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MAJESTY OF SILENCE – Die Schöpfung Tohuwabohu (2021)

(7.363) Clemens (5,5/10) Melodic Black Metal


Label: Boersma Records
VÖ: 01.10.2021
Stil: Melodic Black Metal

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Genialität und Wahnsinn liegen ja oft ganz nahe beieinander so sagt man, oder? Mit dem 5ten Studioalbum „Die Schöpfung Tohuwabohu“ der Schweizer Melodic Black Metaller MAJESTY OF SILENCE haben wir nun noch einen zusätzlichen Beweis. Wieso? Da das hier gehörte zumindest bei mir ganz anders klingt als wie der Name es erwarten ließ. Man könnte auch sagen, um es kurz zusammen zu fassen, dass man es hier mit einer Schweizer Interpretation von CRADLE OF FILTH meets EISREGEN zu tun hat.

Und der Vergleich ist gar nicht mal soweit hergeholt, da zum einen gerade der kreischende deutschsprachige Black Metal Gesang an dem von Herrn Rothe erinnert und zum anderem der Songaufbau vieler Titel dem der Briten ähnelt. Fies schnelle Black Metal Passagen mit Blastbeat und Co treffen auf melancholische, orchestrale, verträumte und ruhige Passagen, im Hintergrund hier und da mal ein Akzent am Gesang mit einer gezielt eingesetzten Frauenstimme. An sich wechselt man auch gerne und häufig zwischen Growls und Kreischen, geht aber in dem Sprechgesang trotz Blastbeatattacken über, nutzt hier und da auch mal ein paar Effekte über dem Gesang, dass erinnert mich im Zusammenhang mit den teils doch langen Titeln und derer wirklich komplexen Songstrukturen an die älteren Tage von Dani Filth und Co.

Und dies ist meines Erachtens ein gutes Lob, wobei ich aber definitiv hinzufügen muss, dass mich die Scheibe anfangs wirklich konfus und wirr erschlagen hat und man sich Zeit nehmen muss, um sich hereinzuhören, bzw. darauf einlassen zu können. Das macht sich auch in der Punktzahl unterm Strich definitiv bemerkbar, da diese mit dem Prozess des Hörens doch noch ein wenig nach oben gewandert ist. Soll einfach heißen, dass die wirren Songstrukturen und das Extreme der Musik an sich nichts für den Ottonormalverbraucher wohl eher abschreckend sein könnte, bzw. man hier Musik für eine Gewisse Zielgruppe macht.

Dies untermalt auch das Arrangement an sich, mit vielen Effekten, eingeworfenen Einspielern, vielseitiger Gesang, interessante und nicht leichte Lyric, Disharmonien, Tempowechsel innerhalb eines Songs, gepaart mit eben der komplexen Songstruktur, die keinem bestimmten Schema zu folgen scheint. Dagegen ist FLESHGOD APOCALYPSE gefühlt schon geradlinig, um es ein wenig zu übertreiben. Ebenso spricht die Spiellänge des Silberlings schon mehr Worte als tausend Bänder, da knappe 80 Minuten schon ein ordentliches Statement darstellen, welches man nicht einfach mal so neben hören kann.

Kurzum, eine spannende musikalische Reise, die ich so nie erwartet habe und immer noch nicht weiß, ob es sich um „Hot“ oder „Schrott“ handelt. Hört selber rein, wenn ihr euch traut, es könnte sich lohnen.

Anspieltipps: „Die Korrektur“ oder „Das Ritual“


Bewertung: 5,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Wiederauferstehung
02. Die Korrektur
03. Sei Gedankt
04. Das Ritual
05. Das Letzte Spiel
06. Es Tut Uns Leid
07. Stechpalmenholz
08. Schoenes Finale
09. Ein Haus Am Meer
10. Rolf
11. Wollkommen Zu Hause
12. Seelensammler
13. Schalt Es Aus




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