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PESTBARACKE(n) OPEN AIR

ACCUSER | THE SPIRIT | FIRTAN | AGE OF ARCADIA | BETALMAND

15.06.2019 - Eisenhüttenstadt


Ja, die aus der Not geborene Idee die halbjährlich stattfindende Pestbaracke diesmal unter freiem Himmel zu zelebrieren, konnte definitiv als Erfolg verbucht werden, soviel kann ich vorab schon verraten. Der Wetttergott hatte trotz teilweise heftiger Böen und einem ziemlich zugezogenen Himmel ein Einsehen und bescherte den leider nicht ganz so zahlreich anwesenden ein tolles Event an der frischen Luft. Dazu wie immer die leckeren Zyklopenpopel (Buletten) und die feine Metzger Bratwurst für einen schlanken Kurs und das gekühlte Bier, welches zur Genüge konsumiert wurde und fertig war der Lack. Das dazu das Billing auch noch einige Leckerbissen parat hatte, braucht in meinen Augen nicht noch einmal explizit erwähnt werden. Also...ran an den Speck!

Pünktlich um 18 Uhr eröffneten unsere Freunde vom Betalmand den musikalischen Reigen und bereits auf der Straße war zu vernehmen, wie weit sich die Potsdamer Todesmetaller in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Knüppelharte HM2 Salven hämmerten durch die Eisenhüttenstädter Vorstadt und veranlasste sogar die unmittelbaren Nachbarn des Events zustimmend mit dem Kopf zu nicken. Kein Wunder, denn die Bande ist einfach zu einer nicht mehr wegzudenkenden Konstante im Berlin/Brandenburgischen Death Metal geworden und wenn die Truppe so weitermacht, sollten bundesweite Engagements nur noch eine Frage der Zeit sein. Der ultrafette Sound von Chris Eggers tat dazu sein Übriges und überall war wohlwollendes Handgeklapper zu vernehmen. Ganz starke Vorstellung und immer wieder gerne.

Das Age of Arcadia aus der bundesdeutschen Hauptstadt und meiner Heimat stammen, war mir vorher bekannt, das war’s dann aber auch schon mit dem Wissen über das Quartett, welches nun als nächstes auf dem Plan stand. Mit einem soundtechnisch gravierenden Unterscheid zur Vorgänger Combo (es wurde ja kein HM2 verwendet) hatten die Jungs ein wenig Probleme, bei Publikum für echte Stimmung zu sorgen, obwohl sie sich redlich bemühten, doch warum die meisten in der fünften bis siebten Reihe verweilten, blieb mir und vielen anderen ein Rätsel. Viel griechische Mythologie wurde da zur Leier getragen, kam aber nicht ganz so gut rüber wie auf dem im letzten Jahr veröffentlichten Album „Eleysis“, welches ich mir im Nachgang als Vergleich heranzog. Dennoch durchaus hörenswert und mit Sicherheit einen weiteren Besuch wert.

Firtan war da eine ganz andere Hausnummer. Der Pagan angehauchte Schwarzmetall der Badenser traf irgendwie exakt den Nerv der Anwesenden, die sich dann auch ein wenig näher an die Bühne herantrauten und den Klängen der Truppe entspannt lauschten. Ein krachender Sound und grandioses Songmaterial ihrer von uns in den Himmel gelobten "Okeanos" CD aus dem letzten Jahr machten diesen Auftritt extrem spannend und eindrucksvoll. Schön mit dem von Finsterforst bereits bekannten Fango eingeschmiert trat der Vierer mächtig Arsch und gab Vollgas. Schön auch zu sehen, wie sich ex-Ichorid Saitenhexer Chris in die Band integriert hat und mit seinem filigranen Spiel der Musik Firtans noch einen oben draufsetzt. Das war ganz hohe Musikschmiede, machte unmenschlich Spaß und bedarf einer baldigen und schnellen Wiederholung. Einfach eine geile Truppe!

Das vierte Mal innerhalb von 9 Monaten sollte ich nun The Spirit sehen und wie immer freute ich mich auf einen tollen und bis ins kleinste Detail durchgeplanten Gig, der niemals langweilig wird, sondern vielmehr jedes Mal aufs Neue begeistert. Der Vierer ist so detailversessen, da sitzt jeder Ton, jedes Riff und das macht diese nihilistische Raserei immer wieder aufs Neue zu einem absoluten Erlebnis. Erhabenheit und das Wissen, mit "Sounds of the vortex" ein absolutes Meisterwerk für die Nachwelt erschaffen zu haben, macht das Quartett zu einer der in meinen Augen wichtigsten Bands im europäischen Extrem Metal Bereich und das stellten sie erneut eindrucksvoll unter Beweis. Der Sound war wuchtig, jede musikalische Nuance war herauszuhören und vorne flogen die Haare der begeisterten Anhängerschaft. Einfach nur großartig und immer wieder eindrucksvoll.

Accuser sind da natürlich ein völlig anderes Kaliber, da anderer Stil, und wenn man bedenkt, dass ich die Truppe erstmals 1989 live in Berlin sah, ist es immer wieder ein Vergnügen, den rasenden Thrashbratzen der Herren Thoms, Kimpel, Fechner und Rybakowski mein Ohr zu leihen. Ging diesmal auch vollkommen entspannt, da ich von dem von mir verwalteten Merchstand der Thrasher den besten Blick und Sound geboten bekam. Richtig Tango machten die Jungs, forderten die Leute immer wieder zum mitgehen auf, machten Stimmung und ballerten ganz nebenbei grandioses, riffortientierte Songmaterial in den Brandenburgischen Nachthhimmel, den die Leute zu begeistern schien. Natürlich flippte ich bei „Who dominates who“ aus und vergas hier für kurze Zeit meine Tätigkeit des bandinternen Shirt Verkäufers. Doch die Leute warteten und bescherten neben ausufernden Applaus den Jungs auch einen ordentlichen Umsatz. Das war großartig, machte Spaß und bot das zu erwartende Thrash Spektakel, auf das ich wirklich nicht wieder fünf Jahre warten möchte, verstanden?

Ein toller Abend ging zu Ende, der allerdings mit einem eher unfreiwilligen Aderlass eine negative Randerscheinung aufzuweisen hatte. Sollten Wissenschaftler in einer Millionen Jahre aus versteinerten Mücken die Spezies Mensch reproduzieren wollen, es werden hunderte Olafs bei rauskommen, vielleicht noch zwei bis drei Frank Thoms, der sich bei seinem Auftritt gegen die lästigen Blutsauger nicht einmal ansatzweise zur Wehr setzen konnte. Achja…danke an den 2.Gewinner der Tombola, die ebenfalls ein großer Erfolg war, der sich unsere zwei gestifteten Tickets für’s Z.O.F.F. 2 sofort sicherte. Mein lieber Unbekannter, wir freuen uns auf Euch! Danke an das Pestbaracke Team für diesen tollen Abend, der gerne auch weiterhin im Freien stattfinden darf.



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