Label: Throne Records
VÖ: 15.09.2017
Stil: Post Black Metal
„Saudade“ als Begriff beschreibt aus dem portugiesischen Sprachgebrauch eine spezifisch portugiesische Form des Weltschmerzes. Das Konzept der Saudade lässt sich mit Traurigkeit, Wehmut, Sehnsucht, Fernweh oder sanfte Melancholie nur annähernd übersetzen. Das Wort steht für das nostalgische Gefühl, etwas Geliebtes verloren zu haben, und drückt oft das Unglück und das unterdrückte Wissen aus, die Sehnsucht nach dem Verlorenen niemals stillen zu können, da es wohl nicht wiederkehren wird. Quelle: Wikipedia, sehr interessant. Denn ich habe versucht einige Dinge über Lascar und über das neue Album „Saudade“ außerhalb der mir vorliegenden Songs zu erfahren. Nun ja.
Zur Scheibe „Saudade“: Hinter Lascar steckt eine Einzelperson namens Gabriel Jonas Hugo, der alle Instrumente selbst einspielt und die Vocals dazu beisteuert. Er stammt aus Chile, Santiago. Nach meiner bereits oben erwähnten Recherche und den daraus gewonnenen Erkenntnissen kann ich nach den ersten Durchgängen feststellen, dass sich es sich hier weniger um die Übertragung von textlichen Inhalten handelt, denn diese vermag ich nicht zu hören, vielmehr kommt in seiner sehr eigenwilligen und aggressiven Art und Weise seinen Gesang zu interpretieren tatsächlich eine unüberhörbare und schmerzvolle Sehnsucht zu Tage. Andere mögen es als unwillkürliches Schreien bezeichnen, ich denke, Gabriel Hugo drückt seiner überdies sehr brachial und episch, deswegen aber nicht weniger professionell vorgetragenen Musik seinen Stempel auf. Die mystisch anmutenden Harmonien der Gitarren bilden hierbei den Wiedererkennungswert. Alle bekannten Black Metal Elemente sind darin enthalten.
Es sind zwar nur 4 Songs bei runden 42 Minuten Gesamtspieldauer, aber beim Hören scheint eine Geschichte erzählt zu werden, beinahe wie auf einem Konzeptalbum. Ganz ehrlich, hinter diesen Songs steckt ein Konzept, meine ich zumindest wahrzunehmen. Und wahrlich, ich bin kein Black Metall Generalist. Die Songs nehmen mich rein musikalisch gesehen mit auf eine Reise der Dramatik, Sehnsucht, Melancholie, des Schmerzes hin zu einer gewissen Endzeitstimmung.
Ich komme nicht umhin der ganzen Scheibe etwas abzugewinnen. Nur, wie bewertet man eine solche Scheibe?
Aber hört selbst und bildet Euch eure eigene Meinung!
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Tender Glow
02. Thin Air
03. Uneven Alignment
04. Bereavemant