HESPERIA – Fra Li Monti Sibillini (2025)
(9.326) Clemens (10/10) Black Metal
Label: Hammerheart Records
VÖ: 17.01.2025
Stil: Black Metal
Das Jahr beginnt echt unerwartet gut und in diesem Fall wieder mal mit einer bis heute mir unbekannten Überraschung. Die Rede ist von dem Einmannblackmetalprojekt HESPERIA aus Italien mit dem aktuellen Album „Fra Li Monti Sibillini“. Hier geht es laut der mir beiliegenden Beschreibung erstmals um das mittelalterliche Italien, nachdem der Künstler sich zuvor mit dem Römischen Reich und Co musikalisch befasst hat, was ich übrigens nach diesem Review alles nachholen werde und muss!
Weiter heißt es im Pressetext, dass uns die Musik unter anderem innerhalb des mittelalterlichen Italiens durch die Mythen und Legenden, sowie aber auch reale und geschichtliche Orte führt und dies alles mit mittelalterlichen Instrumenten, gepaart mit Black Metal untermalt begleitet. Es klingt anfangs nach einer ggf. weit umfassenden Phrase, aber spätestens nach den ersten 1 bis 2 Titeln wird glaube ich jedem Hörer klar, dass es einfach stimmt und wie gegen Ende im Pressetext beschrieben, es sich hier um einen Soundtrack handelt, der neben Naturelementen und mittelalterlichen Instrumentalen Parts, noch mit rohem 90er Jahre Black Metal gespickt ist.
Und meine Güte ist das gut gemacht, die Übergänge zwischen den vielen unterschiedlichen Einflüssen und Arrangements sind so fließend und qualitativ gut gemacht, dass man sich schnell in den guten 70 Minuten Spielzeit verlieren kann. Es gibt natürlich viele Bands und Genre, die sowas schon versucht haben, auch im Black Metal, aber meistens gab es dabei dann immer spürbare Unterschiede in der Qualität der verschiedenen Parts, was hier einfach nicht der Fall ist und was ich in der Art einfach nicht für möglich gehalten habe.
Die mittelalterlichen Parts und musikalisch dargestellten Umgebungen erinnern mich von der Tiefe und den atmosphärischen Sog ein wenig an SUMMONING, während der Black Metal Anteil eher was von den später leicht verspielten, aber dennoch nicht an Härte fehlenden Stil von WINDIR hat. Wirklich schwer zu beschreiben und ggf. wirklich etwas, was man so in der Art und Ausführung noch nie gehört hat. Sowohl technisch musikalisch als eben auch vom Aufbau der Kompositionen her. Es ist alles stimmig und hört sich wie ein Hörbuch durchweg, sodass man immer wissen möchte, wie es weiter geht, ohne das dabei Langeweile oder ein gewisser Durchhänger entsteht.
Ich weiß sonst einfach nicht wie ich dieses musikalische Meisterwerk beschreiben soll und hätte bis heute auch nie gedacht, dass eines der unzähligen Blackmetaleinmannprojekte jemals von mir eine volle Punktzahl erreichen kann, da es denen meistens immer an etwas fehlte, sie aber wie man hier sieht, dennoch immer eine große Vision haben, welche hier einfach punktgenau und perfekt umgesetzt wurde
Anspieltipps: das gesamte Album in Gänze