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ECCLESIA DIABOLICA EVROPA 2019

BEHEMOTH | AT THE GATES | WOLVES IN THE THRONE ROOM

24.01.2019 – Berlin @ Huxleys


Wenn ein Album redaktionsintern UND in der Lesergunst zweimal überragend und mit meilenweitem Vorsprung den Titel des „Zephyr’s Odem Album of the year 2019“ einheimst, muss ja irgendwas an der aktuellen Schlachtplatte von Behemoth dran sein, die ich zwar ebenfalls sehr schätze, dennoch in meinen Top 10 im abgelaufenen Jahr nicht unterbringen konnte. Ergo galt es zu erkunden, ob denn zumindest live das auf Polycarbonat und Vinyl gebannte Teufelszeug der Polen zünden würde. Nunja…aber lest selbst.

Im pickepacke vollen und restlos ausverkauften Huxleys zu Berlin begann das Spektakel pünktlich um 19:30 mit dem Auftritt der Schaacki Faves Wolves in the throne room, die ich ebenfalls irgendwann und irgendwo schon einmal zu Gesicht bekam, mich aber ums verrecken nicht mehr daran erinnern kann, wo und wann das war. Muss dementsprechend nicht dolle gewesen sein. Versteh ich gar nicht, denn heute zündete das auf ein Quintett angewachsene Trio aus Olympia im wunderschönen US Bundesstaat Washington total und verbreite in seinen ziemlich knapp bemessenen 30 Minuten Stagetime apokalyptische Stimmung mit ihren 3 Songs aus dem mit unserer Höchstnote versehenen Überalbum "Thrice woven". Der Sound war zwar mit etwas zu viel Höhen und Mitten ausgestattet, doch davon ließen sich die Gebrüder Weaver und Kody Keyworth nicht im Geringsten bremsen. Ganz ehrlich? Ich als nicht sonderlich großer Anhänger des Schwarzmetals war überaus angetan, ja regelrecht begeistert, spendete ein wenig mehr Applaus als das noch etwas zurückhaltende Publikum und wollte mich danach mit etwas Material für meine Kutte eindecken. Da allerdings erhielt meine Euphorie einen ziemlichen Dämpfer, wollten die Herren von der Pazifikküste doch für einen ziemlich billig zusammengeschusterten Pin 10€, ebenso für einen kleinen gewebten Patch, wo hingegen der abendliche Hauptprotagonist sich mit er Hälfte des Preises zufrieden gab und ich dementsprechend meine paar Kröten anderweitig investierte.

Angrboda
The old ones are with us
Born from the serpent's eye

Wer mich näher kennt weiß, dass ich noch nie ein großer Fan von At the gates war und die Karriere von Tompa Lindberg eher am Rande mitverfolgt habe. Dennoch war ich gespannt, wie sich die Mannen aus Göteborg als Sandwich inmitten zweier Schwarzheimer schlagen würden…und ich muss sagen: Hut ab! Von Beginn an mit einem fetten Sound ausgestattet, zeigten die seit nunmehr 28 Jahren aktiven Schweden dem Jungvolk, wie man erstklassigen melodischen Death Metal zelebriert und wer mit „Slaughter of the soul“, der ziemlich früh im Set intoniert wurde, und „Blinded by fear“ zwei todesbleiernde Hymnen im Set hat (ja, die auch ich gut finde), braucht sich um den Zuspruch des gemeinen Pöbels keinerlei Gedanken zu machen. Die Stimmung war prächtig, die Setlist eine prima Mischung aus allen Dekaden der Gates’schen Schaffenskraft und dementsprechend wurde der Fünfer mit mehr als dem üblichen Höflichkeitsapplaus bedacht. Das Bühnenbild war stimmig, das Licht klasse und überhaupt sah man den Mannen die Spielfreude bei jeder Note an. Das hatte durchaus Headliner Charakter und war für mich eine der größten Überraschungen der letzten Monate. Gerne und jederzeit wieder…ich muss mir das Werk der Truppe wohl doch noch einmal etwas näher zu Ohren führen…

Der Widerstand (Intro)
To drink from the night itself
Slaughter of the soul
At war with reality
A stare bound in stone
Cold
Daggers of black haze
El altar del dios desconocido (Interlude)
Death and the labyrinth
Heroes and tombs
Suicide nation
The book of sand (The abomination)
Blinded by fear
The night eternal

Nun gab es allerdings kein Pardon mehr und untermalt von einer sich andauernd wiederholenden Schleife von „Solve“ begannen die Umbauarbeiten für den nun kommenden Auftritt von Behemoth, auf den ich mich persönlich mächtig freute, denn auch wenn nicht alle Alben der Truppe bei mir zündeten, so ist Nergal mit seiner Truppe on stage bis heute eine schier übermächtige Macht. Als dann der Vorhang fiel und „Wolves of siberia“ durch den vollgepackten Saal bebte, gab es keinerlei Contenance mehr. Das Volk drehte durch, auf der Bühne gab es Feuerbögen, Nebel, die sich zu Kreuzen des Südens vereinten und eine Band, die so unfassbar tight zu Werke gingen, dass unser Siggi weinend vor Freude am Bühnenrand zusammenklappte. Durchaus nachvollziehbar, denn Inferno, Orion und Livemusiker Seth gaben ebenfalls Kniegas und standen ihrem Chef in Nichts nach. Das hinter dem Drumriser angehangene Dreieck strahlte in den verschiedensten Farben und wurde zu jedem Song mit kleinen Videoschnipseln ausgefüllt, so dass man schon fast von Kunst reden konnte. Überhaupt ist es schwer, sich einem Auftritt dieser fulminanten Band zu entziehen oder gar nur einen Gedanken daran zu verschwenden, seine Notdurft zu verrichten, da man ja sonst einen winzigen Hauch dieser genialen Performance verpassen könnte.

Nergal ist der unumstrittene Dreh und Angelpunkt bei Behemoth, dennoch spielt er sich nicht als übermächtiger Chef auf, sondern lässt seinen Mitstreitern genügend Raum, sich selbst zu entfalten, was die Truppe so unglaublich ehrlich erscheinen lässt. Da dürfen alle mal ans Mikro und die Halle zusammenkeifen. Die neuen Songs wie „“Bartzabel“, das geniale „Ecclesia diabolica catholica“ oder das überragende „God=Dog“ reihten sich nahtlos in altbekannte Perlen wie „Slaves shall serve“ oder dem live unglaublich brutal dargebotenen „Conquer all“ ein und dürften sich schon jetzt zu den absoluten Klassikern zugehörig fühlen. Meinem Bruder Christian und mir kippte ein ums andere Mal die Kinnlade nach unten, bevor mir voller Begeisterung bei „Blow your trumpets, Gabriel“ aus vollem Halse mitbrüllten. Optisch, klangtechnisch, spielerisch, technisch und visuell war das so ein unfassbar großer Sport, wie ich ihn in den letzten Jahren selten gesehen habe und als die letzten Töne von „We are the next 1000 years“ verklangen schaute ich verdutzt auf die Uhr, um festzustellen, dass Behemoth tatsächlich für solch eine Kurzweil gesorgt hatten, dass man sein Gefühl für Raum und Zeit vollkommen verlor. Dieses Konzert und speziell dieser Auftritt der übermächtigen Behemoth hat die Messlatte für alle weiteren Live Events im Jahre 2019 in solch schwindelerregende Höhen gelegt, so dass es für jeden noch so bedeutenden Act schwer wird, diese zu überspringen. Ich wage sogar zu sagen, dass dieser Gig mit zum Besten gehörte, was ich seit Jahren gesehen habe. Mir klingeln heute noch die Ohren und selbst meine Gänsepelle ebbte erst nach Stunden wieder ab. Theater pur! Gigantös!

Solve (Intro)
Wolves ov Siberia
Daimonos
Ora pro nobis Lucifer
Bartzabel
Ov fire and the void
God=Dog
Conquer all
Ecclesia diabolica catholica
Decade of therion
Blow your trumpets Gabriel
Slaves shall serve
Chant for Eschaton 2000
Lucifer (Intro)
We are the next 1000 years
Coagvla (Outro)



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Olaf (Bericht) | F.A. Fiebig (Fotos)


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