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MORAX – The Amulet (2025)

(9.388) Maik (9,0/10) Heavy Metal


Label: High Roller Records
VÖ: 21.02.2025
Stil: Heavy Metal







Da behaupte doch noch mal einer, Ein-Mann (oder Frau…)- Projekte könnten keine geilen Sachen hervorbringen. MORAX ist das geistig-musikalische Kind von Remi André Nygård, der auch noch bei den blackened Thrashern INCULTER Axt und Mikro bedient.

Mit MORAX widmet er sich dem klassischen Heavy Metal, welcher zwischen NWOBHM und US.Power metal angesiedelt ist. Nachdem er mit „Rites And Curses“ schon 2023 eine EP veröffentlicht hat, kommt der Bergener nun mit einem vollen Album daher. Dieses nennt sich „The Amulet“ und konnte mich schon beim ersten Hördurchgang überzeugen.

Gut, klassischer Metal in die Neuzeit zu tragen, ist nicht mehr der allerletzte Schrei, aber wenn es so cool gemacht wird wie auf diesem Album, tritt man alle Gedanken an Innovation und Experimentierdrang freudig in den nächstliegenden Altglascontainer.

Nach einem eher hymnisch anmutenden Intro wird auch gleich die traditionelle Axt aus schwerem Metall von der Wand geholt und neuen Taten entgegengestreckt. Wie schon andere skandinavische Nachlassverwalter des alten Stils, ich denke da an PORTRAIT, RAM oder IN SOLITUDE, bedient sich auch MORAX aus dem Fundus der NWOBHM. Also die Gitarrenharmonien von IRON MAIDEN gemixt mit der sinistren Düsternis von MERCYFUL FATE.

Das dieses Rezept immer noch aufgeht, wenn man sich songwriterisch ein wenig auf den Hosenboden setzt, zeigt „The Amulet“ ganz deutlich. Vor allem, wenn man zwischendurch auch mal kurz andere Wege einschlägt. „Seven Pierced Hearts“ zum Beispiel hat eine fette doomige BLACK SABBATH- Note, die trotz ihrer langsamen Gangart eine willkommene Abwechslung darstellt.

Leicht vertrackt, aber dennoch eingängig zeigt sich MORAX bei „Inverted Church“, der somit einen guten Kontrast zur vorher gelaufenen SABBATH- Verbeugung bildet. Dafür zieht einem das zunächst episch beginnende „The Snake“ eine ordentliche Speed/Thrash-Kante über den Scheitel und gibt mächtig Kniegas, ohne die Hauptstoßrichtung der Band aus den Augen zu verlieren. „Phantom Sleeper“ ist ein veritabler Midtempostampfer, der Spaß macht, und das Schlußstück „The Descent“ wusste sogar meine Frau beim ersten Durchgang zu begeistern. Und das will etwas heißen!

Schrieb ich Schlussstück? Nun, im Grunde ja, doch auf der CD sind noch die fünf Songs der oben genannten Debüt-EP enthalten. „Value for Money“ also, und für den Genrefan sollte MORAX‘ „The Amulet“ direkten Weges in den Einkaufswagen landen.

Das Songwriting ist wirklich ausgefeilt und abwechslungsreich genug und stellt eine richtig schöne Reminiszenz des klassischen Heavy Metals dar. Bei Projekten, bei denen eine einzige Person tätig ist, gibt es ja immer irgendeinen Schwachpunkt. Den kann ich bei MORAX allerdings nicht ausmachen. Remi zeigt hier wirklich an allen Fronten, dass er es draufhat. Sogar der Gesang klingt geil, das ist bei Soloplatten ja gern mal die Achillesferse.

Mir persönlich gefällt die Scheibe sehr, und sie wird auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig. Man erkennt sogar immer mal wieder etwas Neues und das ist bei dieser Musiksparte schon außergewöhnlich. Zudem kommt die Musik kraftvoll und heavy aus den Boxen, die Produktion ist einfach fett wie die Sau und setzt der Mucke das vielbesprochene Sahnehäubchen auf.

Anspieltipp: „Belial Rising“, „Seven Pierced Hearts“ und „The Snake“


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. The Amulet
02. Belial Rising
03. A Thousand Names
04. Seven Pierced Hearts
05. Inverted Church
06. The Snake
07. Phantom Sleeper
08. The Descent
09. Face The Reaper (CD-Bonus)
10. Be My Guillotine (CD-Bonus)
11. Yours Now (CD-Bonus)
12. Adoration (CD-Bonus)
13. The Curse (CD-Bonus)



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