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MARDUK

Serpent sermon (2012)

Ganz ohne Zweifel polarisieren Marduk seit ihrer Gründung. Für die Einen einfach nur inflationärer Krach, für die Anderen die größte Erfindung, seit es Schokolade gibt. Ich persönlich schwanke immer hin und her. Manchmal hauen die Schweden exzellente Klassiker raus („Rom 5:12“), manchmal nur infantiles Geschrubbe („World funeral“), manchmal eine gesunde Mischung („Wormwood“). Davon mal abgesehen, dass die Jungs um Morgan Hakånsson abseits der Bühne ein recht umgänglicher und teils sympathischer Haufen sind (Summerbreeze 2011), fehlte mir dennoch immer DAS Album der Schweden, doch die Warterei scheint ein Ende zu haben.

Serpent sermon“ nenn sich Massaker Nummer Zwölf und ist in meinen Augen eine der stärksten Veröffentlichungen des diabolischen Vierers. Großartig produziert ballern Marduk differenzierte Hyperblastattacken und teilweise auch schleppende Hassbrocken in den Äther und überraschten den Reviewer aufs angenehmste. Das begann schon mit dem titelgebenden Opener, bei dem nach einem kurzen aber fiesen Intro erst geblastet, dann in midtempo Manier dem Hörer die Rübe abgesägt wird. Starker Einstieg. Mit „Messianic pestilence“ gibt es dann für die ewig Gestrigen das volle Programm…hyperschnell, fies heavy, der dann fast nahtlos in das bereits vorab veröffentlichte „Souls for Belial“ übergeht. Mit „Into second death“ gibt es dann das erste große Highlight des Albums. Schleppender Beginn und ein messerscharfes Riffing, was sic bei der Doom Black Metal Granate „Temple of decay“ aufs Vortrefflichste fortsetzt. Großartig! „Damnation’s gold“ wiegt dann zu Beginn den Hörer in Sicherheit, um danach in einem höllischen Inferno zu münden, welches im infernalischen „Hail Mary (Piss-soaked genuflexion)“ mündet. Bei den beiden folgenden Songs „M.A.M.M.O.N.“ und „Gospel of the worm“ begeisterte mich die Schlagzeugarbeit von Lars Broddesson, der hier zeigt, was er mit seinem Kit alles anstellen kann. Doch dann kamen die absoluten Kracher, denn das siebenminütige „World of blades“ ist trotz seiner gedrosselten Geschwindigkeit der mit Abstand fieseste Track auf „Serpent sermon“. Mit ein wenig Primordial gewürzt beweisen Marduk hier, dass es manchmal nicht nur auf Geschwindigkeit ankommt. Zum Abschluss muss allerdings die Frage erlaubt sein, warum der absolute Übersong „Coram satanae“ nur als sogenannter Bonustrack aufs Album kam, denn hier spielen die Schweden alles aus, was diese Band ausmacht. Dazu noch dumpfes Glockengeläut…herrlich!

Diese Scheibe ist nicht nur was für Die Hard Fans, hier können ruhig mal alle Anhänger der harten Klänge ein oder mehrere Ohren riskieren, denn Marduk haben auf „Serpent sermon“ fast alles richtig gemacht und meine These untermauert, das die Jungs gerade wenn sie etwas langsamer zur Sache gehen, einfach ein unfassbares Pfund an Heavyness zulegen. Und frei nach den Ärzten: Ja so müssen Marduk sein, dreckig, fies und gemein. Daumen hoch!

Bewertung: wirklich großartige 8,7 von 10 Punten

Tracklist:

01. Serpent sermon

02. Messianic pestilence

03. Souls for Belial

04. Into second death

05. Temple of decay

06. Damnation’s gold

07. Hail Mary (Piss-soaked genuflexion)

08. M.A.M.M.O.N.

09. Gospel of the worm

10. World of blades

11. Coram satanae (Bonus)

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