LUNAR TOMBFIELDS – The Eternal Harvest (2022)
(7.620) Patrick (8,5/10) Melodic Black Metal
Label: Les Acteures De l’Ombre
VÖ: 04.02.2022
Stil: Atmospheric Black Metal
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Mit gnadenloser Vorfreude packte ich mir ein weiteres Album, der von mir hochgeschätzten französischen Qualitätsschmiede „Les Acteurs De l’Ombre“ auf die Ohren. Schließlich ist es schon fast erschreckend mit welcher unbegreiflichen Vehemenz die Jungs aus Frankreich absolut erstklassigen Schwarzmetall aus den tiefsten Tiefen der Hölle ans schmerzvolle Tageslicht zu befördern vermögen. LUNAR TOMBFIELDS bilden da selbstverständlich keine Ausnahme und liefern mit ihrem Debütalbum „The Eternal Harvest“ ein wahrhaftiges Juwel der schwarzen Künste ab.
Geht die Platte beim ersten Hören gar nicht mal so einfach ins Ohr, offenbart sich mit zunehmendem Konsum ein unglaublich intensives Hörerlebnis. Vier Songs, die sich alle zwischen der 9 und 14 Minuten Marke einpendeln sind eben nicht zwingend für „easy listening“ geschaffen, aber wenn der Knoten dann mal geplatzt ist, wird man mit einem wahnsinnig düsteren, atmosphärisch dichtem und z.T. grandios melodischem Meisterwerk belohnt. Die Melodien sind auch der ausschlaggebende Punkt, dass „The Eternal Harvest“ vom Sound her, in weiten Teilen ganz tief in der 2. Welle des Black Metals und dort speziell in der norwegischen Spielart dieser Musik zu verorten sind. Dabei klingt das gebotene aber niemals altbacken oder gar wie eine bloße Kopie der längst vergangenen Glanztaten. Vielmehr speisen die beiden Protagonisten ihren musikalischen Höllenritt zusätzlich noch mit sehr viel Epik, Melancholie und einer kleinen Prise Suicidal Black Metal und erschaffen somit einen ultradüsteren Cocktail aus wahnsinnig intensiven und eindringlichen Klangstrukturen.
In seltenen Fällen, wie im Opener „The Ancestral Conjuration“ steht ihnen dabei die Länge der Songs ein kleines bisschen im Weg. Es eignet sich einfach nicht jeder Part dazu, ihn so dermaßen in die Länge zu ziehen und den Hörer aufmerksam bei der Stange zu halten. Hier wäre manchmal weniger mehr gewesen, wobei sich auch dieser kleine Makel mit zunehmendem Auflegen der Platte in eine fast verschwindend geringe Kritik umwandelt.
In Sachen Sound macht man ebenfalls keine halben Sachen. Statt auf den typisch nordischen 90er Jahre Rasierapparat zu setzen, hat man sich für ein etwas dumpferes Klangbild entschieden. Das passt zur Platte wie die berühmte Faust aufs Auge und hebt dieses Kunstwerk sehr angenehm von anderen Black Metal Veröffentlichungen ab. Ein fast rundum perfektes Paket für den geneigten Schwarzwurzelfan. Chapeau.
Ich möchte mit den Worten des Labels zu diesem Album enden: Dieses Opus wurde Anfang 2020 komponiert. Eine Zeit in der die Welt abgeriegelt und am Rande des Zusammenbruchs stand. „The Eternal Harvest“ ist eine Ode an die Herrlichkeit der Sterne, die Macht der Elemente und die Tragödie des menschlichen Schicksals.
Dem gibt es absolut nichts hinzuzufügen, denn genauso klingt das Debütalbum von LUNAR TOMFIELDS. Ich bestell mir jetzt erstmal die Vinyl………..alle anderen haben unverzüglich in dieses Album zu hören!
Anspieltipps: „A Dialogue With The Wounded Stars“ und „Drowning In The Wake Of Dreams“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Ancestral Conjuration
02. As The Spirit Wanes, The Form Appears
03. A Dialogue With The Wounded Stars
04. Drowning In The Wake Of Dreams