AMORPHIS | SOILWORK | JINJER | NAILED TO OBSCURITY
29.01.2019 - Berlin @ Kesselhaus
Also das Kesselhaus in der Berliner Kulturbrauerei ist schon eine nette Lokation. Trotz der frühen Einlasszeit wartete schon eine recht ansehnliche Schar feierwütigen Volkes vor den Türen der heutigen Location. Die Einlasskontrolle ging dann gottlob zügig von statten, was auch gut war, denn so richtig warm wars jetzt draußen in der Warteschlange auch wieder nicht. Nachdem ich wie immer als erstes die Auslagen der Bands begutachtet habe, gings dann schnurstracks in den oberen Logenbereich der Halle um erst mal unseren „Stammplatz“ zu sichern. Hier am Stehtisch (mit Barhocker versteht sich) kann man es sich vorzüglich gemütlich machen und dem bunten Treiben unten im Zuschauerraum entspannt zuschauen. So kann man prima ungestört sein Getränk einnehmen. Das ist schon verdammt lässig.
Pünktlich um 18:10 Uhr machten dann Nailed to Obscurity den Anfang. Da ich die Jungs aus Norddeutschland bisher nur auf Konserve kannte war ich echt gespannt, wie das Songmaterial denn so Live rüberkommt. Los gings dann gleich mit dem Titeltrack von ihrem nagelneuen und bockstarken neuen Longplayer „Black Frost“. Zusammen mit einem ordentlichen Sound nenn ich das mal Einstieg nach Maß. Also ich muss gestehen das mich die musikalische Darbietung sehr beindruckt hat. Frontderwisch Raimund hat eine wirklich starke gesangliche Bandbreite (von super Klargesang bis zum tiefsten Growling alles da) und dazu eine unheimlich taffe Rhythmusfraktion welche für einen starken Soundteppich sorgte. Diese komplexen und atmosphärischen Songs live so rüberzubringen, ist schon ganz großes Kino. Leider war die halbe Stunde Spielzeit viel zu kurz wie ich fand! Ich hätte Nailed to Obscurity gerne länger gesehen. Bei ihrem nächsten Boxenstopp in Berlin werde ich ihnen auf jeden Fall wieder meine Aufwartung machen. Ganz großes Handgeklapper. (Anmerkung von Olaf: Schande auf NTO Basser Carsten, der mir im Vorfeld mehr als glaubhaft versicherte, dass mein absoluter Lieblingssong „The aberrant host“ zu lang für den kurzen Set sei und von daher nicht gespielt werde. Guckt mal auf die Setlist…Sack!)
Black frost
Feardom
The aberrant host
Tears oft he eyeless
Desolate ruin.
Nach einer kurzen Umbauphase und einem frischen Pils gings dann auch schon weiter. Mit ihrer musikalischen Ausrichtung passen Jinjer nicht so wirklich in das Lineup der Tour! Ein ziemlich großer Anteil (was ich jedenfalls so sehen konnte) der Anwesenden, schien aber genau wegen den Ukrainern am Start zu sein. Mit den ersten Klängen verwandelte sich das Kesselhaus in ein Tollhaus. Die Fans gingen völlig steil! Ich dagegen habe mich ganz entspannt zurückgelehnt und mir von oben die immer wieder entstehenden Circle Pits angeschaut. Die Band schien gut eingespielt zu sein, war mir aber zu statisch für eine Metal Core Band. Auch von Frontfrau Tatiana kam nicht so viel an Bewegung rüber. Naja eigentlich war mir das aber auch völlig egal, denn für mich war das ne dreiviertel Stunde lang Langeweile pur. Das war mal so überhaupt nicht mein Ding. Aber Hauptsache den Fans hat es gefallen und so soll das auch sein. Pause.
Words of wisdom
Ape
I speak astronomy
Dreadful moments
Teacher, teacher
Who’s gonna be the one
Pisces
Perennial
Sit stay roll over
Wenn man mit einer gewissen Vorfreude auf die Livedarbietung einer Band wartet, kann eine halbe Stunde Umbauphase ganz schön lange dauern. Vor allem wenn der Umbau bereits fertig ist und nur noch so‘n Pseudekasper noch über die Bühne wuselt. Vor guten sechs Wochen haben Olaf und ich Flugkapitän Björn „Speed“ Strid noch mit seiner anderen Band The Night Flight Orchestra gesehen. Das war echt geiles Kino. So und heute gibst dann von seiner Hauptband eins auf die Lauschlappen. Dann also Licht aus Spot an für Soilwork. Und die legten mal gleich mit der ersten Singleauskopplung „Arrival“ von ihrem neuen Album „Verkligheten“ amtlich los. Leider fiel mir erstmal die Kinnlade runter, denn der Sound war jetzt erstmal nicht so pralle. Der Tonmeister nahm dann doch noch die Wolldecke aus den Ohren, so dass sich der Sound im Laufe des Sets besserte. Soilwork können ja nun wahrlich auf einen großen Fundus von klasse Songs zurückgreifen, und so gab es eine großartige Mischung aus altem und neuem Zeugs. Die Band war töfte eingespielt, gaben auf der Bühne ordentlich Kniegas und hatte dabei sichtlich ihren Spaß, der sich auch aufs Berliner Publikum übertrug. Das war schon ein ziemlich geiler Abriss von Björn „Speed“ Strid und seinen Mannen. Toller Auftritt, genauso habe ich das gebraucht. Danke dafür.
Arrival
The crestfallen
Nerve
Full moon shoals
Death in general
Like the average stalker
The akuma afterglow
Drowning with silence
The phantom
The nurturing glance
Bastard chain
As we speak
The living infinite II
Witan
Stabbing the drama
Stalfagel
Menno immer diese lästigen Umbaupausen. Na gut, altes Bier weggebracht neues geholt. Das letzte Mal habe ich Amorphis on Stage gesehen, da hatte Tomi Joutsen noch seine Monster Dreadlock. Ergo das is schon nen bissel her und ich war gespannt wie der berühmte Flitzebogen, alldieweil der letzte abendfüllende Longplayer „Queen of Time“ mein Album des Jahres 2018 war. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Die ersten Klänge von „The Bee“ erklangen und ich habe das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Der Sound war diesmal von Anfang an gut und die Band nutzte den Platz auf der Bühne voll aus. Ich find’s echt immer wieder faszinierend, wie Tomi den Spagat zwischen seinem Klargesang und diese abgrundtiefen Growls hinbekommen tut! Der erste Teil des Sets bestand doch eher aus aktuellem Material wobei dann im zweiten Teil der ganze alte geile Scheiß rausgeholt wurde. Das war echt zum Niederknien und wurde mit wohlverdientem Applaus vom Berliner Publikum gebührend gewürdigt. Tja und wie immer wenn’s am schönsten ist, isses auch schon wieder zu Ende. Ein Dank an alle Bands für den coolen Abend und bis zum nächsten Mal inner Hauptstadt.
The bee
The golden elk
Sky is mine
Sacrifice
Message in the amber
Silver bride
Bad blood
Wrong direction
Daughter of hate
Heart of the giant
Hopeless days
Black winter day
Death of a king
House of sleep