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NEGURĂ BUNGET – Zău - (2021)
(7.494) Patrick (10/10) Atmospheric Folk Black Metal
Label: Prophecy Productions
VÖ: 26.11.2021
Stil: Atmospheric Folk Black Metal
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Das laufende Jahr ist ja ein absolutes Fest für Fans von folkig angehauchtem, atmosphärisch dichtem Black Metal und insbesondere für NEGURĂ BUNGET Verehrer fällt in 2021 Weihnachten, Ostern und der eigene Geburtstag der kommenden 10 Jahre zusammen.
Im Februar bliesen bereits die aus der Asche der ehemaligen Hauptband hervorgegangenen SUR AUSTRU mit ihrem grandiosen zweiten Album „Obarsie“ zum Sturm auf den atmosphärischen Black Metal Thron. Nur drei Monate später legte Ex-Mitglied Hupogrammos mit seiner Band DORDEDUH, auf etwas progressiveren und moderneren, aber nicht minder atmosphärischen Pfaden, mit dem ebenfalls zweiten und absolut mächtigen Album „Har“ nach. Zu Guter Letzt erreicht uns auch noch die Kunde, dass gegen Ende des Jahres der endgültige Schwanengesang NEGURĂ BUNGETsin Form von „Zău„ das Licht der Welt erblicken soll.
NEGURĂ BUNGET wurden am 21.03.2017, nach dem Tod des letzten verbliebenen Gründungsmitglieds Gabriel „Negru“ Mafa zu Grabe getragen. Die Welt verlor an diesem Tag eine der mit Abstand besten und einzigartigsten Bands des gesamten Genres. Im Laufe der folgenden vier Jahre entschieden sich Tibor Kati, Petricá Ionutescu (beide SUR AUSTRU) und Adi „OQ“ Neagoe dazu, dass musikalische Erbe Negrus zu vollenden und die bereits vorhandenen Ideen, inklusive schon begonnener Aufnahmen (die Drums stammen noch von Negru) zu einem Ende zu führen. Die 2015 mit dem Album „Tau“ begonnene Transsylvanien Trilogie, welche mit „Zi“ im Jahre 2016 fortgeführt wurde, findet nun im dritten und letzten Teil „Zău“ endlich ihren Abschluss.
Voller Andacht, fast zurückhaltend und mächtig erhaben, mit der für diese Band so typischen folkigen Instrumentalisierung, inklusive geheimnisvoller Flötentöne und allerhand sphärischer Keyboardklänge, nimmt einen der über 15minütige Opener „Brad“ sofort mit auf eine ganz besondere Reise. Eine Reise in andere Welten, in andere Zeiten und in völlig fremdartig wirkende Dimensionen. Erst nach knapp sieben Minuten brechen nebelverhangene Riffwände und mystisch anmutende Klargesänge durch den dichten, Intro-artigen Soundwall und spätestens ab hier gibt es absolut kein Zurück mehr. Völlig gefangen in dieser skurrilen und unbekannt erscheinenden Welt lässt man sich einfach tief zurückfallen und in einer Art Seelenreise für die Dauer des Albums durch diesen einzigartigen, irgendwie wohlig warmen und dermaßen atmosphärischen Klangkosmos treiben. Dabei hat man mehrmals das Gefühl, durch die dargebotenen Klänge eine spirituell andere Ebene erreicht zu haben. Augen zu und abtauchen. Was für eine intensive Erfahrung!
Im Gegensatz zu den oben genannten Werken der beiden „Nachfolgebands“ liegt bei „Zău“ der Fokus allerdings noch viel mehr (ja, das geht) auf dem erzeugen von Atmosphäre, was sich in den vielen, zumeist ruhigen und minimalistisch anmutenden Passagen, aus zauberhaften Flötenklängen, magischen Akustikgitarren und verhaltener Percussion bemerkbar macht. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass dieses Album in keiner Weise und zu keiner Sekunde als „easy Listening“ zu bezeichnen wäre, aber im Sinne der Erschaffer dieser fünf vorzüglichen Kreationen, soll es dies auch sicherlich nicht sein. Diese Scheibe braucht die richtige Stimmung, hier muss man Zeit investieren, ja dieses Album will ergründet und erarbeitet werden und wenn man dies alles berücksichtigt und sich auf diesen wunderbaren musikalischen Trip einlässt, dann wird man mit einer unglaublich dichten Klanglandschaft belohnt, in die man einfach Sog artig hineingezogen und so schnell nicht wieder losgelassen wird. „Zău“ ist ein Album zum Genießen, ein Album zum darin verlieren, eine Möglichkeit, um dieser beschissenen Welt für ein paar Minuten zu entfliehen, kurz….ein Meisterwerk atmosphärischer Tonkunst und das wohl intensivste Stück Musik in diesem Jahr. Grandios!
Dieses Band-Vermächtnis ist somit zum einen, ein völlig würdiger Abschluss der bereits erwähnten Transsylvanien Trilogie und zum anderen, ein wahrhaft andächtiges Requiem, welches das Gesamtkunstwerk dieser einzigartigen und absolut großartigen Band auf wahrhaft mächtige Art und Weise zum krönenden Abschluss führt und das Kapitel NEGURĂ BUNGET nun endgültig für immer schließen wird.
Neigenden Hauptes bedanke ich mich für dieses Meisterwerk!
Multumesc foarte mult!
Anspieltipps: „Brad“ und „Tinerețe Fără Bătrânețe“
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Brad
02. Iarba Fiarelor
03. Obrăzar
04. Tinerețe Fără Bătrânețe
05. Toacă Din Cer