ich aber nicht unbedingt haben, vor allem wenn es sich trotz alledem um ein Rockkonzert handelt, aber auch diese Hürde meisterten wir souverän. Kurz vor Beginn der Show kam dann Gitarrist Chris Caffery mit dem Chef des Vereins Berliner Straßenkinder e.V. auf die Bühne, die an diesem Abend von der Spende profitierten, die TSO bei jedem Konzert an eine örtliche, karitative Einrichtung spenden und damit bereits knappe 10 Millionen Dollar gestiftet haben. Respekt, Lob und Anerkennung! Nun aber sollte es losgehen.

Eine riesige Bühne, ein tolle Stageaufbau, ein gigantischer Sound und eine überragende Lasershow umrahmte die Protagonisten, die dann auch gleich loslegten und der leider vielleicht zu drei Viertel gefüllten Halle zeigte, wie Klassik meets Rock zu klingen hat. „This is the time“ war dann auch gleich das erste Highlight bei dem Jeff Scott Soto eindrucksvoll zeigte, warum er solch eine Ausnahmestellung in der Szene nat. Gänsehaut pur. „Handful of rain“ von Erika Jerry war ebenfalls klasse, doch nun wurde es aber etwas skuril. Als dann endlich der Savatage Klassiker und eines meiner Lieblingslieder „Gutter ballet“ ertönte (im übrigen gesangstechnisch von Nathan James perfekt vorgetragen), standen Chris und ich auf und sangen das Lied lauthals mit, wie auch die kleine Kolonie an Sava-Fans etwas weiter rechts in der Halle. Doch statt einer euphorischen Stimme kam von vorne nur ein angepisstes „psssst“. Der Startschuss für Chris und mich die Pfeifen vor uns so lange zu nerven, bis sie endlich bei „Sparks“ ihre Plätze räumten und sich woanders platzierten. Ha, geht doch!

Überhaupt war das Publikum mehr als reserviert, bedachte zwar jeden Song mit Applaus, aber eine euphorische Stimmung wie bei anderen Gigs der Tour, wollte einfach nicht aufkommen. Vielmehr waren wohl einige mehr an der Show an sich und weniger an der Musik interessiert. Ärgerlich, denn gerade ein Übersong wie „Believe“, bei dem allerdings Sänger Robin Bornemann nicht ganz an einen John Oliva heranreichte, MUSS einfach Stimmung aufkommen. Dennoch gingen zumindest wir beide gut mit und freuten uns über „All that I bleed“, „The hourglass“, bei dem Andrew Ross mehr als glänzte oder „After the fall“. Der einzige gesangstechnische Ausfall war in meinen Augen Rob Evan, der mit seiner Stimme zwar dem Musicalcharakter von TSO seinen Stempel verpasst, aber mit Rock im Allgemeinen nicht viel zu tun hat. Schön waren auch die Anmoderationen von Bryan Hicks, das Orchester mit der hinreißenden Violinistin Asha Mevlana oder der Keyboarderin Mee Eun Kim. Natürlich nicht zu vergessen Jeff Plate, Johnny Lee Midleton, Chris Caffery und Al Pitrelli, die mächtig Druck machten und bewiesen, warum ich Savatge immer liebte und verehrte.

Trotz einiger merkwürdiger Begleitumstände waren diese zweineinhalb Stunden ganz großes Theater, musikalisch sowie dramaturgisch. Paul O’Neil und John Oliva haben da etwas Großes erschaffen und werden auch bald, ähnlich wie in den USA, in Europa damit den riesigen Erfolg ebenfalls einfahren. Es war ein optisches sowie akustisches Megaerlebnis, welches noch lange nachhallen wird. Ich jedenfalls sah fast nur lachende Gesichter nach dem Konzert…bis auf die beiden Heulsusen, die sich scheinbar ebenfalls von den neuen Sitznachbarn belästigt fühlten und irgendwann im Gang standen. Was haben wir gelacht. Ein Dank geht hier nochmal an Daniela Adelfinger, die uns ein paar Fotos überließ, denn der knapp zwei Stunden vorher anberaumte Treffpunkt war für uns absolut nicht zu schaffen. TSO? Immer wieder gerne…

Setlist:
01. Time and distance
02. Winter palace
03. This is the time
04. Christmas jam
05. Handful of rain
06. A last illusion
07. Gutter ballet
08. Misery
09. Mephistopheles return
10. Mozart / Figaro
11. Sparks
12. The hourglas
13. Someday
14. Child unseen
15. Believe
16. Wish Liszt (Toy shop madness)
17. After the fall
18. Wizards in winter
19. All that I bleed
20. Dreams of fireflies (On a christmas night)
21. Carmina burana
22. Epiphany
23. The mountain
24. Piano solo
25. Beethoven
26. Requiem (The fifth)
27. Christmas eve (Sarajevo 12/24)

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