#7
Band: LORD BELIAL
Album: Enter The Moonlight Gate
Erscheinungsjahr: 1997
Aktiv: 1992 – heute
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LORD BELIAL aus Schweden zählen zu diesen sträflich unterbewerteten Bands, denen leider nie die nötige und wohlverdiente Aufmerksamkeit geschenkt wurden. Bereits 1992 gegründet, setzte man schon mit dem fantastischen Debütalbum von 1995 „Kiss The Goat“ eine wohlriechende Duftmarke in der Szene ab. Damals orientierte man sich noch maßgeblich am Sound des stark angeschwärzten Death Metal´s, welchem sich auch Bands wie UNANIMATED, THE MOANING oder NAGLFAR verschrieben hatten. Zwei Jahre später legten die teuflischen Mannen dann mit „Enter The Moonlight Gate“ eine absolute Blaupause in Sachen schwedischen Black Metal´s nach und bliesen damit zum absoluten Vernichtungsschlag.
Schon der Opener und Titeltrack verfällt nach einem kurzen einleitenden Flüstern in diese für Schweden so typische Raserei. Die Drums böllern wie Hölle, während sich die Gitarren in einer fast symphonischen Art und Weise auf einer Basis aus grandioser Melodik ergeben. Nach dieser Blastattacke wandelt sich das Bild in einen wahrhaft göttlichen, im treibenden Midtempo gehaltenen Mittelteil zudem sich auch noch eine (zum Glück) völlig kitschfreie Frauenstimme gesellt, nur um kurz darauf wieder im rasenden Chaos zu verenden. Ein Eröffnungstrack wie aus dem Lehrbuch!
Das folgende „Unholy Spell Of Lilith” speist sich aus den gleichen Zutaten und pendelt gekonnt zwischen derben Blastbeatsalven, melodischen Leadgitarren, groovig treibenden Rhythmen und ist somit der perfekte Brückenschlag zum nun folgenden Überhit „Path With Endless Horizons“, welcher in meinem Kosmos einen sicheren Platz als einer der fünf besten Black Metal Songs aller Zeiten innehat. Auch hier spielt sich die Band in einen perfekten Rausch aus schwedischer Raserei und völlig einzigartiger Epik. Der Sound wird immer wieder mit sphärischen Akustikgitarren durchbrochen und durch den abermals fantastisch eingesetzten und glorreich erhabenen Frauengesang aufgelockert, während die hasserfüllt keifenden Vocals schon fast melodisch, den flirrenden Fluss der Gitarren begleiten. Im überwältigend großartigen Mittelteil integrieren sich dann noch völlig geniale Flötentöne ins Klangbild und LORD BELIAL schaffen es eindrucksvoll, trotz all dieser verwendeten Stilmittel, mit diesem Song eine so dermaßen sinistre, dunkle und diabolische Atmosphäre zu erzeugen. Das ist nicht einfach nur ein Song…das ist eine Hymne an die Dunkelheit! Gänsehaut!
Dieses Album besteht größtenteils aus absolut tiefschwarzen Hits, wie auch die folgenden Songs „Lamia“, „Black Winter-Bloodbath“ und der überaus mächtige, knapp 15minütige Schlussakkord „Realm Of A Thousand Burning Souls Pt. I“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die außerordentlich druckvolle und trotzdem wahnsinnig raue Produktion und ein absolut stimmiges Coverartwork runden dieses Meisterwerk in allen Belangen nahezu perfekt ab.
Wer dieses Meisterwerk schwedischen Black Metal´s noch nicht sein Eigen nennt oder evtl. sogar noch nie etwas davon gehört hat, der sollte unbedingt schleunigst ein Ohr riskieren und sich diese Perle dringend ins Plattenregal stellen. Ein wahrhaft monumentales Werk!
Anspieltipps: „Path With Endless Horizons“, „Enter The Moonlight Gate“ und „Lamia“