18.04.2021 - Hamburg @ Knust
In der Not frisst der Veganer Hack, oder wie war das nochmal? Ja, Konzerte fehlen nicht nur mir wie die Luft zum Atmen und deswegen muss man notgedrungen entweder auf Konserven oder Live Streams ausweichen. Manche machen durchaus Sinn und sind wirkliche Ereignisse, wie die Show von Asphyx Anfang des Jahres, die die Messlatte für folgende Events ziemlich hochlegte. Um es vorwegzunehmen: Endseeker haben diese locker genommen und gleichzeitig noch ein wenig höher gelegt.
Für 12,50€ konnte man sich im Vorfeld Tickets ordern und denjenigen, die vorher darüber moserten, warum man nicht auch umsonst ballern könnte, sei gesagt, dass die Band ja auch von irgendetwas leben muss und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wie die Holländischen Kult Deather Platz 3 der deutschen Charts erreichen werden, obwohl da immer noch eine Wette mit den Jungs im Raum steht, die wir aber erst am Ende der nächsten Woche öffentlich machen werden. Doch zurück zum Konzert.
Der Stream war von Anfang an stabil, der Sound druckvoll und wer Endseeker kennt weiß, dass der Fünfer keinen halbgaren Scheiß abliefert, sondern trotz 14monatiger Bühnenabstinenz immer Vollgas gibt. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass da keinerlei Rost abgeschüttelt werden musste, im Gegenteil. Die Jungs waren spielfreudig, interagierten perfekt miteinander und waren zwischendurch immer für einen lockeren Spruch zu haben. Witzig war Lennys Gesichtsausdruck, als die Zombie-Leaders die Bühne enterten und ihre Pompons in die Luft warfen. Schöner Gimmick, denn die Mädels standen danach repräsentativ am Merchstand, den man virtuell mit 15% Rabatt leerkaufen konnte.
Man hatte sogar im Vorfeld die Möglichkeit, den Jungs einen Ginger-Schnaps zu spendieren, wenn man ein spezielles Ticket orderte. Leider ging dies nicht während des Gigs, denn nochmal 37,50€ auszugeben für 5 Shots fand ich dann doch ein wenig teuer. Aber als Gag durchaus cool. Zurück zur Mucke.
Ben und Jury waren in Hochform und ließen ihre Flitzefingerchen gekonnt über die Saiten gleiten, während Kummer und Eggert einen saufetten Teppich legten, auf dem sich Frontsau Lenny wohlig grunzend breitmachte. Ich fand es gut, dass das neue Album „Mount carcass“ nicht komplett in den Vordergrund gerückt wurde, sondern gekonnt zwischen Highlights wie „Worshipping the bloodthirsty“ oder „The harvest“ eingebaut wurde. Dementsprechend schnell konnte man merken, dass Granaten wie „Count the dead“ oder der überragende Titeltrack sich perfekt in die Setlist der Hamburger einfügen und zukünftig eine Menge Raum einnehmen werden.
Trotz der Einnahme diverser gespendeter hochprozentiger Erfrischungen verließen Endseeker nie ihre Linie und ballerten weiterhin ohne Rücksicht auf Verluste ihre Hits in die virtuelle Menge und bewiesen einmal mehr eindrucksvoll, dass in Sachen hochwertigem HM-2 Todesblei der Weg in Deutschland auch zukünftig nur über Endseeker gehen kann. Jetzt mehr denn je. OK, Jury sah zum Ende hin schon ein wenig erheitert aus und Lenny schien ein klein wenig zu lallen, als er mit „Possessed by the flame“ den letzten Song ankündigte. Danke Jungs, es war ein sehr kurzweiliges Vergnügen, welches dennoch einen Ritt direkt vor der Bühne schwer ersetzen kann, doch Ihr wart sehr nah dran. Cheerz!