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DANKO JONES – Power Trio (2021)

(7.319) Maik (8,8/10) Hard Rock


Label: Mate in Germany/Tonpool
VÖ: 27.08.2021
Stil: Hard Rock

 

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Das kanadische Hardrockgeschwader um den gleichnamigen DANKO JONES feiern mit vorliegendem „Power Trio“ zwei Jubiläen. Zum Ersten das zehnte Studioalbum, zum Zweiten das erste vollendete Vierteljahrhundert. Und von Angestaubtsein und eventuell angestrebtem Rocker-Altenteil lässt das „Power Trio“ absolut nichts spüren.

Immer noch wildern die Knaben im hart rockenden Nachlass sowohl der 70er, 80er und sogar 90er Jahre. Dabei kommt außer US-kompatiblem Hardrock auch eine wuchtige Stanze gediegenen Garagenrocks zu Wort, was durch den Gesang des Herrn Jones besonders hervortritt, da er teilweise absichtlich in Hetfield-Manier einen halben Ton danebenliegt, was die rotzige Authentizität der Mucke noch unterstreicht.

Obwohl sich DANKO JONES ja nun wirklich größtenteils am amerikanischen Hard Rock und Metal orientieren, verzichten sie dankenswerterweise auf schnulzige Balladen und Keyboardeinsätze. Dennoch droht die Mucke ein wenig zu plätschern, obwohl sie schon ein wenig ins Tanzbein fährt.

Nachdem die ersten vier Songs also recht adäquat, aber nicht besonders einprägsam an mir entlanggeschlittert sind, setzen die Kanadier mit „Ship Of Lies“ den ersten hitverdächtigen Kracher auf die Planken. Mit AC/DC -mäßigem Riffing und einem echt geilen Chorus spitzen sich zum ersten mal meine altersgebeugten Lauschlöffel, und mein ergrauendes Haupt beginnt sporadisch mit den ersten zaghaften Wippbewegungen.

Dagegen kommt das darauf folgende „Raise Some Hell“, trotz dem vielversprechenden Titel, doch recht brav aus den Lärmkisten gebröckelt. Da hätte noch a bissle mehr Dreck dran gehört. Da kommen die Neunziger mit ihrem Alternative-Touch ins Spiel.

Das nächste fette Brett kommt mit „Get To You“ um die Ecke gebrezelt. Schöne Rocknummer mit leichten Punk-Einschlag.

Den Abschluss bildet eine coole Hardrock-Nummer, „Start The Show“, welche man als tiefen Kniefall vor AC/DC bezeichnen könnte, denn im Stile der Australier brennt dieses Nümmerchen eine ordentliche Schlussmarke in den Asphalt. Jones fehlt zwar die schwiemelig-dreckige Stimme eines Bon Scott, aber eine coole Nummer ist das auf jeden Fall.

Alles in allem bietet das kanadische Trio Mucke, die man von ihnen erwartet, allerdings wirken sie um einen Zacken dreckiger, rockiger und vor allem hungriger als auf dem Vorgängeralbum. Die Songs gehen sofort ins Ohr und in die Gliedmaßen, und triefen nur so vor Partytauglichkeit. Okay, unsterbliche Klassiker werden es wohl nicht werden, dafür sind sie dann doch aus mehr oder wenigen bekannten Versatzstücken zusammengeschraubt, aber hey, was soll’s? Party, oder was?

Passend zur musikalischen Party kommen auch die meisten Texte, die sich größtenteils um, naja, Party handeln, und um die heile Teenagerwelt der Sieb-und Achtziger Jahre, als das Hauptaugenmerk eines heranwachsenden Knaben darauf lag, seinen Lümmel möglichst schnell irgendwo zu parken, und wo Autofahrten meistens auf dem Rücksitz endeten.

Dies zeugt von erfrischender Neuzeitverweigerung, das können sich heutige Kids in ihrem Elektro-Smart nicht mal in den kühnsten Gelenkigkeitsphantasien vorstellen.

Alles in allem haben DANKO JONES hier ein fettes Rockalbum abgeliefert, und während ich das vorherige Album als etwas glattgebügelt empfand, haben die Kanadier noch mal eine Schippe Dreck draufgepackt, und schaffen es, ihrem Partyhardrock auch eine Ladung Garagenautentizität zu verpassen. Die Songs sind alle effektiv in Szene gesetzt, bleiben allerdings nur solange im Ohr hängen, bis der nächste läuft. Aber ich habe die Scheibe aus Zeitgründen auch nur dreimal angehört. Ich bin sicher, das Ding wächst mit der Zeit, und dann bleibt auch mehr hängen.  

Anspieltipp:  „Ship Of Lies“ und „Start The Show“


Bewertung: 8,8 von 10 Punkten


Tracklist:
01. I want out
02. Good lookin’
03. Saturday
04. Ship of lies
05. Raise some hell
06. Blue Jean denim jumpsuit
07. Get to you
08. Dangerous kiss
09. Let’s rock together
10. Flaunt it
11. Start the show




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